Kurseinbruch bei der Trump-Aktie

Die Freude währte nur kurz. Nach dem fulminanten Start auf dem Börsenparkett hat die Aktie der Trump Media & Technology Group (TMTG) mittlerweile rund die Hälfte ihres Werts eingebüßt. Sie schloss gestern mit 34,24 USD. Das ist vor allem für Donald Trump schmerzhaft, der einen Großteil der Anteile hält. Doch es gibt noch weitere Großinvestoren, denen der Einbruch nicht schmecken dürfte.

Per Spac an die Börse

Die TMTG hat für ihren Weg an die Börse nicht den klassischen Börsengang per IPO (Initial Public Offer) gewählt, sondern den immer beliebter werdenden Spac (Special Purpose Acquisition Company). Bei dieser Variante wird ein Unternehmen gegründet, dessen einzige Aufgabe darin besteht, durch einen Börsengang Geld zu sammeln und mit diesem Geld ein anderes Unternehmen zu erwerben oder mit diesem zu fusionieren. Im Falle von TMTG erfüllte die Digital World Acquisition Corp (DWAC) diese Aufgabe. Die Fusion der beiden Unternehmen erfolgte vor 2 Wochen und seitdem notiert das Unternehmen mit dem Kürzel DJT, den persönlichen Initialen von Donald Trump, an der New Yorker Börse.

Der erste Handelstag am 26. März 2024 verlief höchst erfreulich für sämtliche Aktionäre. Binnen weniger Stunden kletterte die DJT-Aktie von 49,95 USD auf 79,38 USD. Doch die anfängliche Euphorie scheint nun verschwunden zu sein.

Größter Verlierer: Donald Trump 

Der Kurssturz trifft Donald Trump am heftigsten: Der ehemalige und vielleicht auch zukünftige US-Präsident hält 57,6 Prozent der Anteile an DJT, was Daten der US-Börsenaufsicht SEC belegen. Das sind knapp 137 Millionen Aktien, die zu Spitzenzeiten über sechs Milliarden Dollar wert waren. Aktuell ist ihr Wert auf unter drei Milliarden Dollar gesunken. Einfach so verkaufen kann Trump seine Aktien aber nicht: Als Großaktionär ist er gesetzlich verpflichtet, seine Anteile mindestens sechs Monate zu halten. Der Vorstand könnte diese Regelung allerdings auch aussetzen.

10% bei ARC Global Investments

Ein weiterer Verlierer ist ARC Global Investments, eine Investmentfirma aus Kuwait. Sie ist der zweitgrößte DJT-Aktionär. Eigenen Angaben zufolge unterstützen viele prominente Staatsfonds, Finanzinstitute und Familien aus der Golfregion das Unternehmen.

Laut US-Börsenaufsicht sind knapp zehn Prozent der Anteile im Besitz von ARC Global Investments. Zu Spitzenzeiten etwa eine Milliarde Dollar wert, sind die Anteile aktuell nur mehr knapp 500 Millionen wert. Allein seit dem Spac am 25. März beträgt der Rückgang mehr als 150 Millionen Dollar.

Es gibt laut SEC noch weitere Aktionäre, die größere Aktienpakete halten, meist Angestellte von DJT. Deren Anteil am Gesamtvolumen beträgt aber weniger als ein Prozent.

Nur wenige Aktien befinden sich in Streubesitz 

Nach dem Spac verzeichnete die DJT-Aktie kräftigen Anstieg. Fachleute sehen den  geringen Anteil der frei handelbaren Aktien als einen der Hauptgründe dafür. Nur ca. 40 Millionen Aktien, was nicht einmal 30 Prozent entspricht, befinden sich im Streubesitz. Die hohe Nachfrage von treuen Trump-Anhängern und Spekulanten traf auf ein sehr geringes Angebot. Das überraschend hohe Handelsvolumen an der Nasdaq von 30-50 Millionen Aktien pro Tag löste somit den steilen Kursanstieg aus. Experten sahen diese Entwicklung von Anfang an skeptisch. Sie nahmen einen regelrechten Kaufrausch unter Trump-Anhängern wahr. Vermutungen wurden laut, dass die Trump-Fans in erster Linie ihr Idol unterstützen wollten und sich wahrscheinlich erst nach und nach mit den Fakten vertraut machen würden. 

Als in der vergangenen Woche DJT die Geschäftszahlen für 2023 veröffentlichte, war dies wohl die Stunde der Wahrheit für viele Kleinanleger: Einem Umsatz von rund vier Millionen USD stand ein Verlust von 58 Millionen USD gegenüber. Dieses Missverhältnis zeigte deutlich, dass die DJT-Aktie gegenüber denen anderer Social-Media-Unternehmen definitiv überbewertet ist. Sie brach daraufhin ein und das Handelsvolumen sank auf rund fünf Millionen Aktien pro Tag ab.

Es folgten Spekulationen über eine baldige Pleite. DJT-Vorstandschef Devin Nunes dementierte diese gegenüber dem Fernsehsender Fox News. Seinen Worten zufolge sei TMTG schuldenfrei und verfüge über Bankvermögen in Höhe von 200 Millionen Dollar.

Es bleibt abzuwarten, wie die Trump-Anhänger mit dem Kurseinbruch umgehen werden.

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