Erste eigene Immobilie kaufen: Die große Checkliste für Käufer
Immobilien sind sehr teuer, selbst in C-Lagen gibt es kaum Häuser im fünfstelligen Kaufbereich. Eine solche Anschaffung – egal ob als Eigenheim oder als Investment – muss gut geplant und finanziert werden. Entscheidend sind die langfristigen Perspektiven zu Rendite, Zinskosten und Opportunitätskosten. In diesem Beitrag soll es daher darum gehen, was man beim Kauf einer Immobilie beachten sollte.
Schon vor dem geplanten Erwerb der Immobilie sollte man sich eine Checkliste rund um den Hauskauf zurechtlegen und Punkt für Punkt die verschiedenen Fragen durchgehen. Auf diese Art und Weise wird man schnell feststellen, ob man wirklich dazu bereit ist, sich auf solch ein Projekt einzulassen. Zuallererst sollte man sich fragen, ob man mit Abstrichen hinsichtlich des Konsumverhaltens leben kann.
Schließlich ist ein Hauskauf ein teures Unterfangen. Insbesondere in der Anfangszeit ist damit zu rechnen, dass man zur Sparsamkeit gezwungen ist. Doch dazu ist nicht jeder Mensch bereit. Aus diesem Grund sollte man ehrlich zu sich selber sein und ganz in Ruhe überlegen, ob man damit leben könnte.
Die nächste Frage richtet sich an die Zukunftsplanung: Möchte man langfristig in dem selben Wohnort bleiben? Kann diese Frage direkt verneint werden, wäre von einem Hauskauf grundsätzlich abzuraten. Es sei denn, man wünscht sich eine Kapitalanlage und würde das Haus auch gerne vermieten.
Die Finanzierung ist das Wichtigste beim Immobilienkauf
Darüber hinaus ist zu klären, ob man umsichtig mit seinen Finanzen umgehen kann. Schließlich sollte man Reserven schaffen, um somit unvorhergesehene Ausgaben, wie zum Beispiel Reparaturen, abzufedern. Viele leben aber lieber “von der Hand in den Mund” und sind somit nicht dazu in der Lage, finanzielle Reserven anzulegen. Wer sich zu dieser Personengruppe zählen würde, sollte lieber von einem Eigenheim absehen. Ein unschönes Erwachen ist nämlich spätestens garantiert, wenn es zu einer Renovierung kommt und man keinerlei Rücklagen geschaffen hat.
Dies beweist also, dass nicht jeder Mensch mit einem eigenen Haus glücklich wird. Eine genauere Checkliste zum Immobilienkauf ist in den verschiedenen Fachbüchern zu finden.
Immobilie per Bausparvertrag finanzieren?
Beim Bausparen denkt man automatisch an den altbekannten Bausparvertrag. Schließlich handelt es sich hierbei um die herkömmliche Sparform, mit der eine Eigenheimfinanzierung zu realisieren ist.
Der entsprechende Vertrag wird dabei grundsätzlich mit einer Bausparkasse abgeschlossen. In den meisten Fällen möchte man hiermit Geld fürs Eigenheim ansparen. Dies ist allerdings nicht zwingend nötig. Ebenso gut könnte man hiermit auch ein Auto oder ein teures Möbelstück finanzieren.
Diese Sparvariante besteht grundsätzlich aus zwei verschiedenen Episoden: Der Ansparphase und der Darlehensphase. Bei Ersterem ist das vereinbarte Mindestguthaben von großer Relevanz. Erst wenn die festgelegte Summe angespart wurde, ist ein Darlehen mit niedrigen Zinsen in Aussicht. Damit dies zu erreichen ist, wird regelmäßig ein Betrag investiert. Darüber hinaus kann es auch noch zu Extra – Zahlungen kommen, wodurch das Mindestguthaben schneller zu erreichen ist.
Im allgemeinen wird solch eine Sparmaßnahme als sehr lohnend bezeichnet. Zu beachten ist jedoch, dass man auch langfristig dazu im Stande sein muss, den Regelsparbetrag zu leisten. Eine genaue Kalkulation ist somit unverzichtbar.
Das Erreichen des Mindestguthabens ist allerdings nicht zwingend mit einer Darlehens – Zuteilung verbunden. Hierbei spielt nämlich auch die Bewertungszahl eine große Rolle, die bei einem regelmäßigen Einzahlen ansteigen wird. Bei Erreichen einer bestimmten Punktzahl ist der Bausparer zuteilungsreif. Ob es dann aber auch wirklich zu der Zuteilung kommt, steht wieder auf einem ganz anderen Blatt. Im Bankwesen ist zuteilungsreif nämlich nicht unbedingt mit einer Zuteilung verbunden. Erst wenn diese erteilt wird, kommt es zu der Auszahlung der Bausparsumme, wodurch das Bausparen den krönenden Abschluss findet.
Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital: Geht das?
Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital wird noch immer sehr kritisch betrachtet. Schließlich hört man von allen Seiten, dass man zumindest 20 Prozent des Kaufpreises eigenständig finanzieren sollte. Grundsätzlich ist dieser Ratschlag auch nicht verkehrt. Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital bzw. mit reinem Fremdkapital ist aber dennoch möglich.
Im Ausland, wie zum Beispiel in Amerika oder in England, ist es sogar ganz normal, dass die Baufinanzierung komplett mit Fremdkapital realisiert wird. In der Bundesrepublik Deutschland ist es hingegen ungewöhnlich; aber dennoch durchführbar. Viel wichtiger als das Eigenkapital sind nämlich die persönlichen Einkommensverhältnisse. Wer also ein gutes Einkommen hat, darf sich durchaus an einen Kreditgeber wenden und nach einer Komplettfinanzierung fragen. Sollte dieser Wunsch abgelehnt werden, wendet man sich eben an einen anderen Kreditgeber. Früher oder später wird man einen Ansprechpartner finden, der eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ermöglicht.
Dennoch sollte man die Nachteile einer solchen Finanzierung nicht außer Acht lassen. Diesbezüglich ist zuerst einmal der höhere Zins zu nennen. Nimmt man nämlich mehr Fremdkapital auf, fallen die Zinskosten zwangsweise höher aus, da sich die Zinsen prozentual am Gesamtkapital bemessen. Darüber hinaus ist auch noch die Gefahr bei einem vorzeitigen Weiterverkauf zu nennen. Denn bei einem Verkauf wird man vielleicht den Kaufpreis refinanzieren können, auf den Zinsen vom Darlehen bleibt man aber sitzen.
Von daher ist ein vorzeitiger Weiterverkauf fast immer mit Schulden verbunden. Dies ist also unbedingt zu bedenken, bevor man sich für solch eine Finanzierungsvariante entscheidet. Weitere Informationen zum Thema Baufinanzierung ohne Eigenkapital sind direkt bei den entsprechenden Kreditgebern erhältlich.
Immer die Gesamtkosten im Blick behalten
Bevor ein Hauskauf vonstatten geht, wird man sich über die Preise der verschiedenen Immobilien informieren. Viele Interessenten begehen hierbei den Fehler, den angezeigten Verkaufspreis als die Gesamtkosten anzusehen. Letztendlich handelt es sich in den Anzeigen aber immer nur um den Netto – Verkaufspreis, woraus sich die Tatsache ergibt, dass der gesamte Hauskauf erheblich teurer ausfallen wird.
Zunächst einmal ist diesbezüglich die Grunderwerbssteuer zu nennen, die sich derzeit auf 3,5 Prozent beläuft. Hat die Immobilie also einen Verkaufspreis von 200.000 Euro, sind die Kosten nun schon einmal um 7.000 Euro gestiegen. Hinzu kommen dann auch noch die Kosten für die Grundbucheintragung und für den Notarvertrag. Im Regelfall ist hierbei mit 1,5 Prozent zu rechnen, wodurch die erwähnte Immobilie nun schon 210.000 Euro kosten würde.
Weitere Kosten könnten durch den Makler entstehen. Dieser sorgt zwar einerseits für das Finden eines preiswerten Eigenheimes, verlangt dafür aber auch einen festgelegten Prozentsatz. Bei einem erfahrenen Fachmann ist mit etwa 3 Prozent zu rechnen. Somit wären insgesamt 16.000 Euro an Extrakosten hinzugekommen.
Dies ist aber noch nicht alles. Schließlich muss man auch an die Einrichtungen denken. Wer zum Beispiel aus einer kleinen Wohnung kommt, wird nicht genug Möbel haben, um das ganze Haus damit auszustatten. Außerdem wird eine Einbauküche benötigt, die man aus der alten Mietwohnung nicht mitnehmen kann. Gut und gerne entstehen hierdurch weitere Kosten in Höhe von insgesamt 10.000 Euro.
Bezüglich des genannten Beispiels wären die Gesamtkosten also nun insgesamt um 26.000 Euro gestiegen. Bevor es also zu einem Hauskauf kommt, sind diese Kosten unbedingt zu berücksichtigen.
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