Börse weiter unter Druck: Zollpläne von Trump sorgen weiter für Unsicherheit

Die globalen Finanzmärkte zeigen sich nervös – die angekündigten Zollpläne von Trump werfen ihre Schatten voraus. US-Präsident Donald Trump will am heutigen Mittwoch konkrete Maßnahmen vorstellen, die Handelsbeziehungen zu zahlreichen Staaten erheblich belasten könnten. Der deutsche Leitindex DAX dürfte nach einem kurzen Aufschwung am Vortag schwächer in den Handel starten. Anleger und Analysten blicken gespannt auf den sogenannten „Liberation Day“, den Trump als Wendepunkt in der amerikanischen Handelspolitik inszeniert.
Anleger warten auf Details zu Trumps Zollstrategie
Im Fokus steht die Frage, welche Länder konkret von den neuen Zöllen betroffen sein werden. Die Zollpläne von Trump sehen reziproke Maßnahmen vor – das heißt, die USA wollen in Zukunft ebenso hohe Importzölle erheben, wie sie selbst im Ausland zahlen müssen. Laut Trump soll damit ein gerechteres Handelsumfeld geschaffen werden. Doch die Sorge vor globalen Gegenmaßnahmen ist groß.
Besonders Europa und China könnten von den angekündigten Regelungen betroffen sein. Das wiederum könnte zu Gegenreaktionen führen – eine Eskalation ist nicht ausgeschlossen. Die Finanzmärkte reagieren entsprechend vorsichtig: Der DAX wird laut IG-Berechnungen 0,2 Prozent tiefer taxiert, was auf eine verhaltene Stimmung schließen lässt.
DAX nach Turnaround wieder unter Druck
Nach vier Verlusttagen konnte der DAX am Dienstag kurzzeitig zulegen – typisch für den sogenannten „Turnaround Tuesday“. Doch charttechnisch bleibt die Lage angespannt. Analysten sehen vorerst keine klare Trendwende. Die Unsicherheit rund um die Zollpläne von Trump bleibt das dominierende Thema.
Auch in Asien zeigt sich ein gemischtes Bild: Der japanische Nikkei-Index erholt sich leicht, nachdem er zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit Monaten erreichte. In China notiert der CSI 300 ebenfalls leicht im Plus. Doch auch hier bleibt das Vertrauen brüchig.
US-Börsen ohne klare Richtung – Gold im Aufwind
In den USA präsentierten sich die Märkte uneinheitlich. Während der Dow Jones seitwärts tendierte, konnten Nasdaq und S&P 500 moderate Zuwächse verzeichnen. Anleger setzen vermehrt auf Technologieaktien, während klassische Industrieunternehmen vorsichtiger bewertet werden – auch im Kontext der Zollpläne von Trump.
Ein klarer Profiteur der aktuellen Unsicherheiten ist Gold. Das Edelmetall bleibt gefragt und kratzt weiterhin am Rekordhoch. Mit einem aktuellen Preis von 3.117 Dollar pro Feinunze bietet Gold vielen Anlegern eine Absicherung gegen politische Risiken und drohende Handelskonflikte.
Öl stabil – Automobilwerte mit US-Dynamik
Am Rohölmarkt zeigen sich kaum Veränderungen. Die Nordsee-Sorte Brent liegt bei rund 74,50 Dollar. Hintergrund ist die schrittweise Rücknahme freiwilliger Förderkürzungen durch die OPEC+. Die neue Angebotsmenge dürfte den Markt in den kommenden Wochen zunehmend beeinflussen.
Im DAX stehen derweil deutsche Autobauer im Fokus. Sowohl BMW als auch Volkswagen konnten im ersten Quartal in den USA zulegen. BMW verzeichnete ein Absatzplus von 3,7 Prozent, VW sogar 7,1 Prozent. Diese Zahlen stehen im Kontrast zur allgemeinen Marktverunsicherung und zeigen: Nicht alle Branchen lassen sich von den Zollplänen von Trump ausbremsen – zumindest noch nicht.
Boeing und Tesla mit Spannung erwartet
Auch außerhalb der deutschen Wirtschaft gibt es wichtige Entwicklungen. Boeing-Chef Ortberg wird sich heute vor dem US-Senat äußern und mögliche Fehltritte des Konzerns eingestehen. Zudem erwarten Investoren mit Spannung die Auslieferungszahlen von Tesla. Der Elektroautobauer steht unter Druck – nicht nur wegen eines Modellwechsels, sondern auch aufgrund der politischen Äußerungen von Elon Musk.
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