In Edelmetalle investieren – das sollte man wissen

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In Edelmetalle investieren – das sollte man wissen

Edelmetalle haben seit jeher eine wichtige Rolle als Wertanlage gespielt. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Inflation erfreuen sie sich besonderer Beliebtheit, da sie als sicherer Hafen und Schutz vor Wertschwankungen angesehen werden.

Was sind Edelmetalle?

Edelmetalle zeichnen sich durch ihre Korrosionsbeständigkeit aus. Auch bei Kontakt mit Wasser und Luft bleiben sie dauerhaft chemisch stabil und unterliegen keiner Oxidation oder Rostbildung. Darüber hinaus sind Edelmetalle gegenüber den meisten Säuren resistent. Sie können jedoch erhitzt und in ihrer Form verändert werden. Sie werden deshalb häufig zu Barren gegossen und seit Jahrtausenden für Münzen und Schmuckgegenstände verwendet. In den vergangenen 100 Jahren werden sie vermehrt für industrielle Zwecke und moderne Technologien genutzt. Unser modernes Leben wäre ohne sie schlichtweg nicht möglich.

Die wichtigsten Edelmetalle und ihre Eigenschaften

Gold

Gold ist das bekannteste und am häufigsten verwendete Edelmetall für Investitionen. Es ist nicht nur aufgrund seiner Seltenheit und Beständigkeit wertvoll, sondern auch wegen seiner vielseitigen Verwendung in Schmuck, Technologie und Industrie.

Silber

Silber ist ein weiteres beliebtes Edelmetall für Anleger. Es ist nicht so selten wie Gold, aber aufgrund seiner elektrischen Leitfähigkeit und seiner Verwendung in verschiedenen industriellen Anwendungen dennoch wertvoll.

Platin

Platin ist ein seltenes und wertvolles Edelmetall, das aufgrund seiner hohen Beständigkeit gegenüber Korrosion und Oxidation sowie seiner Verwendung in der Automobilindustrie geschätzt wird.

Palladium

Palladium ist ein weiteres seltenes Edelmetall, das in der Industrie aufgrund seiner katalytischen Eigenschaften und in der Elektronik aufgrund seiner Leitfähigkeit Verwendung findet.

Investitionsmöglichkeiten in Edelmetalle

Physisches Metall

Die traditionellste Art, in Edelmetalle zu investieren, ist der Kauf von physischem Metall in Form von Barren oder Münzen. Diese Anlageform bietet den Vorteil, dass man das Edelmetall tatsächlich besitzt und es bei Bedarf schnell verkaufen kann.

Wer physische Edelmetalle kaufen möchte, wendet sich an Banken, Pfand- und Leihhäuser, Edelmetallhändler oder spezialisierte Broker. Leider kommt es gerade beim Online-Handel von Edelmetallen immer wieder zu Betrugsfällen. Besonders günstige Angebote oder eine unrealistisch hohe Rendite sollten deshalb jeden Investor hellhörig werden lassen. Sich vorab darüber zu informieren, welche Anbieter seriös sind und wie der aktuelle Kurs des gewünschten Edelmetalls steht, ist mehr als nur ratsam.

Wichtig zu wissen: Der Preis für Edelmetalle wird immer mit zwei Kursen angegeben: Dem Ankaufskurs und dem Verkaufskurs. Der Verkauf an einen Händler findet zum niedrigeren Ankaufspreis, der Kauf beim Händler zum höheren Verkaufspreis statt. Der Preis wird also immer aus der Perspektive des Händlers angegeben.

Aktien von Bergbauunternehmen

Eine weitere Möglichkeit, in Edelmetalle zu investieren, ist der Kauf von Aktien von Bergbauunternehmen, die diese Metalle fördern. Hierbei profitiert man indirekt von der Wertentwicklung der Edelmetalle, indem man in Unternehmen investiert, die auf deren Abbau spezialisiert sind.

Exchange Traded Funds (ETFs)

ETFs sind börsengehandelte Fonds, die den Wert eines bestimmten Index oder einer Gruppe von Vermögenswerten abbilden. Es gibt spezielle ETFs, die den Wert von Edelmetallen wie Gold oder Silber abbilden. Hierbei investiert man indirekt in die Edelmetalle, ohne sie physisch besitzen zu müssen.

Zertifikate und Derivate

Eine weitere Möglichkeit, in Edelmetalle zu investieren, ist der Handel mit Zertifikaten und Derivaten, die auf den Edelmetallpreisen basieren. Hierbei kann man sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen profitieren, allerdings sind diese Anlageformen oft komplexer und mit einem höheren Risiko verbunden.

Strategien für die Investition in Edelmetalle

Langfristige Anlage

Eine langfristige Anlagestrategie in Edelmetalle kann beispielsweise darin bestehen, einen Teil des Portfolios in physisches Gold oder Gold-ETFs zu investieren und diese Anlage über einen längeren Zeitraum zu halten. Diese Strategie zielt darauf ab, von der langfristigen Wertentwicklung der Edelmetalle zu profitieren und das Portfolio gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern.

Diversifikation

Um das Risiko zu minimieren, ist es ratsam, das Investment in Edelmetalle auf verschiedene Anlageformen und Metalle zu verteilen. Eine ausgewogene Mischung aus Gold, Silber, Platin und Palladium kann dazu beitragen, das Portfolio widerstandsfähiger gegen Marktschwankungen zu machen.

Portfolio-Rebalancing

Eine weitere wichtige Strategie ist das regelmäßige Rebalancing des Portfolios. Hierbei werden die Anteile der verschiedenen Anlageklassen, einschließlich der Edelmetalle, überprüft und angepasst, um das gewünschte Risiko- und Renditeprofil aufrechtzuerhalten.

Marktbeobachtung und technische Analyse

Für Anleger, die aktiv in Edelmetalle investieren und von kurzfristigen Preisschwankungen profitieren möchten, kann die Marktbeobachtung und technische Analyse hilfreich sein. Durch das Verfolgen von Nachrichten und Trends sowie das Analysieren von Preisbewegungen und Handelsvolumina kann man mögliche Einstiegs- und Ausstiegspunkte identifizieren.

Globale Verteilung der Edelmetallreserven

Bei Gold führen China, Russland und Australien die Rangliste der weltweiten Produktion an. Bei Silber haben Mexiko, Peru und China die höchsten Produktionsmengen. Platin und Palladium werden vor allem in Südafrika abgebaut, wobei im Bereich der Palladiumförderung Russland sogar noch knapp vor Südafrika rangiert.

Die Produktionsmenge sagt allerdings nichts über die Vorkommen an sich aus. Leider ist es nämlich so, dass Länder mit reichen Rohstoffvorkommen häufig wenig oder gar nicht von ihren Bodenschätzen profitieren. An diesem Reichtum sind zahlreiche Gruppen interessiert: internationale Bergbauunternehmen, die lokale Regierung und Interessengruppen aus der Bevölkerung. Dies führt nicht selten zu Konflikten und Bürgerkriegen, die wiederum einen Abbau erschweren oder gar verhindern.

Die Konflikte betreffen oft territoriale Machtansprüche. Leider agiert die Politik in besonders armen Ländern nicht immer zum Wohl der eigenen Bevölkerung. Zudem versuchen ausländische Unternehmen, starken Druck auszuüben, um Zugang zu den wertvollen Rohstoffen zu erhalten.

Ein bekanntes Beispiel ist die Demokratische Republik Kongo in Afrika. Trotz enormer Bodenschätze zählt der Kongo zu den ärmsten Ländern der Welt. Dabei spielt es keine große Rolle, ob es sich um Edelmetalle oder andere Rohstoffe handelt.

Steuern und rechtliche Aspekte bei der Investition in Edelmetalle

Wer in Edelmetalle investiert, sollte sich unbedingt über die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf die Investition informieren. Es gibt da nämlich große Unterschiede. In Deutschland sind Gewinne aus dem Verkauf von physischem Gold steuerfrei, wenn die Haltedauer mindestens ein Jahr beträgt. Bei anderen Edelmetallen, wie Silber, Platin und Palladium, beträgt die steuerfreie Haltedauer zehn Jahre. Bei der Investition in Aktien, ETFs oder Derivate können jedoch Kapitalertragsteuern anfallen.

Fazit

Die Investition in Edelmetalle kann eine sinnvolle Ergänzung für das Anlageportfolio sein, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Inflation. Die verschiedenen Anlageformen und Strategien bieten Anlegern zahlreiche Möglichkeiten, um von der Wertentwicklung der Edelmetalle zu profitieren und ihr Portfolio abzusichern. Dabei ist es wichtig, die steuerlichen und rechtlichen Aspekte zu berücksichtigen und das Investment auf Basis der individuellen Risikobereitschaft und Anlageziele zu gestalten.

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