Steigende Preise bei Kupfer – Aktien von Kupferminen im Fokus der Anleger
Seit Februar dieses Jahres lassen sich steigende Preise bei Kupfer beobachten. Das Metall rückte deshalb vermehrt in den Fokus der Anleger. Doch nicht nur ein Direktinvestment erlaubt es, von dieser Entwicklung zu profitieren. Auch Bergbau-Aktien sind eine interessante Option. Einige Aktien von Kupferminen haben dieses Jahr bereits beeindruckend performt.
Kupfer wird als Rohstoff immer wichtiger
Kupfer verbindet gute elektrische und Wärme-Leitfähigkeit mit Langlebigkeit und lässt sich überdies auch leicht be- und verarbeiten. Deshalb kommt das rötlich schimmernde Metall in vielen Industriezweigen häufig zum Einsatz. Telekommunikation, Elektrotechnik, Aquakultur, Automobil- und Maschinenbau, Architektur, konventionelle Energien, Sanitärinstallation, Heizung, Verkehr, maritime Anwendungen und auch erneuerbare Energien – all das wäre ohne Kupfer kaum denkbar. Es ist das Metall, das nach Eisen und Aluminium weltweit am meisten gebraucht wird. All das führt dazu, dass Kupfer auf den Rohstoffmärkten gerade genau beobachtet wird.
Preisentwicklung mit klarem Trend nach oben
Dass Kupfer stark nachgefragt ist, zeigt auch die jüngste Preisentwicklung. Seit Anfang des Jahres stieg der Preis für das Übergangsmetall bereits um knapp 20 Prozent. Den bisherigen Höchstwert verzeichnete der Kupfermarkt am 13.05.2024, als 10.090,00 US-Dollar je Tonne bezahlt wurden. Damit stellte es sogar die Performance der Edelmetalle Gold und Silber in den Schatten.
Nach der Einschätzung von Experten sollte sich dieser Trend auch noch weiter fortsetzen. Einzelne Stimmen rechnen in den kommenden Jahren mit 12.000 US-Dollar pro Tonne, manche sogar mit bis zu 15.000 US-Dollar.
Bergbauaktien – ein interessante Option
Wer an der Preissteigerung von Kupfer teilhaben möchte, kann natürlich direkt investieren. Alternativ ist auch ein Investment in eines oder mehrere der zahlreichen börsennotierten Bergbauunternehmen, die Kupfer abbauen, möglich. Aktien von Kupferminengesellschaften sind derzeit äußerst attraktiv und tragen zu einer stärkeren Diversifizierung des Portfolio bei. Vorsicht ist dennoch geboten: Auch die Bergbauindustrie ist nicht vor Herausforderungen gefeit. In vielen der weltweit größten Minen ist der Kupfergehalt des Gesteins rückläufig. Das bedeutet, dass die Ausbeute geringer wird, wodurch die Kosten der Bergbauunternehmen im Verhältnis zum Ertrag steigen. Zudem werden nicht selten schon kleinste Metallfunde als riesige Bestände aufgerechnet.
Konkurrenzkampf und Übernahmeangebote
In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Schlagzeilen um den Bergbauriesen Anglo American. Die Konkurrenz ist schwer daran interessiert, den britischen Bergwerkskonzern zu übernehmen, allen voran die australische BHP Group. Sie machte ein 39 Milliarden US-Dollar schweres Angebot, das Anglo American aber ablehnte. Auch das nachgebesserte Angebot war den Londonern nicht hoch genug. Gerüchten zufolge wollen auch Rio Tinto und Glencore Angebote vorlegen. Offizielle Angebote liegen derzeit allerdings noch nicht vor. Die Börsianer verfolgen die Entwicklungen dennoch mit Spannung.
Börsenstar Freeport McMoRan
Als größter börsennotierter Kupferkonzern gilt Freeport McMoRan. Das Bergbauunternehmen sitzt in den USA und baut neben Kupfer zwar auch Gold und Molybdän ab, doch das rötliche Metall ist für 80 Prozent der Umsätze verantwortlich. Obwohl der Umsatz im vergangenen Jahr von 22,8 auf 22,9 Milliarden US-Dollar anstieg, verzeichnete Freeport McMoRan beim Gewinn je Aktie ein Minus von 46 Prozent auf 1,28 US-Dollar. Experten zufolge sollte das laufende Geschäftsjahr jedoch von deutlichen Zugewinnen geprägt sein, sowohl in Hinblick auf den Umsatz als auch auf das Ergebnis. Immerhin legte die Freeport McMoRan-Aktie seit Jahresbeginn bereits knapp 30 Prozent zu.
Southern Copper besitzt Großteil der Kupferreserven
Konkurrent Southern Copper hat seinen Sitz ebenfalls in den USA. In seinen Minen verfügt er über die größten bekannten Kupferreserven. Neben Kupfer fördert der Bergbaukonzern zwar auch Silber, Zink, Molybdän, Blei und Kohle, doch das Übergangsmetall macht mehr als 80 Prozent des gesamten Unternehmensumsatzes aus. Sein vergleichsweise kostengünstiger Kupferabbau spielt Southern Copper in die Karten und lässt das Unternehmen ambitionierte Zukunftspläne schmieden: Die Jahresproduktion soll von aktuell etwa 911.000 Tonnen bis 2026 auf 1,8 Millionen Tonnen verdoppelt werden. Das würde es dem Unternehmen ermöglichen, sich in puncto Nachfragesteigerungen stabil aufzustellen.
2023 war der Umsatz mit einem Minus von 1,5 Prozent zwar leicht rückläufig und auch der Gewinn reduzierte sich um 8 Prozent, doch Analysten rechnen mit einer deutlich positiveren Bilanz für 2024. Nur 11,1 Prozent der Aktien sind an der New York Stock Exchange notiert. Die große Mehrheit von 88,9 Prozent befindet sich im Besitz der Grupo México. Seit Anfang des Jahres stieg das Papier bereits um mehr als 40 Prozent und markierte gestern mit 125,50 US-Dollar ein neues Allzeithoch.
Teck Resources – ein kanadischer Akteur
Ein weiterer großer Akteur auf dem Kupfermarkt ist der Kanadier Teck Resources. Der Konzern gewinnt neben Kupfer auch Zink, Öl aus Ölsand, Blei, Gold, Silber und Spezialmetalle wie Molybdän, Germanium, Indium und Cadmium. Aktuell zählt das Kupfergeschäft noch nicht als das Hauptgeschäft, doch das könnte sich bald ändern. Zum einen soll das Geschäft mit Stahlwerkskohle an Glencore weitergegeben werden. Zum anderen plant das Unternehmen eine Verdoppelung des Kupferabbaus auf 600.000 Tonnen.
Analysten erwarten für das laufende Geschäftsjahr zwar deutlich höhere Umsätze, gleichzeitig aber auch geringere Gewinne. Und auch für 2025 malen die Experten noch kein rosigeres Bild. Dennoch stieg die Teck Resources-Aktie an der Börse in Toronto seit Jahresbeginn um 28 Prozent und pendelte gestern um 71 Kanadische Dollar.
Performance hängt am Kupferpreis
Die Preisentwicklung der Kupfer-Aktien ist zwar in gewisser Weise an den Kupferpreis gekoppelt, aber auch weitere Faktoren nehmen Einfluss auf den Wert der Bergbau-Unternehmen. Diese können die einzelnen Player unterschiedlich stark betreffen, weshalb man nicht blind in jede Kupferminengesellschaft investieren sollte.
Steigende Kupferpreise sollten sich allerdings immer positiv auf die Kursentwicklung der Kupfer-Werte auswirken.
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