Anlagezinsen 2024 – wie sind die weiteren Aussichten für Sparer?

Für Anleger und Sparer war 2023 nach langer Zeit mal wieder ein sehr gutes Jahr. Die Anlagezinsen sind zum Beispiel beim Tages- und Festgeld deutlich gegenüber 2022 gestiegen. Das lag vor allem an der Zinssteigerung bei den EZB-Leitzinsen, die für Banken ein Orientierungspunkt sind. Und auch das erste Quartal 2024 war durchaus positiv für Sparer. Doch wie geht es weiter?

Rückblick auf die Entwicklung der Anlagezinsen

Nach langen Jahren mit niedrigen und sogar negativen Zinsen durften sich Sparer seit 2022 endlich wieder über steigende Zinssätze freuen. Im vergangenen Jahr stiegen die Anlagezinsen teilweise um mehr als zwei Prozent an. Das wirkte sich vor allen Dingen auf die folgenden Anlageprodukte aus:

  • Tagesgeld
  • Festgeld
  • Geldmarktpapiere

Die besten Banken boten am Ende des vergangenen Jahres einen Zinssatz beim Tages- oder Festgeld, der im Bereich zwischen 3,5 und 4 Prozent lag. So eine gute Rendite gab es auf einem Tages- oder Festgeldkonto vorher fast zehn Jahren nicht mehr. Zwar sind auf der anderen Seite ebenfalls die Kreditzinsen deutlich angestiegen, jedoch war das für die meisten Sparer irrelevant.

Prognose für 2024

Seit der letzten EZB-Zinserhöhung im September 2023 stagniert die Entwicklung. Experten sprechen von einer Seitwärtsbewegung. Viele Sparer und Anleger fragen sich jetzt, ob die Anlagezinsen auch in 2024 noch weiter steigen könnten. Die meisten Experten gehen allerdings nicht davon aus. Sie vermuten, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen schon bald ein wenig senken wird. Spätestens im Sommer 2024 soll das der Fall sein. Denn es zeigt sich bereits jetzt eine klare Trendwende: Die Inflation ist rückläufig und das wiederum wirkt sich direkt auf die Tages- und Festgeldzinsen aus. In ihrer letzten Sitzung im März hatte die Europäische Zentralbank sämtliche Leitzinssätze noch unverändert gelassen. Die nächste Sitzung im April wird deshalb mit Spannung erwartet. Möglicherweise fällt bereits da die Entscheidung zur Zinssenkung.

Tagesgeldzinsen voraussichtlich weiterhin auf ähnlichem Niveau

Solange die Leitzinsen unverändert bleiben, sollten auch die Tagesgeldzinsen auf dem gleichen Niveau bleiben. Das dürfte sich ändern, wenn die EZB den Leitzins senkt. Aktuell bieten die meisten Banken Tagesgeldzinsen zwischen 1 und 3 Prozent, wobei es auch Lockangebote – insbesondere für Neukunden – mit bis zu 4 Prozent gibt. Dass die Tagesgeld-Konditionen noch attraktiver werden, damit rechnet aktuell niemand.

Festgeldzinsen mit ähnlichen Aussichten

Ähnliches wie für das Tagesgeld gilt nach Ansicht vieler Experten auch für die Festgeldzinsen. Derzeit gibt es Angebote von bis zu 3,8 Prozent für Laufzeiten ab 24 Monate. Da die aktuelle Inflationsrate niedriger ist – im Februar wurde sie mit 2,5 Prozent beziffert – können Anleger somit eine real positive Rendite erzielen. Auch hier rechnen Fachleute allerdings damit, dass schon bald ein leichter Abwärtstrend eintreten wird. Für später im Jahr getätigte Festgeldeinlagen ist deshalb wieder mit sinkenden Zinsen zu rechnen.

Regionale Banken oft als Schlusslicht

Nach wie vor sollten Anleger die Möglichkeit nutzen, die Angebote der Banken im Tages- und Festgeldbereich miteinander zu vergleichen. Auffällig ist, dass in Untersuchungen immer wieder vor allem die regionalen Banken mit am schlechtesten abschneiden, was die durchschnittlichen Zinssätze bei Geldanlagen angeht. Das sind in erster Linie die vielen Sparkassen und regionalen Genossenschaftsbanken, bei denen der Tages- und Festgeldzins öfter 0,5 Prozent unter dem Gesamtdurchschnitt der Kreditinstitute in Deutschland liegt.

Alternative Anlageformen in Betracht ziehen

Wem die aktuellen Tages- und Festgeldzinsen – insbesondere vor dem Hintergrund der Aussichten für 2024 – zu gering sind, der sollte alternative Anlageformen in Betracht ziehen. So haben Anleger die Möglichkeit, nur einen Teil ihres Geldes auf einem Festgeld- oder einem Tagesgeldkonto anzulegen und von dessen Sicherheit zu profitieren.

Um von höheren Renditen zu profitieren, können sie sich für den anderen Teil des Vermögens zum Beispiel für Aktien, Investmentfonds oder ETFs entscheiden. In der Summe haben Anleger und Sparer jedoch in 2024 nach wie vor eine gute Chance, dass sie eine durchschnittlich gute Gesamtrendite erzielen, die oberhalb der Inflationsrate liegt.

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