Dow Jones-Index springt kurz über 40.000 Punkte
Am gestrigen Donnerstag gab es an den US-amerikanischen Börsen klare Aufwärtstrends. Der Dow Jones-Index erreichte sogar die 40.000 Punkte, konnte sich dort aber nicht halten. Dennoch reichte es fast überall für neue Höchststände.
Neue Bestmarken auch bei S&P 500 und NASDAQ Composite
Die US-Aktienmärkte setzten gestern ihre Rekordfahrt vom Vortag zunächst fort, wenn auch etwas verhaltener. Doch im weiteren Tagesverlauf kehrten sie wieder auf ihre Ausgangsniveaus zurück. Erstmals in seiner Geschichte kletterte der Dow Jones Index über die 40.000 Punkte-Marke. Das gestrige Rekordhoch markierte er bei 40.051,05 Zählern. Halten konnte er sich dort allerdings nicht. Er schloss letzten Endes 0,10 Prozent schwächer bei 39.869,38 Punkten.
Auch der S&P 500 und NASDAQ Composite erreichten neue Höchststände. Der marktbreite US-Index verlor nach seinem neuen Allzeithoch mit 5.325,49 Punkten schlussendlich 0,21 Prozent und schloss mit 5.297,10 Zählern. Der Index für Techwerte erreichte gestern die neue Bestmarke von 16.797,83 Punkten und sank zum Handelsende um 0,26 Prozent auf 16.698,32 Zähler.
Wirtschaftsdaten setzten keine großen Impulse
Bereits zur Wochenmitte hatten positiv ausgefallene US-Inflationsdaten die Indizes auf neue Allzeithochs gehoben. Die hoffnungsvollen Stimmen, die auf eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank warten, wurden wieder lauter.
Keine größeren Effekte hatten hingegen die US-Konjunkturdaten. Die wöchentlich ermittelte Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat zwar signifikant abgenommen, doch das hatte man im Vorfeld erwartet. Es hatte bereits diverse Anzeichen einer Abschwächung des US-Arbeitsmarktes gegeben. Dafür fiel der Rückgang bei der US-Industrie in der Region Philadelphia im Mai stärker aus, als die Ökonomen erwartet hatten. Und auch bei den Importpreisen lagen die Prognosen nicht richtig. Sie stiegen im April wesentlich stärker als vorhergesagt. Die Entwicklung der Importpreise ist ein wichtiges Indiz, an dem sich die US-Inflation messen lässt. Positiv fiel hingegen die Entwicklung der Industrieproduktion aus. Sie lag im April knapp über der Erwartung.
US-Zinssenkung erst später
Inzwischen werden vermehrt Stimmen laut, dass die US-Notenbank ihre Zinsen doch nicht wie erhofft im September senken dürfte. Erste Experten sprechen vom Dezember als frühestmöglichen Zeitpunkt. Sie begründien diese Einschätzung damit, dass sich noch keine Verlangsamung des Wachstums abzeichnet. Die Fed braucht aber mehrere Monate mit schwächeren Preisdaten, um die Leitzinsen zurückzunehmen. Dass dies schon bis September der Fall sein wird, davon gehen diese Stimmen eben nicht aus.
EZB-Zinssenkung wird weiterhin für Juni erwartet
Im Euroraum hat sich die Inflation derweil so stark abgekühlt, dass der Markt allgemein von einer ersten Zinssenkung im Juni ausgeht. Im Juli dürfte allerdings keine weitere folgen. EZB-Direktorin Isabel Schnabel hält einen zweiten Schritt nur einen Monat später aktuell für verfrüht. Die EZB sollte ihrer Meinung nach einen vorsichtigen Ansatz verfolgen. Ihrer Aussage nach sollte das Tempo künftiger Zinssenkungen sich an der Datenlage orientieren. Eine anhaltende Abschwächung des Lohnwachstums, eine Belebung der Produktivität und eine Verengung der Gewinnspannen sind für weitere Zinssenkungen Grundvoraussetzungen. Ist diesen Daten zu entnehmen, dass die Inflation weiter zurückgeht, kann die EZB die Restriktionen schrittweise lockern.
Derzeit gehen viele Experten davon aus, dass die Europäische Zentralbank ihre Zinsen ab Juni in jedem Quartal um 25 Basispunkte senken wird – dreimal in 2024 und viermal in 2025.
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