Langfristig in Fonds investieren – Startpunkt spielt kaum eine Rolle
Viele Anleger und Sparer, die mit dem Gedanken spielen, ihr Geld langfristig in Fonds zu investieren, suchen häufig nach dem besten Einstiegszeitpunkt. Untersuchungen ergeben allerdings immer wieder, dass es beim längerfristigen Vermögensaufbau oder bei einer ebenfalls langfristig ausgerichteten Kapitalanlage fast keine Rolle spielt, zu welchem Zeitpunkt Sie in den Markt einsteigen.
Investment in Fonds sollte langfristig betrachtet werden
Fonds sind auch deshalb sehr flexible Finanzprodukte, weil sie sich sowohl für die einmalige Geldanlage einer größeren oder kleineren Summe eignen als auch zum Vermögensaufbau, also für das regelmäßige Sparen. Empfehlenswert ist, dass Sie nicht nur kurzfristig mit Fonds handeln oder investieren, sondern stattdessen einen langfristig ausgerichteten Anlagehorizont haben. In dem Fall kommen zusätzliche Vorteile von Investmentfonds zum Tragen, wie zum Beispiel eine Art Zinseszinseffekt bei thesaurierenden Fonds oder auch der Cost-Average-Effekt. Dieser besagt, dass der regelmäßige Kauf von Fondsanteilen zu einem festen Betrag zu geringeren Durchschnittskosten beim Erwerb führt.
Startpunkt des Fondssparens kaum von Bedeutung
Auf Basis des zuvor genannten langfristigen Anlagehorizontes oder des Vermögensaufbaus, der ebenfalls beim Investment in Fonds mindestens über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren betrachtet werden sollte, spielt der Startpunkt nur eine unwesentliche Rolle. Deshalb müssen Anleger und Sparer nicht lange darüber nachdenken, ob sie zum Beispiel jetzt oder erst in sechs Monaten mit dem Fondssparen beginnen. Etwas anders stellt sich die Situation bei einer größeren Einmalanlage dar. Dann kann es durchaus sinnvoll sein, beim Fondspreis und dessen Entwicklung genauer hinzusehen.
Insbesondere beim Vermögensaufbau mit Fonds, also dem monatlichen Sparen, müssen Sie jedoch nicht analysieren, ob der Markt jetzt gerade günstig ist oder vielleicht erst in näherer Zukunft sein wird. Der Grund besteht darin, dass bei Aktienfonds in der Historie kaum ein Zeitraum von zehn Jahren und länger zu finden ist, innerhalb dessen Anleger und Sparer einen Verlust erlitten haben. Das bezieht sich ausschließlich auf den Durchschnitt, denn es gab innerhalb solcher Perioden auch einige Fonds, die im Minus lagen.
Experten raten: Der beste Zeitpunkt zum Kauf ist die Gegenwart
Etwas plakativ ausgedrückt sollten Sie beim langfristigen Vermögensaufbau und Investieren in Fonds davon ausgehen, dass der richtige Zeitpunkt zum Starten fast immer der aktuelle ist. Das bedeutet, dass es nur selten Gründe gibt, zum Beispiel den Beginn des Fondssparplans in die Zukunft zu legen. Ausnahme von dieser Regel ist lediglich, wenn sich die Kurse bzw. Fondspreise historisch betrachtet momentan auf einem absoluten Höhepunkt befinden und Experten in der überwiegenden Mehrheit damit rechnen, dass zum Beispiel die Aktienmärkte in näherer Zukunft eine deutliche Korrektur machen oder sogar einbrechen werden. Unter diesen Voraussetzungen kann es manchmal sinnvoller sein, doch noch etwas mit dem Einstieg in den Markt zu warten.
Cost-Average-Effekt beim Fondssparen nutzen
Wenn Sie sich für das Fondssparen entscheiden, weil Sie einen langfristigen Vermögensaufbau mit Investmentfonds oder ETFs betreiben möchten, dann sollten Sie unbedingt den Cost-Average-Effekt nutzen. Dieser ergibt sich daraus, dass Sie bei einem festen Sparbetrag pro Monat, beispielsweise 200 Euro, im Durchschnitt zu günstigeren Preisen Fondsanteile kaufen, als wenn Sie zum Beispiel fest pro Monat drei Anteile des Fonds erwerben.
Der Grund besteht darin, dass Sie bei einem festen Betrag etwas weniger Fondsanteile erwerben, wenn der Preis relativ hoch ist, während Sie bei niedrigeren Fondspreisen mehr Anteile kaufen. Würden Sie hingegen eine feste Anzahl von Fondsanteilen pro Monat erwerben, würden Sie im Durchschnitt einen höheren Einstiegskurs zahlen.
Die geeignete Fondsart finden
Dass der Startpunkt für den regelmäßigen Vermögensaufbau mit Fonds kaum eine Rolle spielt, trifft auf faktisch alle Arten von offenen Fonds zu. Dazu zählen in erster Linie:
-
Geldmarktfonds
-
Rentenfonds
-
Aktienfonds
-
Immobilienfonds
-
Mischfonds
Trotzdem ist es wichtig, dass Sie sich für die Fondsart entscheiden, die am besten zu Ihren persönlichen Anlagezielen und Ihrer Risikobereitschaft passt. Möchten Sie zum Beispiel unbedingt sehr sicherheitsorientiert in Fonds investieren, empfehlen sich entweder Geldmarktfonds oder Rentenfonds, die jedoch auf Rentenpapiere mit einer sehr guten Qualität beschränkt sein müssen. Steht bei Ihnen hingegen die Chance auf überdurchschnittliche Renditen im Vordergrund, eignen sich insbesondere Aktienfonds oder alternativ die kostengünstigere ETFs.
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.