Kurse auf Rekordniveau – Wie schützen sich Anleger gegen einen Crash?

Nahezu wöchentlich erreicht der Deutsche Aktienindex momentan einen neuen Höchststand. Mitte Februar notierte der deutsche Leitindex bei über 17.000 Punkten. Somit befinden sich insbesondere die Kurse der DAX-Aktien auf einem Rekordniveau. Einerseits freut das investierte Anleger. Auf der anderen Seite erhöhen die aktuellen Kurse jedoch die Gefahr einer deutlichen Konsolidierung oder sogar eines Crashs. Wie Sie sich gegen einen Kurssturz schützen, zeigen wir in unserem Beitrag.

Warum ist die Gefahr bei Aktien auf Rekordniveau besonders groß?

Schon seit über einem Jahr sind die Kurse der DAX-Aktien und vieler anderer Aktienwerte an der Börse deutlich gestiegen. Längerfristig orientierte Anleger freut das und sie neigen dennoch nicht dazu, Aktien schnell zu verkaufen und Gewinne mitzunehmen. Anders stellt sich die Situation bei kurz- bis mittelfristig orientierten Anlegern dar. Je höher die Kurse steigen, desto größer ist die Versuchung, durch den Verkauf der Wertpapiere Gewinne zu realisieren. Beginnen Anleger vermehrt mit Verkäufen, kann das zu einem Dominoeffekt führen.

Die Marktteilnehmer erkennen die sinkenden Kurse und verkaufen ihre Positionen ebenfalls. Das kann gepaart mit anderen Voraussetzungen, wie zum Beispiel negativen Ereignissen, bereits zu einem deutlichen Kursrückgang oder sogar zu einem Crash führen. Statistisch betrachtet ist die Gefahr eines Crashs ebenfalls erhöht, wenn die Stimmung an den Börsen äußerst positiv ist. Das trifft auf die momentane Situation an den Märkten durchaus zu. Es gibt somit Entwicklungen, die zumindest nicht ausschließen, dass es in den nächsten Monaten zu einem deutlicheren Kursrückgang an der Börse kommen könnte.

Verschiedene Maßnahmen zum Schutz vor Kursverlusten

Aufgrund der beschriebenen Situation sollten Anleger momentan besonderen Wert auf ein gutes Risikomanagement legen. Dieses hat ein wesentliches Ziel: Verluste zu begrenzen oder im Idealfall sogar zu vermeiden. Das Risikomanagement umfasst mehrere Maßnahmen, die dem Schutz vor größeren Verlusten dienen:

  • Überwachen der Märkte

  • Regelmäßige Depotanalyse

  • Money-Management

  • Stop Orders

  • Diversifikation

Das Überwachen der Märkte ist eine eher passive Maßnahme, jedoch von größerer Bedeutung. Wichtig ist das regelmäßige Beobachten allerdings nur für kurz- bis maximal mittelfristig orientierte Anleger bzw. Trader, nicht hingegen für Anleger mit einem sehr langfristigen Horizont. Eine Diversifikation sollte ohnehin selbstverständlich sein, da diese ebenso der statistischen Risikoreduzierung dient. Mit Money-Management ist gemeint, dass Sie nur einen festgelegten Teil Ihres Kapitals in zum Beispiel einen Aktienwert investieren.

Stop Orders als aktive Maßnahme für Anleger

Wenn Sie aktiv etwas tun möchten, um Ihr Kapital bei den aktuellen Kursen auf Rekordniveau vor einem größeren Verlust zu schützen, nutzen Sie sogenannte Stop Orders. Das sind spezielle Aufträge an eine Bank oder einen Broker. Sie legen damit fest, dass die Orders automatisch auszuführen sind, sollte der Kurs der Aktien eine bestimmte Marke erreichen. Dabei handelt es sich um das „Stop“, welches Sie in der Order nennen. Die meisten Banken und Broker stellen mehrere Arten einer Stop Order zur Verfügung, wie zum Beispiel:

  • Stop Loss Order

  • Stop Buy Order

  • Trailing Stop Order

Am bekanntesten ist die Stop Loss Order. Sie geben innerhalb der Order einen Kurs vor, bei dessen Erreichen Ihre Position automatisch geschlossen wird, sollte der Aktienkurs stärker fallen. Nehmen wir an, dass Sie eine Aktie zum Kurs von 50 Euro kaufen und maximal Verluste von zehn Prozent tolerieren. In dem Fall würden Sie das Stop bei 45 Euro setzen. Sollte sich der Kurs der Aktie positiv entwickeln oder zumindest nicht bis auf 45 Euro fallen, wird die Order nicht ausgeführt.

Die automatische Ausführung nimmt der Broker erst vor, wenn der Kurs der Aktie auf 45 Euro fällt. Somit sichern Sie sich automatisch gegen größere Kursverluste ab. Bei der Stop Buy Order hingegen wird der Basiswert gekauft, sollte der Kurs auf die festgelegte Marke fallen. Die Trailing Stop Order zieht bei steigenden Kursen das Stop nach, sodass Trader auf diese Art sehr gut Gewinne sichern.

Normalerweise arbeiten sehr langfristig orientierte Anleger nicht zwingend mit einer Stop Order. Zwischenzeitliche Verluste stellen aufgrund der oft positiven Entwicklung der Aktien kein Problem dar. Da insbesondere DAX-Aktien jedoch mittlerweile auf einem sehr hohen Niveau angelangt sind, ist es selbst für diese Anleger überlegenswert, zumindest mit einem relativ „weiten“ Stop eine Grundabsicherung der Position vorzunehmen. Die Stop Loss Marke könnte zum Beispiel 20 oder 30 Prozent unterhalb des aktuellen Kurses der entsprechenden Aktien liegen.

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