Die Haken bei attraktiven Festgeldzinsen – das sollten Anleger wissen

Die Tagesgeld- und Festgeldzinsen kennen seit Monaten nur eine Richtung: nach oben. Für Anleger ist das selbstverständlich eine sehr positive Entwicklung. Mittlerweile erreichen die Festgeldzinsen teilweise über 3,5 Prozent. Allerdings gibt es nicht selten einen Haken, denn bei Weitem nicht alle Anleger erhalten diese Spitzen. Worauf Sie momentan besonders bei sehr attraktiven Zinsen achten sollten, erfahren Sie in unserem aktuellen Beitrag.

Sehr gute Festgeldzinsen oftmals nur für Neukunden

Ein Haken besteht bei den sehr guten Festgeldzinsen von über drei oder teilweise sogar mehr als vier Prozent nicht selten darin, dass der Zinssatz häufig nur für Neukunden gilt. Bestandskunden hingegen erhalten einen wesentlich geringeren Zins, sodass sich die Differenz zwischen einem Zinssatz für Neu- und Bestandskunden nicht selten auf mehr als zwei Prozent beläuft. Das sollten Anleger unbedingt wissen, die zum Beispiel daran denken, ihr bisher bereits genutztes Festgeldkonto zu verlängern.

Die sehr guten Zinsen für Neukunden können Anleger allerdings auch ausnutzen. In dem Fall lohnt sich das sogenannte Zinshopping. Das bedeutet, dass Sie die vorgegebene Mindestanlagedauer nutzen und ein neues Konto bei der Bank eröffnen. Haben Sie dann den hohen Zinssatz für Neukunden erhalten und ist die Laufzeit abgelaufen, eröffnen Sie ein Festgeldkonto bei einer anderen Bank und erhalten dort ebenfalls den guten Zins für Neukunden.

Attraktiver Zinssatz gilt nur für bestimmte Laufzeiten

Eine weitere Hürde für sehr attraktiv Festgeldzinsen ist, dass diese Angebote oft nur für bestimmte Laufzeiten gelten. Meistens sind das Laufzeiten von ein oder zwei Jahren. Eine sehr lange Anlagedauer ist oftmals genauso ausgenommen wie eine kurze Laufzeit von beispielsweise ein oder drei Monaten. Sie sollten dementsprechend beim jeweiligen Angebot genau hinsehen, ob der attraktive Festgeldzins an eine bestimmte Laufzeit gebunden ist.

Mindestanlagesumme ebenfalls häufig zu beachten

Eine andere Bedingung für besonders attraktive Festgeldzinsen ist im Moment, dass die Banken häufig in dem Zusammenhang eine (höhere) Mindestanlagesumme fordern. Müssen Sie zum Beispiel bei der Bank im Allgemeinen mindestens 5.000 Euro anlegen, kann es sein, dass Sie für besonders attraktiv Festgeldzinsen in dem Fall mindestens 10.000 oder 20.000 Euro auf dem Festgeldkonto deponieren müssen. Sollte das nicht der Fall sein, würden Sie in diesen Fällen den gewöhnlichen Standardzins bekommen.

Angebote mit Sonderzinsen fast immer zeitlich befristet

Falls Sie ein für Sie besonders attraktives Festgeldangebot entdecken, sollten Sie neben den genannten Haken darauf achten, dass solche attraktiven Festgeldzinsen für Neukunden oft nur zeitlich befristet angeboten werden. Das bedeutet, dass vielleicht schon in ein oder zwei Wochen das Angebot abläuft und Sie dann einen wesentlich geringeren Festgeldzins erhalten. Daher ist es wichtig, auf die genannten Bedingungen, Konditionen und Details zu achten, damit Sie im Idealfall von den attraktiven Festgeldzinsen wirklich profitieren.

Zinsportale mit Festgeldangeboten und ähnlichen Bedingungen

Die zuvor genannten Haken bei vielen Festgeldangeboten mit sehr attraktiven Zinsen gelten nicht nur für deutsche Banken, sondern finden sich in ähnlicher Form auch auf Zinsportalen. Dort sind es bekanntlich in erster Linie ausländische Kreditinstitute, die dort ihre Tages- und Festgeldangebote präsentieren. Dort stellt man momentan ebenfalls fest, dass besonders hohe Zinssätze zum Beispiel an eine Mindestanlagesumme, eine bestimmte Laufzeit und daran gebunden sind, dass Sie als Neukunde auftreten.

Bei manchen Zinsportalen kommt hinzu, dass nicht immer alle Festgeldangebote durch die Einlagensicherung geschützt sind. Hat die Bank ihren Hauptsitz zum Beispiel außerhalb der Europäischen Union, kann es passieren, dass keine gesetzliche Einlagensicherung existiert. Darauf sollten Sie achten, falls Sie größere Summen auf einem Festgeldkonto anlegen möchten. In dem Fall empfiehlt sich eine Verteilung des Kapitals auf mehrere Banken. Zumindest sollten Sie sich ausschließlich für Kreditinstitute entscheiden, bei denen es eine gesetzliche und im besten Fall zusätzlich eine private Einlagensicherung gibt.

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