Anleger nach Altersklassen – unterschiedliche Schwerpunkte und Erträge

Ein wachsender Anteil junger Erwachsener kümmert sich wieder mehr um das Thema Geldanlage, als es noch vor 10 bis 20 Jahren der Fall gewesen ist. Allerdings gibt es zum Teil deutliche Unterschiede zu Anlegern anderer Altersgruppen, was die Wahl der Finanzprodukte und ebenso die zu erzielende Rendite angeht. Das wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach in Umfragen und Studien belegt, die durchaus interessante Ergebnisse lieferten.

Einteilung der Anleger nach Lebenssituation

Bei Umfragen und Studien macht es Sinn, die Anleger in verschiedene Gruppen einzuteilen. Diese sind in erster Linie an der jeweiligen Lebenssituation ausgerichtet. Das führt dazu, dass die Kunden zum Beispiel in die folgenden Kategorien aufgeteilt werden.

  • 18 bis 25 Jahre

  • 26 bis 40 Jahre

  • 41 bis 66 Jahre

  • ab 67 Jahre

Die Lebenssituationen unterscheiden sich zum Beispiel danach, ob der Anleger gerade eine Ausbildung bzw. ein Studium beginnt, sich beruflich etabliert hat oder in den Ruhestand eingetreten ist.

Junge Kunden setzen auf ETFs, älterer auf Aktien

Ein Ergebnis mehrerer Studien und Umfragen im Hinblick darauf, für welche Asset-Klassen sich die entsprechenden Kunden je nach Alter entscheiden, ist, dass junge Erwachsene immer häufiger ETFs favorisieren. Je nach Umfrage ist es mehr als ein Drittel aller Anleger im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, die in der Vergangenheit ETFs im Depot hatten oder die Wertpapiere aktuell nutzen.

Einzelne Aktien hingegen werden insbesondere bei den Anlegern favorisiert, die sich im Ruhestand befinden. Hier sind es bei einem Wertpapierdepot zum Teil über 60 Prozent des Portfolios, die Aktien bei Ruheständlern ausmachen. Demgegenüber beläuft sich der Anteil von Aktien bei den jungen Erwachsenen nur auf etwa 40 Prozent am Portfolio.

Beste Renditen bei den Rentnern und Rentnerinnen

Ebenfalls kommen manche Studien zu dem durchaus interessanten Ergebnis, dass nicht etwa jüngere und etwas risikofreudigere Anleger die besten Renditen erzielen. Stattdessen liegen in dem Fall Rentner und Rentnerinnen deutlich vorne. Je nach Datenerhebung konnten diese zum Beispiel innerhalb der letzten fünf Jahre eine jährliche Durchschnittsrendite von über neun Prozent generieren. Das ist zum Teil ein großer Unterschied im Vergleich zu anderen Altersklassen. So konnten zum Beispiel die 35- bis 50-jährigen Kunden im gleichen Zeitraum häufiger gar keine positive Rendite erzielen, sondern mussten einen Verlust hinnehmen.

Durchschnittsvermögen der Deutschen steigt im Alter deutlich an

Interessant ist nicht nur der Unterschied zwischen jüngeren und älteren Anlegern bei der Wahl der Anlageprodukte und der erzielbaren Rendite. Darüber hinaus gibt es Erhebungen, wie hoch das durchschnittliche Vermögen der Bundesbürger nach Alter gestaffelt ist. Dort sind die Ergebnisse allerdings weniger überraschend, weil es naturgemäß so ist, dass ältere Anleger einfach mehr Zeit hatten, nach und nach durch das Sparen Vermögen aufzubauen. So sieht das Durchschnittsvermögen der Deutschen zum Beispiel nach entsprechenden Altersgruppen gestaffelt wie folgt aus (ungefähre Angaben):

  • Unter 30 Jahre: 5.000 Euro

  • 35 bis 39 Jahre: 45.000 Euro

  • 45 bis 49 Jahre: 100.000 Euro

  • 60 bis 64 Jahre: 120.000 Euro

Besonders groß ist bei den aufgeführten Altersklassen der Sprung des Vermögens von 35 auf 45 Jahre. Dort gibt es eine Differenz von durchschnittlich etwas 60.000 Euro in lediglich zehn Jahren. Interessant sind solche Erhebungen insbesondere für Banken und Anlageberater, die sich auf Basis der Ergebnisse noch mehr auf ihre Kunden und deren Bedürfnisse ausrichten können. So ist zum Beispiel der Erfolg vielversprechender, einem jungen Erwachsenen ETFs statt einzelne Aktien anzubieten.

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