Die Pandemie hat die Digitalisierung des Kunstmarkts beschleunigt

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Wir leben in einer beispiellosen, geschichtsträchtigen Zeit, die auch einen bedeutenden Einfluss auf unsere Zukunft haben wird. Die globale Pandemie, ausgelöst durch das Coronavirus, hat nicht nur unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und unsere Nähe zu anderen Menschen beeinträchtigt, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf unseren Alltag mit sich gebracht. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie die Pandemie die Kunstbranche und den gesamten Kunstmarkt beeinflusst hat.

In der Zeit der Ausgangssperren und sozialen Distanzierung haben Online-Galerien und Online-Plattformen für Kunst gezeigt, dass eine digitale Zukunft für den Kunstmarkt nicht nur denkbar, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Durch die Schaffung virtueller Plattformen, auf denen Künstlerinnen und Künstler ihre Werke präsentieren und verkaufen können, konnte der Kunsthandel während der Einschränkungen des öffentlichen Lebens weiterhin funktionieren und florieren.

Der Beginn einer digitalen Ära im Kunstmarkt: Kunstmessen virtuell erleben

Die Kunstbranche hat unter den Auswirkungen der Pandemie stark gelitten. Etliche Kunstveranstaltungen und Messen mussten abgesagt werden oder konnten nur mit enormen Einschränkungen stattfinden. Als Vorreiter für alternative Lösungen traten Art Central und Art Basel hervor, die das Potenzial einer neuen digitalen Zukunft der Kunstindustrie aufzeigten. Diese erzwungenen Veränderungen hatten nicht nur negative Aspekte. Sie boten Kunstinteressierten und -schaffenden auch ungeahnte Möglichkeiten.

Die erste Online-Version der Art Basel | Hongkong beispielsweise verzeichnete rekordverdächtige Besucherzahlen, die weit über denen der physischen Messe lagen (250.000 Online-Besucher im Vergleich zu 88.000 Messebesuchern im Vorjahr). Eine der bedeutendsten Neuerungen dieser digitalen Plattform war die Preistransparenz. Sie hob den Schleier, der sonst einen gut verborgenen Teil einer Kunstmesse umhüllte, und gab Kunstliebhabern die Chance, besser informierte Entscheidungen zu treffen und möglicherweise sogar neue Käufergruppen anzusprechen.

Die zunehmende Bedeutung von Online-Plattformen im Kunstmarkt

Der Kunstmarkt ist bekanntermaßen eher träge, wenn es um die Anpassung an Veränderungen geht. Viele Galeristen tun sich schwer damit, ihre Präsenz auf umfangreiche Online-Angebote auszuweiten. Angesichts dieser Herausforderungen sind es keine traditionellen Galerien, die den Online-Kunstmarkt mittlerweile revolutionieren, sondern Online-Plattformen, die von Anfang an als digitale Unternehmen ins Leben gerufen wurden.

Singulart, zum Beispiel, wurde 2017 gegründet und entwickelte sich innerhalb von nur drei Jahren zur führenden Online-Galerie und Marktplatz für zeitgenössische Originalkunst in Europa. Seit der Gründung hat sich Singulart ausschließlich auf den globalen Online-Markt konzentriert und sich darauf spezialisiert, Kunst, Technologie und E-Commerce miteinander zu verknüpfen. Der Lockdown im Frühjahr verschaffte der Plattform gegenüber ihren physischen Wettbewerbern einen entscheidenden Vorteil, da ihre gesamten Geschäftsstrukturen bereits vollständig auf den Online-Vertrieb ausgerichtet waren.

Das auf die Digitalisierung des Kunstmarktes ausgerichtete Start-up verzeichnete während der Lockdown-Monate eine Verdreifachung seiner Verkäufe, was die wachsende Bedeutung von Online- und digitalen Angeboten dokumentiert. Solche Erfolge bedeuten jedoch nicht nur einen Gewinn für die Plattformen selbst, sondern auch eine Unterstützung für die repräsentierten Kunstschaffenden, da die Pandemie-bedingten Maßnahmen insbesondere die Kreativbranche vor große Herausforderungen stellten.

Online-Plattformen wie Singulart sind somit ein Beweis dafür, dass der Kunstmarkt erfolgreich digitalisiert werden kann und diese Entwicklung nicht nur den beteiligten Unternehmen, sondern auch den Kunstschaffenden zugutekommt.

Die Digitalisierung des Kunstmarktes bringt Chancen und Veränderungen

Der Kunstmarkt befindet sich im Wandel und zeigt eine deutliche Tendenz zur Digitalisierung, die sowohl als Alternative zu physischen Angeboten als auch als Ergänzung betrachtet werden kann. Es ergeben sich eine Reihe von Veränderungen und Chancen, die den Zugang zur Kunst und die Art und Weise, wie wir Kunst konsumieren, nachhaltig beeinflussen könnten.

Eine wesentliche Chance, die der Digitalisierung des Kunstmarktes entspringt, ist die Demokratisierung des Kunstzugangs. Online-Plattformen tragen dazu bei, dass Kunst für Menschen zugänglich wird, die sich bisher möglicherweise nicht getraut haben, Museen oder Galerien zu besuchen. Durch den unkomplizierten Zugriff auf Kunstwerke und Informationen über Künstlerinnen und Künstler vom heimischen Computer aus, können sich diese Personen in kleinen Schritten mit der Kunstwelt vertraut machen und so möglicherweise Hemmschwellen abbauen.

Die Digitalisierung des Kunstmarktes bietet auch Künstlerinnen und Künstlern neue Möglichkeiten, ihre Werke zu präsentieren und zu verkaufen. Online-Plattformen können dazu beitragen, dass ihre Kunst einem größeren Publikum zugänglich gemacht wird, wodurch sich die Reichweite und Bekanntheit der Künstler erhöht. Dies wiederum kann auch zu neuen Absatzmöglichkeiten und Einnahmequellen führen.

Außerdem führt die Digitalisierung des Kunstmarktes zu einer größeren Transparenz in Bezug auf Preise und Verfügbarkeit von Kunstwerken, was es potenziellen Käufern erleichtern dürfte, fundierte Entscheidungen zu treffen. Interessenten können Kunstwerke und Informationen online vergleichen und dadurch besser einschätzen, ob ein bestimmtes Kunstwerk ihren Vorstellungen und ihrem Budget entspricht.

Fazit

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Anpassung an die neuen Gegebenheiten und der Einsatz digitaler Technologien die Kunstbranche revolutionieren und ihr ermöglichen, auch unter schwierigen Umständen zu gedeihen. Damit wird deutlich, dass der Kunstmarkt sich wandelt und sich in einer digitalen Zukunft behaupten kann, indem er neue Wege findet, Kunst zu präsentieren, zu vermitteln und zu verkaufen.

Die Einführung von Online-Kunstmessen hat den Kunstmarkt in vielerlei Hinsicht verändert und zeigt, dass auch die Kunstbranche sich auf dem Weg in eine digitale Zukunft befindet. Kunstschaffende und Interessierte können nicht nur weltweit an diesen Veranstaltungen teilnehmen, Online-Messen bieten ihnen auch eine größere Reichweite und Transparenz. So können sie die Kunstszene auch bei geringerer oder gar fehlender physischer Präsenz weiterhin aktiv gestalten. 

Insgesamt zeigt sich, dass der digitale Kunstmarkt eine Vielzahl von Chancen und Veränderungen mit sich bringt, die den Zugang zur Kunst demokratisieren, neue Möglichkeiten für Kunstschaffende eröffnen und die Transparenz im Kunstmarkt erhöhen können. Die Zukunft des Kunstmarktes ist daher geprägt von einer stärkeren Vernetzung zwischen der physischen und der digitalen Welt, wobei Online-Plattformen eine zentrale Rolle spielen werden.

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