Enttäuschte Anleger nach Börsengang von Birkenstock

Vor gut drei Monaten hatten wir vom anstehenden Börsengang des bekannten Sandalen-Herstellers Birkenstock berichtet. Dieser ist inzwischen erfolgt, wobei die Mehrzahl aller Anleger allerdings von dem Ergebnis enttäuscht ist. Manche Experten sprechen von einem regelrechten Desaster, welches die Birkenstock Aktien nach dem Börsengang erlebt haben.

Kurs fast 13 Prozent unter dem Ausgabepreis

Zwar wurde der Börsengang des Sandalen-Herstellers Birkenstock von vielen Anlegern mit großer Spannung erwartet. Allerdings zeigte die Realität, dass anscheinend die IPOs nach wie vor unter einem eher schlechten Stern stehen. An der New Yorker Börse verloren die Birkenstock Aktien sofort am ersten Handelstag mehr als 12 Prozent an Wert im Vergleich zum Ausgabepreis.

Somit waren zumindest alle Anleger enttäuscht, welche die Aktien zuvor gezeichnet und sich von den ersten Notierungen an der Börse einen guten Gewinn versprochen hatten. Nach den Notierungen am ersten Handelstag gab es rechnerisch eine Bewertung von rund 7,5 Milliarden Dollar. Aktuell (Stand 8. Januar 2024) notieren die Birkenstock Aktien mit rund 47 Dollar und sind damit im Vergleich zum Schlusskurs am ersten Handelstag mit rund 42 Dollar wieder erholter.

Zu hohe Bewertung als Grund für den Kursrückgang?

Manche Experten gehen davon aus, dass eine übertriebene Bewertung der eventuelle Grund dafür sein könnte, dass die Aktien von Birkenstock direkt nach dem Börsengang deutlich gefallen sind. Hinzu kommt das bekannte, schlechte Klima für IPOs, welches insbesondere im vergangenen Jahr vorherrschte. Dabei zählt Birkenstock nicht zu den Unternehmen, die unprofitabel arbeiten, sondern in der Gewinnzone liegen. Festgelegt wurde der Ausgabepreis bei 46 Dollar, was ungefähr die Mitte der Spanne zwischen 44 und 49 Dollar gewesen ist.

Wie sind die Aussichten für die Aktien in den nächsten Wochen?

Manche Anleger werden die Hoffnung nicht aufgeben, dass sie nach der Zeichnung der Birkenstock Aktien in den nächsten Wochen dennoch durch weiter steigende Kurse einen Gewinn generieren können. Auch wenn es zunächst einen Einbruch von über 10 Prozent auf Grundlage des Zeichnungspreises gab, existieren auf der anderen Seite Möglichkeiten, dass sich die Aktien innerhalb der nächsten ein bis drei Monate weiter deutlich erholen könnten. Nach Ansicht der Fachleute dürfte das davon abhängig sein, ob das Unternehmen die Wachstumserwartungen erfüllen kann.

Allerdings dürfte das nicht ganz so einfach werden, denn statistisch betrachtet besitzt bereits jeder Kunde 3,6 Paar Sandalen des Herstellers. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem größten Markt des Unternehmens, nämlich die USA. Dort werden über 50 Prozent der gesamten Umsätze generiert. Auch aus diesem Grund entschied sich der Sandalen-Hersteller für die Börse in New York und nicht für die Heimatbörse in Frankfurt, obwohl über 90 Prozent der Sandalen hierzulande hergestellt werden.

Einnahmen von knapp 1,5 Milliarden Dollar

Insgesamt können zum einen Birkenstock und zum anderen der Großinvestor L Catterton knapp 1,5 Milliarden Dollar aus dem Börsengang einnehmen. Davon erhält Birkenstock etwa mit knapp 500 Millionen Dollar ein Drittel, das in erster Linie verwendet werden soll, um existierende Schulden abzubauen. L Catterton vereinnahmt fast eine Milliarde Dollar, da der Investor nach wie vor über 80 Prozent der Gesamtanteile an Birkenstock hält. Ein weiterer Großaktionär ist vermutlich der norwegische Staatsfonds, der zusammen mit dem US-Fonds Durable Capital Aktien im Gegenwert von umgerechnet etwa 300 Millionen Dollar durch die Zeichnung erhalten haben dürfte.

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