Vermögensaufbau mit Riester-Fonds lohnt sich das Riester-Sparen noch?
In Fonds können Anleger nicht nur langfristig investieren und einmalig Kapital anlegen, sondern die Investmentfonds sind ebenfalls bestens zum langfristigen Vermögensaufbau geeignet. Das funktioniert mit einem sogenannten Fonds- oder ETF-Sparplan. In beiden Fällen handelt es sich um riesterfähige Sparverträge. Das bedeutet, dass Sie die staatlichen Riester-Zulagen auch in den Vermögensaufbau mit Fonds einbinden können. Die Frage ist allerdings, ob sich Riesterfonds überhaupt noch lohnen oder ob das Riester-Sparen allgemein nicht mehr zu empfehlen ist?
Staatliche Zulagen sprechen für das Riester-Sparen
Das stärkste Argument für das Riester-Sparen sind nach wie vor die staatlichen Zulagen, die Sparer beim Riester-Vertrag erhalten. Wie hoch diese ausfallen und welche Zulagen Sie bekommen, hängt von mehreren Faktoren ab. Das sind im Wesentlichen:
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Anzahl der monatlichen Sparbeiträge an Ihrem Einkommen
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Anzahl der Kinder im Haushalt
Besonders lohnenswert ist das Riester-Sparen nach wie vor für Familien mit Kindern, denn pro Kind, dass einschließlich ab 2008 geboren wurde, gibt es eine jährliche Kinderzulage in Höhe von von 300 Euro. Wenn Sie dann noch mindestens vier Prozent Ihres Bruttoeinkommens in den Riester-Vertrag fließen lassen, erhalten Sie die volle Grundzulage für jeden Erwachsenen mit einem Riester-Vertrag in Höhe von momentan 175 Euro im Jahr.
Was sich also am Riester-Sparen definitiv lohnt, ist die sogenannte Zulagenrendite. Diese ergibt sich, wenn Sie Ihre eigenen Sparbeiträge in ein Verhältnis zu den Gesamteinzahlungen inklusive Zulagen setzen, die in den Riester-Vertrag fließen. Wie eine solche Zulagenrendite aussehen kann, zeigt das folgende Beispiel:
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Monatliche Sparrate (eigene Einzahlungen): 200 Euro
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Zulagen: 475 Euro (1 Grundzulage plus 1 Kinderzulage)
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Gesamteinzahlung (monatliche Sparbeiträge + Zulagen): 2.875 Euro
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Zulagenrendite: 16,5 Prozent
In diesem Fall machen die Zulagen demnach 16,5 Prozent der gesamten Einzahlungen aus, sodass sich eine ansehnliche Zulagenrendite ergibt.
Was spricht gegen das Riester-Sparen mit Riesterfonds oder anderen Produkten?
Während die Zulagenrendite ein eindeutiges Pro-Argument für das Riester-Sparen ist, gibt es durchaus auf der anderen Seite negative Aspekte. So entscheiden sich zum Beispiel zahlreiche Sparer deshalb gegen einen Riester-Vertrag, weil sie sich damit für einen sehr langen Zeitraum binden. Prämienunschädlich, also ohne, dass Sie die erhaltenen Zulagen an den Staat zurückzahlen müssten, ist das Kündigen und Auflösen eines Riester-Vertrages normalerweise nicht vor Ihrem 63 Lebensjahr möglich. Das ist ein sehr langer Zeitraum, wenn Sie zum Beispiel erst Anfang 20 oder 30 sind.
Als weiteren Nachteil sehen viele Sparer die vergleichsweise hohen Gebühren an, die gerade bei Riesterfonds anfallen. Immerhin beläuft sich die Gesamtkostenquote (ohne Ausgabeaufschlag) nicht selten auf 1,8 bis 2,3 Prozent im Jahr. Um diesen Kostenanteil wird Ihre Rendite verringert, die sich aus der Wertsteigerung der Fondsanteile ergibt. Zwar gibt es neben Riesterfonds noch andere Möglichkeiten, wie Sie Riester-Sparen können. Alternativ stehen in erster Linie die folgenden Sparverträge zur Verfügung:
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Banksparplan
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Private Rentenversicherung
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Bausparvertrag
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ETF-Sparplan
Bis auf den ETF-Sparplan sind die durchschnittlichen Renditen allerdings bei den anderen Produkten geringer als bei Riester-Fonds, trotz der dort vergleichsweise hohen Gebühren.
Fazit: Lohnt sich Riester-Sparen in 2023 noch?
Die Antwort auf diese Frage kann nur individuell ausfallen. Insbesondere für Familien mit Kindern kann sich das Riester-Sparen auch in diesem Jahr aufgrund der sehr guten Zulagenrendite noch lohnen. Das gilt selbst unter der Voraussetzung, dass die entsprechenden Gebühren – zum Beispiel bei Riesterfonds – relativ hoch ausfallen.
Wenig bis gar nicht lohnenswert ist das Riester-Sparen hingegen vor allem für Alleinstehende, die demzufolge maximal 175 Euro im Jahr vom Staat als Grundzulage erhalten. Dann kann es auch von der Rendite her sinnvoller sein, sich für einen riesterunabhängigen Sparvertrag zu entscheiden, beispielsweise für einen Aktien- oder Edelmetallsparplan. Beide Sparformen werden ohnehin nicht durch die Riester-Rente gefördert, können aber im Durchschnitt gute Renditen aufweisen.
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