Tesla-Absatz bricht um 50 Prozent ein: Droht ein Marktverlust?

Die Tesla-Neuzulassungen in der EU sind drastisch eingebrochen. Während der Markt für Elektroautos insgesamt wächst, verliert Tesla massiv an Boden. Was steckt hinter dem Tesla Absatzrückgang, und welche Folgen könnte das für den Konzern haben?
Tesla-Absatz sinkt trotz Elektroauto-Boom
Der europäische Automarkt verzeichnete im Januar 2025 einen leichten Rückgang von 2,6 Prozent, doch die Nachfrage nach Elektroautos stieg um 34 Prozent. In diesem positiven Umfeld überrascht der starke Tesla-Absatzrückgang um 50,3 Prozent auf 7.517 Neuzulassungen. Zum Vergleich: Volkswagen konnte seine Neuzulassungen um 5,6 Prozent auf fast 230.000 Fahrzeuge steigern.
Marktanteil von Tesla halbiert
Noch vor einem Jahr lag Teslas Marktanteil in der EU bei 1,8 Prozent, doch nun ist er auf 0,9 Prozent gefallen. Damit steht der US-Elektropionier deutlich unter Druck. VW hingegen verteidigte seine Marktführerschaft mit einem Marktanteil von 27,7 Prozent. Diese Zahlen werfen die Frage auf: Wieso verliert Tesla in einem eigentlich wachsenden Segment?
Einfluss von Elon Musk auf Tesla
Experten machen nicht nur die veraltete Modellpalette von Tesla verantwortlich, sondern auch den Einfluss von CEO Elon Musk. Seine kontroversen politischen Äußerungen könnten potenzielle Käufer abschrecken. Da die Marke Tesla stark mit Musk assoziiert wird, könnte dies zu einem Imageproblem führen. Gleichzeitig setzen europäische Hersteller verstärkt auf neue Modelle und aggressive Preispolitiken, was Tesla weiter unter Druck setzt.
Strenge CO2-Regeln verschärfen den Wettbewerb
Ab 2025 gelten in der EU strengere CO2-Regeln. Hersteller, die mehr als 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer im Flottendurchschnitt ausstoßen, müssen hohe Strafzahlungen leisten. Deshalb versuchen viele Autobauer, ihren Elektroauto-Absatz zu steigern. Tesla könnte zwar von diesen Regeln profitieren, indem es mit anderen Herstellern sogenannte „Pooling“-Partnerschaften eingeht, doch der massive Absatzrückgang könnte seine Position als begehrter Partner schwächen.
„Pooling“ als Rettungsanker?
Um Strafen zu vermeiden, bilden viele Hersteller Emissionspools. Tesla ist hier bisher ein gefragter Partner, doch mit sinkendem Marktanteil könnte sich diese Dynamik ändern. Während sich Mercedes-Benz mit smart, Volvo und Polestar zusammengeschlossen hat, kooperiert Tesla mit Stellantis, Ford und Toyota. Sollten andere Hersteller ihren E-Auto-Absatz weiter steigern, könnte Tesla als Pooling-Partner an Bedeutung verlieren.
Automobilverband fordert Anpassung der CO2-Ziele
Der europäische Automobilverband ACEA fordert eine Lockerung der CO2-Ziele, um hohe Bußgelder zu vermeiden. Gleichzeitig warnen E-Mobilitätsverbände davor, die Regelungen zu entschärfen, da dies europäische Hersteller im Wettbewerb mit China zurückwerfen könnte. Schätzungen zu den drohenden Strafen variieren stark: Während ACEA von 16 Milliarden Euro ausgeht, rechnet E-Mobility Europe mit maximal drei Milliarden Euro.
Tesla vor einer ungewissen Zukunft
Der starke Tesla-Absatzrückgang könnte ein Warnsignal für den US-Konzern sein. Während die Nachfrage nach Elektroautos wächst, verliert Tesla Marktanteile und steht unter dem Einfluss von regulatorischen Änderungen und einem veränderten Konsumentenverhalten. Ob der Autobauer seinen Abwärtstrend stoppen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
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