Rendite-Falle Fondsgebühren – Kosten drücken den Gewinn

Die Anlage in Fonds ist nach wie vor sowohl bei Sparern als auch bei Anlegern sehr beliebt. Zwar gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, ob ETFs oder aktiv gemanagte Fonds besser sind. Einig sind sich die Anleger jedoch darin, dass die Anlage in Fonds eine Reihe von Vorteilen hat. Dazu gehören beispielsweise eine breite Diversifikation, Transparenz und in der Regel die jederzeitige Verfügbarkeit des Kapitals. Auf der anderen Seite existiert allerdings eine nicht allen Anlegern bekannte Rendite-Falle: die Fondsgebühren.

Wie setzt sich die Rendite bei Fonds zusammen?

Eine Rendite setzt sich nicht nur bei Fonds, sondern praktisch bei allen Geldanlagen aus zwei Komponenten zusammen. Zum einen ist das der zu erzielende Ertrag, beispielsweise Zinsen oder Dividenden. Zum anderen muss der darauf basierenden Wertentwicklung der Kostenfaktor gegengerechnet werden. Somit ergibt sich die Rendite zum Beispiel bei ETFs oder aktiv gemanagten Fonds nach der folgenden Berechnung:

Wert- und Preisentwicklung – Kosten (Gebühren) = Rendite

Dieses Grundlagenwissen ist wichtig, denn nur dann können Sie zum Beispiel bei der Auswahl der Fonds darauf achten, die Kosten anzusehen und wie diese dementsprechend Ihre Rendite negativ beeinflussen werden.

Welche Kosten gibt es bei Fonds?

Welche Kosten bei einem Investment in Fonds entstehen, ist teilweise auch von der Fondsart abhängig. Bei Exchange Traded Funds ist die Kostenquote sehr niedrig. Es gibt keinen Ausgabeaufschlag und auch die Managementgebühr ist gering. Sie ist wie alle anderen Kosten in den Fondskosten enthalten. Diese belaufen sich durchschnittlich auf 0,25 bis 0,5 Prozent im Jahr.

Wesentlich kostenintensiver sind aktiv gemanagte Fonds. Bei den Aktivfonds setzen sich die Gesamtkosten aus den folgenden Komponenten zusammen:

  • Ausgabeaufschlag
  • Managementgebühren
  • Verwaltungskosten

Hinzu können Depotgebühren und Transaktionskosten kommen, wenn Sie die entsprechenden Fondsanteile entweder über die Fondsgesellschaft kaufen oder an sie verkaufen. Entscheidend für die Rendite ist, dass die Gesamtkostenquote insbesondere bei aktiv gemanagten Fonds alles andere als niedrig ist.

Wir hoch sind die Kosten im Detail?

Bleiben wir beim Beispiel aktiv gemanagte Fonds, zu denen insbesondere die folgenden Varianten gehören:

  • Aktienfonds
  • Rentenfonds
  • Offene Immobilienfonds
  • Geldmarktfonds
  • Mischfonds

Wenn wir einen klassischen Aktienfonds als Beispiel nehmen, kann sich die Gesamtkostenquote durchaus auf zwei Prozent belaufen. Darin enthalten ist noch nicht einmal ein eventuell anfallender Ausgabeaufschlag, der (einmalig) bei vier oder sogar fünf Prozent liegen kann. Wenn wir einmal von einer Anlagedauer über fünf Jahre ausgehen, könnten sich die Kosten bei aktiv gemanagten Fonds wie folgt gestalten:

  • Ausgabeaufschlag: 5 %
  • Ausgabeaufschlag auf ein Jahr gerechnet: 1 %
  • Managementgebühr: 1,70 %
  • Verwaltungsgebühren: 0,45 %
  • Gesamtkosten pro Jahr: 3,15 %

Wenn Sie also beispielsweise 10.000 Euro in Fondsanteile angelegt haben, würden Sie pro Jahr Kosten von über 300 Euro haben. Anders ausgedrückt: Erzielt der Fonds zum Beispiel eine durchschnittliche Wertentwicklung (Performance) von jährlich 6,8 Prozent und rechnen Sie nun die Kosten ab, bleibt eine Rendite von nur noch etwas über 3,5 Prozent. Das wiederum zeigt eindeutig, dass Fondsgebühren eine echte Rendite-Falle sein können.

Welche Einsparmöglichkeiten haben Anleger momentan?

Die gute Nachricht ist, dass es mehrere Wege gibt, um entweder Kosten deutlich zu reduzieren oder zumindest Kosten einzusparen, ohne auf andere Anlageprodukte zurückgreifen zu müssen. Die wichtigsten Optionen sind:

  1. ETFs wählen
  2. Angebote in Form von Rabatten auf den Ausgabeaufschlag nutzen
  3. Keine Spezialfonds wählen

Grundsätzlich ist vor allem ein Fondsvergleich zu empfehlen. Die Gebühren unterscheiden sich zum Teil auch innerhalb der gleichen Fondsart je nach Anbieter deutlich. Mit Spezialfonds sind unter anderem Garantiefonds oder auch Riesterfonds gemeint, die oftmals noch eine höhere Kostenquote als gewöhnliche Aktienfonds haben. Mit ETFs können Sie ohnehin im Vergleich zu aktiv gemanagte Fonds Geld einsparen, aber auch das Achten auf Rabatte beim Ausgabeaufschlag ist sinnvoll. Manche Banken bieten – meistens zeitlich befristet – Fonds verschiedener Emittenten mit einem reduzierten oder gar keinem Ausgabeaufschlag an.

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