Hoher Gewinn beim norwegischen Staatsfonds in 2023

Nachdem es in 2022 für den norwegischen Staatsfonds schlecht lief und der Pensionsfonds einen deutlichen Verlust erlitt, gab es demgegenüber im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn. Etwas mehr als 16 Prozent betrug in 2023 die Rendite, die der Staatsfonds aus Norwegen mit seinen Investments erzielen konnte.

Was ist der norwegische Staatsfonds?

Eine Hauptaufgabe des norwegischen Staatsfonds ist es, die Erdöleinnahmen des nordeuropäischen Landes sicher und möglichst rentabel anzulegen. Unterteilt ist der norwegische Staatsfonds zum einen in den staatlichen Pensionsfonds Norwegen und zum anderen in den staatlichen Pensionsfonds Ausland. Im letzteren Fall findet ein Investment auf Grundlage der Erdöleinnahmen statt, insbesondere in Immobilien, Anleihen und ausländische Aktientitel. Diese nehmen sogar einen Anteil von fast 70 Prozent am Gesamtvermögen ein, welches der Pensionsfonds Ausland investiert.

Hohe Renditen insbesondere aus dem Technologiesektor

Dass der norwegische Staatsfonds nach deutlichen Verlusten im Jahre 2022 die Trendwende geschafft hat und 2023 eine stattliche Rendite erzielte, ist insbesondere auf die Gewinne im Bereich Technologie zurückzuführen. Insgesamt stieg der Gewinn des Staatsfonds auf über 2,2 Billionen Kronen an, was umgerechnet knapp 200 Milliarden Euro entspricht. Im Jahr zuvor, 2022, lag der Verlust noch bei rund 1,65 Billionen Kronen, also etwa 160 Milliarden Euro.

Starker Aktienmarkt als Grund für die positive Entwicklung

Rund um den Globus gab es im vergangenen Jahr sehr starke Aktienmärkte. Das ist gleichzeitig ein Hauptgrund dafür, dass der Norwegische Staatsfonds im vergangenen Jahr eine Rendite von etwa 16 Prozent erzielen konnte. Besonders gut schnitten in dem Zusammenhang die Technologie-Aktien ab. Insgesamt ist der norwegische Staatsfonds über verschiedene Anlageprodukte investiert und an über 8.500 Unternehmen beteiligt. Damit handelt es sich gleichsam um einen der größten, institutionellen Investoren in Europa.

Vorbild für das deutsche Rentensystem?

Insbesondere einige Politiker der FDP sehen den norwegischen Staatsfonds durchaus als Vorbild für das deutsche Rentensystem. Die bereits oft diskutierte Aktienrente könnte ein erster Schritt sein, auch einen größeren Teil der Investitionen des deutschen Staates in das Rentensystem auf diesem Wege zu tätigen. Immerhin weisen gerade Aktien im langjährigen Durchschnitt betrachtet Renditen zwischen sieben bis acht Prozent pro Jahr auf. Ergänzt werden könnte das Portfolio – wie beim norwegischen Staatsfonds – zusätzlich durch Investments in Immobilien sowie Anleihen.

Anleger können norwegischen Staatsfonds im Kleinen nachbilden

Anlegern ist es leider nicht möglich, direkt Geld in den norwegischen Staatsfonds zu investieren, wie es bei sogenannten Publikumsfonds regelmäßig der Fall ist. Was allerdings funktioniert, ist den norwegischen Staatsfonds mit seinem Investmentverhalten zumindest im Kleinen nachzubilden. Anleger haben zum Beispiel die Möglichkeit, mittels folgender Finanzprodukte ein ganz ähnliches Portfolio aufzubauen, lediglich mit einem erheblich geringeren Volumen:

  • Aktien
  • Anleihen
  • Aktie gemanagte Fonds
  • ETFs
  • Immobilienfonds

Ein strukturiertes und diversifiziertes Portfolio ist somit ein Weg, wie auch Privatanleger von der Idee des norwegischen Staatsfonds profitieren und in diesem Jahr vielleicht schon eine sehr gute Rendite erzielen können.

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