BioNTech CureVac Übernahme: Meilenstein für die mRNA-Krebsmedizin

Die BioNTech CureVac Übernahme markiert einen strategischen Wendepunkt in der deutschen Biotechnologiebranche. Mit dem geplanten Erwerb sämtlicher Aktien des Tübinger Unternehmens CureVac sichert sich BioNTech nicht nur technologische Kompetenzen, sondern auch wichtige Ressourcen im Wettlauf um personalisierte Krebstherapien.
Milliardeninvestition in Zukunftstechnologien
Die Transaktion wird über einen Aktientausch abgewickelt, bei dem jede CureVac-Aktie mit 5,46 US-Dollar bewertet wird. Das entspricht einem Aufschlag von über 35 Prozent auf den letzten Nasdaq-Schlusskurs. CureVac-Anteilseigner sollen künftig zwischen vier und sechs Prozent von BioNTech halten. Ein starker Anreiz, der die Zustimmung von Vorstand und Aufsichtsrat beider Firmen sowie wesentlicher Großaktionäre bereits gesichert hat.
Die BioNTech CureVac Übernahme zeigt, wie stark die Mainzer ihr Portfolio in Richtung mRNA-basierter Krebstherapien ausbauen möchten. Ugur Sahin, Mitgründer und CEO von BioNTech, betont die strategische Ergänzung beider Unternehmen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Behandlungsstandards für verschiedene Krebsarten – insbesondere mittels personalisierter mRNA-Immuntherapien.
Standort Tübingen bleibt, Know-how wächst
Trotz der geplanten Integration soll der Forschungsstandort Tübingen erhalten bleiben. Dies ist nicht nur symbolisch bedeutsam, sondern stellt sicher, dass das dort aufgebaute Know-how weiterhin zur Verfügung steht. CureVac hat trotz Rückschlägen in der COVID-19-Impfstoffentwicklung kontinuierlich an der Optimierung der mRNA-Technologie gearbeitet.
Auch wenn CureVac beim ersten Corona-Impfstoffversuch scheiterte, war das Unternehmen ein Pionier auf dem Gebiet. Der frühere Rückschlag führte unter anderem zu einem viel beachteten Patentstreit mit BioNTech – dieser wird nun wohl intern gelöst. Mit der BioNTech CureVac Übernahme wird also nicht nur Technologie, sondern auch Innovationskraft gebündelt.
Staatliches Interesse und regulatorische Bedingungen
Die Bundesregierung steht der Übernahme positiv gegenüber, auch wenn die finale Beteiligung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) noch geprüft wird. Seit 2020 hält der Bund 13 Prozent an CureVac – ein Zeichen dafür, wie bedeutend das Unternehmen für den Standort Deutschland war und bleibt. Auch das Bundeswirtschaftsministerium signalisierte Zustimmung und will nun die üblichen Prüfverfahren einleiten.
Die Transaktion ist an bestimmte Bedingungen geknüpft: Eine Mindestannahmeschwelle von 80 Prozent der CureVac-Aktien sowie behördliche Genehmigungen sind erforderlich. Unter bestimmten Umständen kann BioNTech diese Schwelle auf 75 Prozent senken.
Neue Dynamik im mRNA-Wettbewerb
Die BioNTech CureVac Übernahme fügt sich in einen globalen Trend ein: Unternehmen sichern sich zunehmend strategische Allianzen, um in der personalisierten Medizin wettbewerbsfähig zu bleiben. Die mRNA-Technologie gilt hierbei als Schlüssel zur Entwicklung neuer, zielgerichteter Therapieformen gegen Krebs.
BioNTech plant noch dieses Jahr die Einreichung eines Zulassungsantrags in den USA – für eine neue Form der Chemotherapie gegen Gebärmutterkrebs. Mit dem Zukauf der CureVac-Kompetenzen wird die Pipeline nun deutlich erweitert.
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