Inflation führt zu realem Kaufkraftverlust – Zinsen als Ertragsform untauglich

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Auch wenn die Inflationsrate aktuell nicht mehr so hoch wie noch vor einigen Monaten ist, bewegt sie sich dennoch nach wie vor bei mehr als sechs Prozent. Das führt bei Anlegern regelmäßig dazu, dass ein realer Kapital- und Kaufkraftverlust entsteht. Das können insbesondere Zinsen nicht verhindern, die bei zahlreichen Geldanlagen als Ertragsform fließen. Was überhaupt ein realer Kapital- und Kaufkraftverlust ist sowie, welche Auswirkungen Zinsen haben, darauf möchten wir im Beitrag näher eingehen.

Welche Ertragsformen gibt es bei Geldanlagen?

Lassen Sie uns zunächst einen Blick darauf werfen, welche Ertragsform es bei den zahlreichen Geldanlagen am Markt gibt. Die Unterscheidung ist wichtig, denn bei manchen Erträgen gibt es zumindest eine Art „Verrechnung“ mit der Inflationsrate und einen Werterhalt, bei anderen nicht. Im Überblick existieren je nach Anlageform die folgenden Rendite-Arten:

  • Zinsen

  • Dividenden

  • Gewinnbeteiligung

  • Kursgewinne

  • Währungsgewinne

  • Ertrag aus Kauf und Verkauf

Zahlreiche Anleger entscheiden sich für eine verzinsliche Geldanlage, beispielsweise für Anleihen oder Tages- sowie Festgeldanlagen. Im Hinblick auf eine höhere Inflationsrate ist das allerdings die schlechteste Wahl, was wir in den nachfolgenden Abschnitten erläutern möchten.

Was bedeutet Kaufkraftverlust?

Eine Inflation zieht immer eine Geldentwertung und damit verbunden einen Kaufkraftverlust nach sich. Das liegt an den steigenden Preisen, die für eine Inflation typisch sind. Vereinfacht ausgedrückt ist ein Euro schlichtweg im Rahmen einer Inflation weniger wert als zuvor. Sie bekommen dementsprechend für das gleiche Geld weniger Waren oder Dienstleistungen, was zu einem realen Kaufkraftverlust führt.

Was bedeutet realer Kapitalverlust?

Der reale Kapitalismus hängt eng mit dem Kaufkraftverlust zusammen. Sie erleiden in dem Fall einen Vermögensverlust, auch wenn Sie auf der anderen Seite in der Regel Zinsen oder sonstige Erträge haben, die Ihnen gutgeschrieben werden. Zwar verringert sich Ihr Vermögen nicht „auf dem Papier“, sondern es ist nach Gutschrift der Erträge nominal größer. Real, also mit Einbezug der Inflationsrate und somit der Kaufkraft, sinkt Ihr Vermögen jedoch. Wie eine solche Rechnung aussehen kann, zeigt das folgende Beispiel:

  • Vermögen zu Beginn der Anlage: 30.000 Euro

  • Zinsgutschrift pro Jahr: 600 Euro

  • Zinssatz: 2 %

  • Inflationsrate: 6 %

  • Realer Kapitalverlust in Prozent): 4 %

  • Realer Kapitalverlust in Euro): 1.200 Euro

  • Vermögen nach einem Jahr (real): 28.800 Euro

An diesem Beispiel erkennen Sie, dass Sie auf der einen Seite Anlagezinsen in Höhe von zwei Prozent, also 600 Euro, gutgeschrieben bekommen haben. Aufgrund der deutlich höheren Inflationsrate erleiden Sie dennoch andererseits reale Kapitalverluste. Daher hat Ihr Vermögen nach einem Jahr nur noch einen Wert (Kaufkraft) in Höhe von 28.800 Euro.

Zinsen ändern nur wenig am Kaufkraftverlust

Solange die Inflationsrate (deutlich) höher ist als der Zinssatz, den Sie für eine Geldanlage erhalten, werden die Zinsen nichts Wesentliches am realen Kapital- und Kaufkraftverlust ändern. Das ist momentan definitiv der Fall, denn Zinssätze oberhalb von sechs Prozent (Inflationsrate) erhalten Sie nur mit sehr spekulativen Geldanlagen. Zwar sind verzinsliche Geldanlagen immer noch besser, als wenn Sie Ihr Geld unter das sprichwörtliche Kopfkissen legen, also gar nicht anlegen. Auf der anderen Seite gibt es deutlich bessere Anlagemöglichkeiten, die Sie bei einer höheren Inflationsrate und prinzipiell nutzen sollten.

Sachwertanlagen beinhalten Inflationsschutz

Sehr gut geeignet – besonders innerhalb einer Phase hoher Inflation – sind Sachwertanlagen. Warum ist das so? Im übertragenen Sinne sind Sachwerte nichts anderes als Güter und Werte, die einen bestimmten Materialwert und manchmal zudem einen Sammlerwert haben. Zu den typischen Sachwertanlagen zählen zum Beispiel:

  • Aktien

  • Fonds

  • Immobilien

  • Edelmetalle

  • Diamanten und Edelsteine

  • Kunstwerke

  • Antiquitäten, Oldtimer & mehr

Gehen wir davon aus, dass Sie seit geraumer Zeit Immobilieneigentümer sind und sich dementsprechend für ein Investment in Betongold entschieden haben. Steigen nun die Preise an den Märkten, gibt es also eine Inflation, sind davon nicht nur alltägliche Güter wie Lebensmittel betroffen, sondern in der Regel ebenfalls Sachwerte. Das würde bedeuten, dass auch die Immobilienpreise (im Beispiel) ansteigen.

Im Alltag würden Sie zwar auch dann wegen der Inflation einen realen Kaufkraftverlust erleiden. Dieser wird allerdings dadurch ausgeglichen, dass ebenso der Wert Ihrer Immobilie und somit die Immobilienpreise steigen. Im Idealfall ist der Preisanstieg sogar höher als Inflationsrate, sodass Sie einen realen Kapitalgewinn erzielen.

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