Krieg in Nahost – wie reagieren die Märkte?

Die Welt wurde von dem Angriff der Palästinenser auf Israel erschüttert. Da dieses Ereignis an einem Samstag stattfand, konnten die Märkte erst zwei Tage später mit Börsenöffnung am Montag reagieren. Nicht wenige Experten befürchten, dass – auf jeden Fall bei einer weiteren Eskalation – der Ölpreis deutlich unter Druck geraten könnte. Am Montag war bereits eine Verteuerung für ein Barrel zu bemerken, nämlich um etwa vier Prozent. Wie haben also die Märkte auf den Krieg in Nahost reagiert?

Kriegszustand in Israel als beherrschendes Thema an den Märkten

Nicht verwunderlich ist, dass der Kriegszustand in Israel am Montag sowie am Dienstag das beherrschende Thema an den Märkten ist. Zunächst einmal fielen sowohl in Europa als auch den Vereinigten Staaten die Aktienkurse um wenige Prozent. Auf der anderen Seite ist allerdings gleichsam zu erkennen, dass Anleger vermehrt sogenannte sichere Häfen suchen. Dazu gehören insbesondere:

  • Staatsanleihen

  • Gold

  • Sichere Zinsanlagen

Bei den Staatsanleihen zum Beispiel kaufen Anleger verstärkt solche Papiere, die von sicheren Emittenten stammen. Das bezieht sich zum Beispiel auf Bundesanleihen sowie amerikanische Staatsanleihen. Typisch ist ferner, dass auch Edelmetalle wie Gold oder Silber von derartigen Krisenereignissen „profitieren“. So stieg zum Beispiel der Goldpreis am Montag teilweise mehr als ein Prozent an einem Tag an.

Deutlicher Anstieg bei den Ölpreisen

Die wohl markanteste Reaktion auf den Krieg in Nahost zeigte der Ölpreis. Dieser stieg um teilweise über fünf Prozent an, sodass ein Barrel der Nordseesorte BRENT auf knapp 90 Dollar kletterte. Dazu kommt, dass der Angriff auf Israel auf den Tag genau genau 50 Jahre nach dem sogenannten Jom-Kippur-Krieg stattfand. Eine damalige Folge war ein Ölpreisschock, den manche Experten auch momentan fürchten.

Ob es tatsächlich zu einem signifikanten Anstieg der Ölpreise kommen wird, machen die meisten Fachleute davon abhängig, ob weitere Staaten in den Konflikt hineingezogen werden. Sollte sich zum Beispiel der Iran einmischen und dementsprechend Partei ergreifen, wären Teile der Versorgung in Gefahr. Sollte der Konflikt sogar die Straße von Hormus erreichen, würde es sich um rund 20 Prozent der globalen Ölversorgung handeln, die gefährdet wäre. Unter dieser Voraussetzung rechnen Experten damit, dass der Ölpreis schnell über die 100 Dollar Marke steigen könnte.

Dollar zählt zu den Gewinnern

Dass Anleger sich vermehrt nach sicheren Anlagen umsehen, zeigt die Kursentwicklung beim Dollar. Dieser gewann rund 0,4 Prozent gegenüber dem Euro an Stärke. Damit steht der Dollar allerdings nicht alleine, denn auch andere Weltwährungen waren am Montag gefragt, wie zum Beispiel der japanische Yen.

Erhöhte Nachfrage bei Rüstungs- und Öl-Aktien

Wenn wir uns die Aktienmärkte etwas näher betrachten, dann zeigt sich auch hier die ähnliche Auswirkung des Krieges in Nahost. Gefragt sind vor allen Dingen Unternehmen, die in den Bereichen Öl und Rüstung aktiv sind. So konnte beispielsweise das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall mit seinen Aktien ein Kursplus von über fünf Prozent verzeichnen. Gleiches trifft auf einige andere Öl- und Rüstungsaktien zu. Dazu gehören zum Beispiel aus den Vereinigten Staaten Lockheed Martin oder auch Northrop Grumman.

Aktien der Fluggesellschaften im Minus

Gegenläufig ist die Tendenz insbesondere bei Aktien der großen Airlines. Das hat zwei Gründe: Zum einen haben die Gesellschaften bereits Flüge nach Israel gecancelt. Zum anderen würde ein steigender Ölpreis dementsprechend zu ebenfalls steigenden Treibstoffpreisen und damit zu höheren Kosten bei den Fluggesellschaften führen. Deshalb verzeichnete zum Beispiel die Aktie von Lufthansa oder auch British Airways deutlichere Kursverluste.

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