Firmen weltweit schütten Rekorddividenden aus
Börsennotierte Firmen schütten in diesem Jahr Rekorddividenden an ihre Investoren aus. Maßgeblichen Anteil daran haben die Online-Giganten Alibaba und Meta, die erstmalig Geld an ihre Investoren auszahlten.
Überall auf der Welt haben Unternehmen im ersten Quartal dieses Jahres so hohe Dividenden an ihre Investoren ausgezahlt wie nie zuvor. Die Investmentgesellschaft Janus Henderson teilte heute mit, dass die 1.200 größten börsennotierten Firmen ihren Aktionären in den Monaten Januar bis März die Rekordsumme von 339,2 Milliarden US-Dollar ausbezahlt haben. Das entspricht etwa 313 Milliarden Euro. Die Dividenden fielen somit um 2,4 Prozent höher aus als im gleichen Quartal des Vorjahres. Für Investoren bedeutet das einen richtig guten Jahresbeginn: steigende Aktienkurse und höhere Dividenden.
Bankensektor, Alibaba und Meta besonders relevant
Besonders der Bankensektor, Meta und Alibaba trugen erheblich zur Steigerung bei. Der Mutterkonzern von Facebook und Instagram sowie der chinesische Technologieriese haben 2024 erstmals in der Geschichte Teile ihres Gewinns an Investoren ausgeschüttet. 2,6 Milliarden US-Dollar waren es bei Alibaba und 1,1 Milliarden US-Dollar bei Meta. Allein diese beiden Dividendenzahlungen machten die Hälfte des Anstiegs im ersten Quartal aus.
Als Ausreißer fiel allerdings der Transportsektor auf. Dort gab es weniger Dividende als im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund dürfte die erheblichen Dividendenkürzungen beim dänischen Logistikunternehmen Maersk sein.
USA stellt Quartalsrekord auf
Die US-amerikanischen Unternehmen schafften einen Quartalsrekord: Sie zahlten 180 Milliarden US-Dollar an Dividenden aus, was mehr als die Hälfte der gesamten bezahlten Dividenden entspricht. In Europa hingegen gingen die Auszahlungen signifikant zurück. Da viele europäische Unternehmen ihre Jahresdividenden erst im zweiten Quartal auszahlen, ist das erste Quartal in Europa allerdings immer schwächer.
Die größten deutschen börsennotierten Unternehmen haben ihren Anlegern bereits im letzten Jahr Rekorddividenden bezahlt. Insgesamt 53,8 Milliarden Euro an Dividenden haben die 40 DAX-Konzerne ausgegeben. Da sich mehr als die Hälfte aller DAX-Aktien im Besitz ausländischer Investoren befindet, profitierten vor allem Investoren außerhalb Deutschlands von den Rekorddividenden deutscher Unternehmen. Nur 20 Milliarden Euro verblieben in Deutschland, etwa 26 Milliarden Euro erhielten ausländische Investoren und der Rest ging an Aktionäre, die regional nicht eindeutig zugeordnet werden konnten.
Internationale Aktionärsstruktur
Rund 22 Prozent der Aktien der DAX-Unternehmen liegen derzeit in den Depots von Investoren im europäischen Ausland. Nordamerikanische Investoren halten ebenfalls rund 22 Prozent der Aktien. Weitere 8 Prozent sind im Besitz anderer internationaler Investoren. Der Anteil der heimischen Aktionäre im Deutschen Aktienindex beträgt rund 31 Prozent und die restlichen Anteile können regional nicht eindeutig zugeordnet werden.
Im operativen Geschäft der führenden deutschen Unternehmen werden ausländische Märkte zunehmend wichtiger. Das spiegelt sich auch in der Investorenstruktur wider: Mit der Internationalisierung des operativen Geschäfts wächst auch eine Internationalisierung der Aktionärsstruktur.
Nur bei acht DAX-Unternehmen haben heimische Aktionäre die Nase vorn
Das DAX-Unternehmen mit dem höchsten Anteil an ausländischen Aktionären ist Vonovia. 84 Prozent der Aktien des Immobilienkonzerns befinden sich in ausländischer Hand. Die Deutsche Börse, der Chemikalienhändler Brenntag und der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines folgen mit jeweils mindestens 80 Prozent Auslandsanteil. Bei acht DAX-Unternehmen hingegen soll die Aktienmehrheit in den Händen inländischer Investoren liegen: Porsche AG, Siemens Healthineers, Beiersdorf, Hannover Rück, Deutsche Telekom, BASF, BMW und Sartorius. Den höchsten Anteil deutscher Investoren hat der Sportwagenhersteller Porsche mit 88 Prozent. Das ist nicht verwunderlich, denn die große Mehrheit der Porsche-Aktien gehört der Volkswagen AG und der Porsche Automobil Holding SE.
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