Anlegerinnen sind beim Vermögensaufbau zurückhaltender

Es ist schon seit längerer Zeit bekannt, dass Anlegerinnen beim Vermögensaufbau und Investieren etwas zurückhaltender am Markt als Männer agieren. Daraus resultiert unter anderem, dass Frauen ein geringeres Vermögen als Männer haben und im Alter schlechter vorgesorgt haben. Es gibt dafür mehrere Gründe, zum Beispiel, dass Frauen grundsätzlich im Durchschnitt weniger Kapital zur Verfügung haben, welches sie anschließend anlegen könnten. Darüber hinaus sagt eine aktuelle Studie unter Beteiligung des ZEW Mannheim aus, dass es ebenfalls häufiger an finanziellem Wissen und Selbstvertrauen mangelt.

Frauen mit weniger freiem Kapital pro Monat

Laut einer Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken ist es in Deutschland so, dass Frauen im Durchschnitt monatlich über weniger freies Geld verfügen. Dabei geht es um das frei verfügbare Einkommen, also den Teil des Einkommens, der nach Abzug sämtlicher Fixkosten übrig bleibt. Die Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass sich dieses frei verfügbare Einkommen bei Frauen auf etwa 1.000 Euro monatlich beläuft, während demgegenüber Männer rund 400 Euro mehr pro Monat zur Verfügung haben. Daraus leitet sich die einfache Folge ab, dass bei mehr vorhandenem Vermögen automatisch ein großer Betrag investiert werden kann.

Das zeigt sich auch, wenn es darum geht, wie viel Geld Frauen und Männer monatlich und damit regelmäßig sparen können. Bei den Anlegerrennen und Sparerrinnen sind es 28 Prozent, die mehr als 200 Euro monatlich sparen können. Der Anteil der Männer bewegt sich mit etwa 38 Prozent deutlich höher. Es ist jedoch nicht nur das geringere Kapital, welches Frauen zur Verfügung steht, was zu dieser Folge führt. Darüber hinaus sind es ebenfalls mangelndes Finanzwesen sowie fehlendes Selbstvertrauen, denn zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des ZEW Mannheim.

Frauen unterschätzen häufig ihr eigenes Fachwissen

Auf der einen Seite ist es zwar so, dass Frauen durchschnittlich weniger über Themen aus dem Bereich Finanzen informiert sind, als es demgegenüber bei Männern der Fall ist. Auf der anderen Seite ist ihr Wissen jedoch größer, als sie selbst vermuten. So zeigt die Studie unter anderem, dass die niedrigere Kompetenz zum Thema Finanzen bei Frauen nur zu zwei Drittel auf ein tatsächlich nicht so umfangreiches Finanzwissen zurückzuführen ist. Bei dem anderen Drittel hingegen handelt es sich um mangelndes Selbstvertrauen und Zweifel an den eigenen Fähigkeiten.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass diese Selbstzweifel nicht nur auf älterer Anlegerinnen zutreffen, sondern ebenfalls für jüngere Frauen gelten. Experten sind sich einig darüber, dass diese „Lücke“ möglichst weiter geschlossen werden muss. Ein Grund besteht darin, dass Frauen in Deutschland und in vielen anderen Ländern eine höhere Lebenserwartung als Männer haben.

Private Altersvorsorge für Frauen besonders wichtig

Die private Altersvorsorge ist für Frauen im Prinzip sogar noch wichtiger als für Männer. Das wird unter anderem daran deutlich, dass Anlegerinnen eine durchschnittlich um rund sechs Jahre höhere Lebenserwartung als ihre männlichen Pendants haben. Stirbt der Mann beispielsweise diese sechs Jahre früher, dann ist häufig der größere Teil des Einkommens (Rente) weg. Daher ist es für Frauen an der Stelle äußerst wichtig, selbst eine gut private Altersvorsorge zu haben.

Frauen investieren meistens vorsichtiger

Allgemein ist schon seit längerer Zeit bekannt, dass Frauen tendenziell (deutlich) vorsichtiger als Männer investieren. Sie bevorzugen eher sichere Anlageformen, wie zum Beispiel Festgelder, Staatsanleihen oder auch Sparprodukte. In der Hinsicht ist es ratsam, dass Anlegerinnen zumindest eine größere Streuung ihres Kapitals vornehmen. Bei einem langfristigen Investment können durchaus unter anderem Aktien oder Fonds gewählt werden, denn das Kursrisiko ist auf lange Sicht betrachtet in der Regel geringer, als es insbesondere Frauen annehmen.

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