Positive Preisentwicklung bei Gold, Silber & Kupfer soll weitergehen
Im bisherigen Jahresverlauf ging es für Gold, Silber und Kupfer schon bergauf. Und auch für die nahe Zukunft rechnen Experten mit einem weiteren Preisanstieg.
Das erste Halbjahr 2024 verlief bis jetzt ganz gut für die Rohstoffe Gold, Silber und Kupfer. Der Goldpreis stieg allein seit Jahresbeginn um rund 13 Prozent und erreichte erst vor Kurzem bei 2.450,07 US-Dollar sein aktuelles Rekordhoch. Der Silberpreis kletterte im selben Zeitraum um etwa 28 Prozent nach oben. Kupfer knackte vor wenigen Wochen sogar die 10.000 US-Dollar-Marke und markierte mit 11.101,50 US-Dollar einen neuen Rekord. Seit Jahresbeginn stieg der Kupferpreis um rund 18 Prozent.
Rallye setzt sich weiter fort, denken Experten
In Anbetracht steigender Preise dieser Metalle stellt sich die Frage, ob sich die aktuelle Rallye noch fortsetzt oder ob sinkende Preise zu erwarten sind.
Laut CNBC gehen diverse Experten davon aus, dass die Metall-Rallye noch nicht vorbei ist und dass die Gold-, Silber- und Kupferpreise auch in den kommenden zwölf Monaten weiter steigen werden.
Perspektiven für den Goldpreis
CNBC zitiert Strategen der Australia and New Zealand Banking Group (ANZ), dass der Goldpreis trotz einer erneuten Dollar-Schwäche und sinkender Renditen für US-Staatsanleihen seine Aufwärtsdynamik beibehalten konnte. Sie erklären, dass geopolitische Risiken die Nachfrage nach sicheren Anlagen weiter gesteigert haben. Und vor allem die gestiegene Goldnachfrage Chinas war ihrer Einschätzung nach für den Preisanstieg im ersten Quartal 2024 maßgeblich verantwortlich.
China liegt aktuell an der Weltspitze, was den Bedarf an Goldbarren angeht. Im Jahr 2023 hat China Indien überholt und entwickelte sich außerdem zum weltweit größten Käufer von Goldschmuck. Zusätzlich kaufen die chinesischen Verbraucher mehr Gold als die jeder anderen Nation.
Und auch Experten der Schweizer Bank UBS sowie Analysten der Citi-Group korrigierten ihre Prognosen für das gelbe Metall nach oben: Sie rechnen nun mit 2.500 US-Dollar pro Unze bis Ende September und 2.600 US-Dollar bis zum Jahresende.
Deren positive Einschätzung geht ebenfalls zum Teil auf die stärkere Nachfrage aus China zurück. Aber auch die wiederholt schwachen US-Daten führten zu ihrer Neubewertung der Zinssenkungserwartungen durch die US-Notenbank. Zudem haben auch andere Zentralbanken weltweit ihre Goldreserven kräftig aufgestockt, wobei die USA und Deutschland die größten Reserven halten. Geopolitische Konflikte befeuern den Goldpreis überdies, da Gold immer noch als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt.
Selbst für 2025 gehen die Experten von einem weiteren Anstieg aus. Ihrer Einschätzung nach wird der Handel in der zweiten Jahreshälfte regelmäßig die 2.500 US-Dollar-Marke testen und durchbrechen.
Silberpreis entwickelt sich parallel zum Goldpreis
Auch wenn Silber oft hinter Gold zurückbleibt, sind die Experten auch da optimistisch. Grund dafür die positive Korrelation zwischen den Preisen der beiden Metalle. Silber reagiert allerdings häufig mit einer gewissen Verzögerung.
In der jüngsten Vergangenheit wurde Silber immer interessanter und konnte gegenüber Gold sogar aufholen. So verwundert es auch nicht, dass mehr und mehr Investoren auf Silber setzen. Der Markt erscheint schließlich zunehmend stabiler.
So mancher Experte geht nun davon aus, dass Silber das Edelmetall ist, das am stärksten von steigenden Goldpreisen profitieren kann, eben weil die Korrelation so stark ist. Sie halten es nicht für ausgeschlossen, dass Silber im Falle einer Lockerung der US-Geldpolitik Gold übertreffen könnte, zumal sowohl Angebot als auch Nachfrage angespannt bleiben.
Ein leitender Rohstoffstratege bei ANZ erklärte, dass die Minenproduktion im Vergleich zur industriellen Nachfrage zu langsam wachse. Eine solche Entwicklung könnte dazu führen, dass das Angebot nicht mehr in der Lage ist, die enorme Nachfrage zu decken, was ein strukturelles Defizit zur Folge hätte. Silber hat eine immense Bedeutung für die Industrie, unter anderem für die Herstellung von Solarmodulen, Autos und Elektronik. Die Nachfrage durch die Schmuckindustrie ist ebenfalls hoch.
Kupfer im Aufwind
In den vergangenen Monaten lief es vor allem auch für Kupfer überraschend gut. Der weltweiten Verbrauch des rötlichen Metalls ist nach dem von Eisen und Aluminium am drittgrößten. Die Preisentwicklung von Kupfer konnte zwischenzeitlich sogar der von Gold und Silber den Rang ablaufen. Ausschlaggebend dafür sind verschiedene Faktoren. Ein Angebotsdefizit, das einer wachsenden Nachfrage gegenübersteht, ist einer davon. Der KI- und der E-Auto-Sektor sind ein anderer.
Kupfer wird stark für industrielle Zwecke genutzt. Laut ANZ wurden die Kupferpreise in diesem Jahr aufgrund einer Versorgungsknappheit gut gestützt. Die Versorgungsengpässe hatten zugenommen. Insgesamt sind die Erwartungen von Finanzexperten und Strategen bezüglich der zukünftigen Preisentwicklung von Industriemetallen, insbesondere Kupfer durchaus optimistisch. Citi-Strategen erklärten, dass starke Gewinne sowohl bei Industriemetallen und als auch im Edelmetallsektor zu positiven finanziellen und physischen Zuflüssen geführt haben. Sie sprechen von einer „bullischen Welt für Metalle“.
Zwar gehen viele Rohstoffexperten davon aus, dass sich die Kupferpreise in den nächsten drei bis sechs Monaten konsolidieren werden. Allerdings sehen sie auch weiteres Aufwärtspotenzial, das mit der möglichen Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) und einer globalen Erholung der verarbeitenden Industrie zusammenhängt. Mittelfristig rechnen sie mit einem Anstieg des Kupferpreises 12.000 US-Dollar pro Tonne. Optimisten prognostizieren sogar 15.000 US-Dollar pro Tonne in den kommenden 12-18 Monaten.
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