Gold- und Silberprognosen für Trumps Comeback
Die heiße Phase des US-Wahlkampfs hat begonnen. Auch Investoren blicken gespannt auf das Rennen um das Weiße Haus. Für Edelmetall-Experten steht fest, dass der Wahlausgang für Turbulenzen an den Rohstoffmärkten sorgen könnte. Ihre Gold- und Silberprognosen sind optimistisch.
Noch sind die Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl nicht offiziell nominiert, doch derzeit deutet alles auf ein Rennen zwischen Amtsinhaber Joe Biden und seinem Herausforderer Donald Trump hin. Auch wenn zuletzt über eine mögliche Alternative zu Joe Biden berichtet wurde, scheint Donald Trump bei den Republikanern gesetzt zu sein. Sollte Trump die Wahl gewinnen, wird das Auswirkungen auf den Edelmetallmarkt haben, denken Experten.
Goldpreis dürfte bei Trump-Sieg steigen
Die Wirtschaftspolitik einer erneuten Trump-Regierung könnte Gold für globale Investoren höchst attraktiv machen, schätzen die Edelmetallexperten. Sie verweisen vor allem auf mögliche wirtschaftspolitische Maßnahmen, die Trump nach seinem Wahlsieg ergreifen könnte. Diese könnten zu geopolitischen Risiken, erheblichen Marktschocks und steigender Inflation führen.
Handelskriege als konjunktureller Belastungsfaktor
Zu befürchtende neue Handelskriege dürften einerseits die Spannungen zwischen den USA und China verschärfen und andererseits könnten sie nicht nur der der US-Wirtschaft, sondern auch der Weltwirtschaft schaden. Entsprechende Schritte hatte Trump sogar bereits angekündigt. Im Falle eines Wahlsieges plant er einen Pauschalzoll von zehn Prozent auf alle Importe. Für Importe aus China soll der Einfuhrzoll sogar 60 Prozent betragen.
Allein durch diese Maßnahmen könnte das US-Bruttoinlandsprodukt um 1,8 Prozent schrumpfen. Falls China als Antwort Vergeltungszölle einführen sollte, dürfte die Belastung für die US-Wirtschaft deutlich höher ausfallen.
Für den Goldpreis wären das gute Nachrichten, stellen Edelmetall-Experten mit Blick auf die jüngste Vergangenheit fest. Von 2018 bis 2020, als der chinesisch-amerikanische Handelskrieg tobte, stieg der Goldpreis stark an. Auslöser dafür war die Kombination aus langwierigen Verhandlungen, Zöllen und geopolitischen Eskalationen. Anleger sahen in Gold einen sicheren Hafen, trotz der Tatsache, dass die Zinsen bis Mitte 2019 stiegen. Der Anstieg des Goldpreises und die Zollerhöhungen, in denen Fachleute einen aussagekräftigen Indikator für die Spannungen zwischen den USA und China sehen, wiesen eine starke Korrelation auf.
Weiterer Faktor für Gold: die Fed-Politik
Ein Sieg für Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November 2024 könnte auch noch in einem anderen Bereich für Turbulenzen sorgen: in der Geldpolitik. Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Donald Trump die Führung der US-Notenbank immer wieder öffentlich angegriffen. Insbesondere deren Entscheidung für Erhöhungen der Leitzinsen kritisierte er scharf. Experten befürchten nun, dass Trump die Unabhängigkeit der Fed untergraben könnte, wenn er erneut an die Macht kommt. Selbst eine Absetzung von Fed-Chef Jerome Powell halten sie für möglich. Trump könnte ihn durch einen gemäßigteren Kandidaten ersetzen, der die Entscheidungen des FOMC (Federal Open Market Committee) entsprechend beeinflussen würde. Das FOMC ist der Zweig der Federal Reserve, der für geldpolitische Maßnahmen zuständig ist. Beschleunigte Zinssenkungen und eine lockerere Inflationskontrolle würden den Dollar wahrscheinlich schwächen und die Nachfrage der Anleger nach Gold erhöhen, erklären Experten ihre Einschätzung.
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