Tarifverhandlungen bei der Post: Warnstreiks setzen sich fort
Die laufenden Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post sorgen weiterhin für Unruhe. Nach den Protesten in den Großstädten haben heute auch Tausende Zustellerinnen und Zusteller in ländlichen Regionen die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft ver.di hat zum Streik aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeberseite vor der dritten Verhandlungsrunde zu erhöhen.
Fünf Prozent der Sendungen betroffen
Die Deutsche Post schätzt, dass rund fünf Prozent der täglichen Brief- und Paketsendungen durch den Streik nicht zugestellt werden können. Dies entspricht etwa zwei Millionen Sendungen, die in den Verteilzentren liegen bleiben. Der Konzern, der an Werktagen mehr als 40 Millionen Briefe befördert, kündigte an, entstandene Rückstände in den kommenden Tagen aufzuholen. Gleichzeitig appellierte das Unternehmen an ver.di, die Warnstreiks auszusetzen und die Tarifverhandlungen am Verhandlungstisch weiterzuführen.
Gewerkschaft bekräftigt Forderungen
Ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis betonte die Entschlossenheit der Gewerkschaft: „Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen.“ Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten sowie drei zusätzliche Urlaubstage aufgrund steigender Arbeitsbelastung. Mitglieder der Gewerkschaft sollen einen weiteren zusätzlichen freien Tag erhalten.
Post verweist auf hohe Kosten
Die Deutsche Post hingegen argumentiert, dass die steigenden Kosten im deutschen Brief- und Paketgeschäft wirtschaftlich vertretbare Lohnsteigerungen erforderlich machen. Das Unternehmen hat angekündigt, in der dritten Gesprächsrunde ein konkretes Angebot vorzulegen. Die Verhandlungen sollen am 12. Februar fortgesetzt werden.
Spannungen vor der dritten Verhandlungsrunde
Mit den anhaltenden Streiks setzt ver.di ein klares Zeichen für ihre Forderungen. Während das Unternehmen eine Lösung am Verhandlungstisch bevorzugt, bleibt abzuwarten, ob das kommende Angebot der Post ausreicht, um den Tarifkonflikt zu entschärfen.
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