Medienkonzentration in Baden-Württemberg: Verkauf der SWMH-Regionalzeitungen genehmigt

Die Konzentration im deutschen Regionalzeitungsmarkt nimmt weiter zu: Das Bundeskartellamt hat dem Verkauf der Regionalzeitungen der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) an die Neue Pressegesellschaft (NPG) zugestimmt. Dieser Schritt markiert einen Wendepunkt in der Medienlandschaft von Baden-Württemberg. Die Fokus-Keyphrase Medienkonzentration in Baden-Württemberg steht dabei im Zentrum der aktuellen Debatte.
Neue Pressegesellschaft übernimmt führende Rolle
Mit dem Erwerb der Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten und weiterer Blätter wie Schwarzwälder Bote und Eßlinger Zeitung wird die NPG zum dominierenden Verlag in der Region. Bereits im Besitz der Märkischen Oderzeitung und Lausitzer Rundschau, erweitert die NPG damit ihre Reichweite deutlich. Die Medienkonzentration in Baden-Württemberg wird dadurch massiv verstärkt – eine Entwicklung, die sowohl wirtschaftlich als auch demokratiepolitisch relevant ist.
SWMH zieht sich aus Regionalmärkten zurück
Die SWMH konzentriert sich künftig auf überregionale Medien, insbesondere die Süddeutsche Zeitung. Weitere Verlagsbeteiligungen, wie der Verbund Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth, bleiben vorerst unberührt, obwohl Branchenbeobachter auch dort einen möglichen Verkauf nicht ausschließen. Die Trennung von den Regionalzeitungen ist Teil einer umfassenden Neuausrichtung der Medienholding – mit ungewisser Zukunft für viele Redaktionen.
Stellenabbau nicht ausgeschlossen
Obwohl keine neuen Entlassungen angekündigt wurden, bleibt der Abbau von rund 45 Redaktionsstellen bestehen. Dieser war bereits im Vorfeld des Verkaufs geplant. Die Frage, ob die Medienkonzentration in Baden-Württemberg auch zu einer weiteren Ausdünnung der redaktionellen Vielfalt führen wird, bleibt offen.
Wettbewerb unter Druck
Das Bundeskartellamt äußerte Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Medienkonzentration in Baden-Württemberg. Trotz der Freigabe des Deals betonen die Wettbewerbshüter, dass ihnen rechtlich oft die Hände gebunden sind. In ländlichen Regionen könnten durch die Fusion journalistische Alternativen weiter schwinden.
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