Jahreswirtschaftsbericht 2025: Habeck kämpft mit Mini-Wachstum
Die Bundesregierung hat den Jahreswirtschaftsbericht vorgestellt und ihre Wachstumsprognose für 2025 drastisch gesenkt. Statt der noch im vergangenen Jahr erwarteten 1,1 Prozent rechnet Wirtschaftsminister Robert Habeck nun nur noch mit einem Mini-Wachstum von 0,3 Prozent. Die Opposition nutzt die angespannte wirtschaftliche Lage für scharfe Kritik.
Deutsche Wirtschaft bleibt im Krisenmodus
Nach zwei Jahren der Rezession bleibt die Erholung der deutschen Wirtschaft aus. Der nun vorgelegte 147-seitige Jahreswirtschaftsbericht zeichnet ein düsteres Bild: Während Fachkräftemangel herrscht, bleiben die Aussichten für Arbeitslose schwierig. Die Bundesregierung erwartet für 2025 einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 6,3 Prozent.
Besonders betroffen ist die Industrie. Geringe Kapazitätsauslastung, eine schwache Auftragslage und hohe Unsicherheit bremsen Investitionen. Viele Unternehmen halten sich zurück, was das Wachstum weiter drosselt.
Habeck sieht hausgemachte Probleme
Wirtschaftsminister Habeck macht für die Flaute auch die eigene Regierung verantwortlich. Ursprünglich geplante Wirtschaftshilfen wurden nicht in vollem Umfang umgesetzt, wodurch ein geplanter Wachstumsimpuls von 0,5 Prozent ausblieb. „Das bleibt jetzt aus“, erklärte Habeck.
Zudem belaste die anstehende Neuwahl die Wirtschaft. „Es ist nachvollziehbar, dass Unternehmen und Verbraucher abwarten, ob noch Subventionen oder Steuererleichterungen kommen“, so Habeck weiter. Die politische Unsicherheit führt zu einer Investitionszurückhaltung, die das Wachstum weiter schwächt.
Wirtschaftsverbände schlagen Alarm
Angesichts der schwierigen Lage regt sich Widerstand aus der Wirtschaft. Über 100 Verbände haben zum „Wirtschaftswarntag“ aufgerufen, um auf die Dringlichkeit wirtschaftspolitischer Reformen hinzuweisen. Gleichzeitig kritisieren die vier großen Wirtschaftsverbände BDA, BDI, DIHK und ZDH die Politik der Ampel-Koalition.
In einem gemeinsamen Schreiben werfen sie der Regierung vor, ihre Vorschläge zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts weitgehend ignoriert zu haben. Statt eines „grünen Wirtschaftswunders“ – ein Begriff, den Habeck selbst allerdings nie verwendet haben will – sehe man nun die Folgen von Verzögerungen und politischen Fehlentscheidungen.
Habeck verteidigte sich gegen die Vorwürfe. Viele geplante Maßnahmen seien durch den komplexen deutschen Föderalismus, fiskalpolitische Zwänge und lange Genehmigungsprozesse in Brüssel ausgebremst worden.
Opposition nutzt die Krise für den Wahlkampf
Für die Opposition ist der schwache Wirtschaftsbericht eine Steilvorlage. Leif-Erik Holm (AfD) sprach von einem „Zeugnis der Hilflosigkeit“ und machte Habecks „ideologiegetriebene Wirtschaftspolitik“ für die Dauerrezession verantwortlich. Auch CDU und FDP attackierten den Wirtschaftsminister: Julia Klöckner (CDU) sprach von einem „Scherbenhaufen“, und FDP-Fraktionschef Christian Dürr warf Habeck vor, die dringend notwendige Wirtschaftswende „jahrelang blockiert“ zu haben.
Angesichts dieser Situation bleibt unklar, ob und wie schnell eine neue Regierung wirtschaftspolitische Impulse setzen kann. Sicher ist jedoch: Die deutsche Wirtschaft bleibt vorerst in schwierigen Fahrwassern.
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