Galeria Karstadt Kaufhof: 83 von 92 Filialen bleiben

Nachdem letzte Woche bekannt geworden war, dass sechs Filialen der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof nun doch nicht geschlossen werden müssen, teilte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus heute mit, dass eine weitere Filiale geöffnet bleibt. Entgegen der ursprünglichen Ankündigung im April müssen demnach Stand heute nur 9 und nicht 16 Filialen schließen. Für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet das eine große Erleichterung.

Filiale in Potsdam bleibt

Die Galeria-Filiale in Potsdam darf auch bleiben. Die etwa 100 Mitarbeiter und die Öffentlichkeit wurden heute darüber informiert, dass die Filiale doch nicht wie geplant am 31. August schließen muss. Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus erklärte, dass es dank eines nachträglichen Angebotes des Vermieters gelungen ist, eine wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden.

Rettung von 6 weiteren Filialen seit letzter Woche bekannt

Von den derzeit 92 Standorten können nunmehr 83 fortgeführt werden. Statt 16 Filialen, die Ende April auf der Schließungsliste standen, müssen nur 9 Ende August für immer schließen. 

Bereits in der vergangenen Woche hatte Denkhaus bekannt gegeben, dass diese sechs Filialen nun doch geöffnet bleiben: 

  • Berlin-Spandau
  • Köln (Breite Straße)
  • Mainz
  • Mannheim
  • Oldenburg
  • Würzburg. 

Aufgrund der Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof verlieren dennoch insgesamt 800 Beschäftigte ihren Job, mehr als die Hälfte davon ist derzeit in der Verwaltung in Essen tätig. Rund 12.000 Stellen können zum Glück erhalten werden.

Eigentümerwechsel am 1. August

Am 1. August werden die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz die neuen Eigentümer des Warenhauskonzerns. Galeria musste Anfang des Jahres Insolvenz anmelden. Anfang April war bekannt geworden, dass NRDC und Beetz die Geschäfte übernehmen möchten. Der Insolvenzverwalter präsentierte daraufhin Ende April einen Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel. Am 28. Mai stimmten die Gläubiger im Rahmen der Gläubigerversammlung dem vorgelegten Plan zur Sanierung des Unternehmens zu. Nun erwarten alle, dass das zuständige Amtsgericht das Insolvenzverfahren in den nächsten Wochen aufhebt und damit den Weg für die Rettung des Handelsriesen und dessen Übernahme endgültig freigibt.

Schließungen aus wirtschaftlichen Gründen

Die Rettung der sieben Filialen, die eigentlich Ende August geschlossen werden sollten, ist deshalb gelungen, weil die Vermieter nachträgliche Angebote unterbreitet hatten, die nun wirtschaftlich tragfähige Lösungen erlauben. Speziell für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sieben geretteten Filialen und im Hinblick auf lebendige Innenstädte ist der Insolvenzverwalter froh, dass eine Übereinkunft getroffen werden konnte. Insgesamt rund 600 weitere Arbeitsplätze können dadurch bei Galeria erhalten bleiben. Denkhaus bedankte sich bei allen Beteiligten, die diese Ergebnisse ermöglicht haben, vor allem bei den engagierten Vertreterinnen und Vertretern der Städte und der Politik vor Ort. Gleichzeitig bedauerte er , dass dieser Konsens bei den anderen Filialen nicht gelungen ist und diese in wenigen Monaten ihre Türen für immer schließen müssen. 

Van den Bossche blick positiv in die Zukunft

Galeria-CEO Olivier Van den Bossche erklärte letzte Woche, dass er sich sehr freue, dass die Filialen erhalten bleiben und Galeria somit weiter für die Kundinnen und Kunden da sein kann. Das verfolgte Ziel ist es, Galeria Karstadt Kaufhof in einer wettbewerbsfähigen Größe zu erhalten. Er erwähnte ausdrücklich die Kolleginnen und Kollegen vor Ort, die jeden Tag ihr Möglichstes leisten und die nun endlich aufatmen können. Die erfreulichen Nachrichten bestärkt ihn und alle Beteiligten, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen, und lässt sie positiv in die Zukunft von Galeria blicken – mit nunmehr 83 geretteten Standorten.“

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