Deutsche Bundesbank reduziert Filialnetz
Die Deutsche Bundesbank wird in den kommenden Jahren acht ihrer 31 Filialen schließen. Gleichzeitig seien in Frankfurt, Hannover, Köln und Stuttgart Neubauten an „logistisch günstigen Standorten“ geplant. Das teilte die Notenbank gestern in Frankfurt am Main mit.
Filialschließungen ab 2028
Nach Angaben der Bundesbank sollen die Schließungen im Jahr 2028 beginnen. Nach derzeitigem Stand werden sie 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen. Aufgrund der Altersstruktur des Personals in den Filialen geht die Notenbank jedoch davon aus, dass am Ende deutlich weniger Personal von den Maßnahmen betroffen sein wird. Betriebsbedingte Kündigungen im Zuge des Umstrukturierungsprozesses schloss die Bundesbank explizit aus.
Im ersten Schritt plant die Deutsche Bundesbank, die Filialen in Ludwigshafen, Osnabrück und Ulm bis 2028 aufzulösen. Zwischen 2034 und 2039 sollen dann auch die Standorte Augsburg, Freiburg, Koblenz, Reutlingen und Würzburg wegfallen.
Deutsche Bundesbank möchte teure Sanierungskosten umgehen
Neben der geringeren Auslastung einzelner Standorte ist die Sanierungsbedürftigkeit vieler Filialgebäude der Bundesbank ein wesentlicher Grund für die geplanten Veränderungen. Für sie wären in den kommenden Jahren beträchtliche Investitionen erforderlich, lautet die Erklärung der Bundesbank.
Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz versicherte, dass die Bundesbank auch künftig in der Fläche die Bargeldversorgung ihrer Geschäftspartner, also der Kreditinstitute, des Handels und der Wertdienstleister, sicherstellen wird.
Aufgaben der Bundesbank werden weniger
Bereits in der Vergangenheit hat die Notenbank ihr Filialnetz deutlich reduziert, da mit der Einführung des Euro viele ihrer bisherigen Aufgaben auf die Europäische Zentralbank (EZB) übergingen.
Die Filialen der Bundesbank sind in erster Linie für die Bargeldbearbeitung zuständig, die sie inzwischen weitestgehend automatisiert abwickeln. Sie versorgen Banken und Handel mit Bargeld, nehmen Münzen und Banknoten entgegen und prüfen sie auf Fälschungen und Beschädigungen. Außerdem können Verbraucherinnen und Verbraucher in den Filialen nach wie vor unbegrenzt D-Mark-Banknoten und -Münzen in Euro umtauschen.
Im Jahr 2002 waren bei der Bundesbank an bundesweit 118 Standorten noch mehr als 14.300 Vollzeitkräfte tätig. Ende des vergangenen Jahres waren es schon nur noch 10.255 Vollzeitkräfte. Sie verteilten sich auf die Zentrale in Frankfurt, die neun Hauptverwaltungen und die 31 Filialen im gesamten Bundesgebiet.
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