Sparpläne für Kinder – ETF-Sparplan immer öfter favorisiert

Nicht nur Erwachsene kümmern sich in Deutschland häufig um den privaten Vermögensaufbau. Gleiches gilt für Kinder, die früher noch von ihren Eltern oder Großeltern ein Sparbuch eröffnet bekommen haben. Heute hat das gute alte Sparkonto in vielen Fällen ausgedient, weil die Rendite kaum eine Rede wert ist. Stattdessen rücken auch für Kinder andere Sparplan-Arten in den Vordergrund, wie zum Beispiel ETF-Sparpläne. Zahlreiche Experten favorisieren in dem Zusammenhang insbesondere das ETF-Sparen für Kinder, weil es mehrere Vorteile – auch Vergleich zu anderen Sparplänen – hat. Wir möchten uns im Beitrag daher näher damit beschäftigen, was das ETF-Sparen ist, wie es funktioniert und wovon bereits Kinder profitieren können.

Was sind ETFs überhaupt?

Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Funds. Das wiederum sind spezielle Fonds, deren Anteile an der Börse gehandelt werden. Man spricht alternativ auch von Passivfonds oder Indexfonds, denn die ETFs bilden stets einen zugrunde liegenden Index wieder, wie zum Beispiel einen Aktienindex. Passivfonds sind die ETFs deshalb, weil der Fondsmanager nur die Aufgabe hat, beispielsweise Aktien im gleichen Verhältnis und in der gleichen Menge zu kaufen, wie sie im Index vertreten sind.

Viele ETFs basieren zum Beispiel auf dem Deutschen Aktienindex, aber auch auf Rohstoff- oder Devisen-Indizes. Ein Merkmal der ETFs ist, dass die Anteile an der Börse gehandelt werden. Damit unterscheiden sie sich von klassischen Investmentfonds, denn dort können Sie die Fondsanteile nur bei der Fondsgesellschaft erwerben. Für Anleger bedeutet dass zum einen eine höhere Transparenz und anderen geringere Gebühren, worauf wir bei den Vorteilen der ETFs noch etwas näher eingehen werden.

Wie kann ich mit ETFs sparen?

Wie bei klassischen Fonds, so können Sie natürlich auch ETFs für eine einmalige Summe kaufen, also beispielsweise 10.000 Euro in die Indexfonds anlegen. Alternativ gibt es ebenfalls die Möglichkeit, regelmäßig in ETFs zu sparen. Das funktioniert mittels sogenannter ETF Sparpläne. Hier werden dann beispielsweise Monat für Monat für 100 Euro die Ihnen gewählten Fondsanteile des entsprechenden Indexfonds gekauft.

Sie müssen sich anschließend um nichts weiter kümmern, denn die Ausführung des Sparplans findet automatisch statt. Vorteilhaft ist übrigens, dass ETF-Sparpläne riesterfähig sind. Das bedeutet, Sie können die Riester-Zulagen einfließen lassen. Für Ihre Kinder ist das allerdings noch wenig interessant, da Minderjährige keine eigenständige Riester-Rente erhalten.

Warum sind ETF-Sparpläne gut zum sparen für Kinder geeignet?

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum ETF-Sparpläne speziell auch zum Vermögensaufbau für Kinder sehr gut geeignet sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Geringe Kostenquote
  • Durchschnittlich gute Rendite
  • Kein hohes Risiko
  • Breite Streuung in Aktien oder sonstige Basiswerte
  • Einfach verständliches Finanzprodukt
  • Zahlreiche Angebote an Indexfonds

Lassen Sie uns etwas näher auf die entsprechenden Vorteile eingehen. Zunächst einmal sind ETFs im direkten Vergleich mit aktiv gemanagten Fonds kostengünstig. Während die Gesamtkostenquote zum Beispiel bei Aktienfonds nicht selten zwischen 1,8 und mehr als zwei Prozent beträgt, beläuft Sie sich bei ETFs im Durchschnitt meistens auf 0,5 bis 0,7 Prozent. Sie sparen also teilweise über ein Prozent an Gebühren und haben dementsprechend eine höhere Rendite.

Apropos Rendite: Diese hängt natürlich vom einzelnen ETF ab und welche Basiswerte in ihm stecken. Durchschnittlich beläuft sich die jährliche Gesamtrendite der Indexfonds auf 5,5 bis 6,5 Prozent. Das ist ein sehr guter Wert, wenn Sie zum Beispiel den ETF-Sparplan mit einem Banksparplan oder einer privaten Rentenversicherung vergleichen.

Darüber hinaus handelt es sich bei ETFs um sehr leicht verständliche Finanzprodukte, was sicherlich gerade Eltern oder Großeltern wichtig ist, die für ihr Kind einen solchen Sparvertrag abschließen möchten. Zudem können Sie die Fonds jederzeit ändern, sich also innerhalb des Sparplans auch für andere ETFs entscheiden. Die Liquidität ist ebenfalls sehr gut, denn Sie können die Indexfonds jederzeit über die Börse aus dem Sparplan heraus wieder verkaufen. Schnelle Verfügbarkeit des Kapitals ist also gegeben.

Außerdem sollten Sie von Anfang an stets die steuerlichen Aspekte im Auge behalten – es empfiehlt sich einen Experten wie Steuerberater Klagenfurt zu konsultieren.

Wie hoch ist die Sicherheit beim ETF-Sparplan?

Die größte Sorge der meisten Eltern und Großeltern bei einem ETF-Sparplan wird sein, dass der Indexfonds meistens in Aktien investiert und das natürlich ein gewisses Risiko bedeutet. Tatsächlich gibt es beim ETF Sparen keine Garantie, dass das Kapital erhalten wird und nicht auch Verluste entstehen können. Da Sie allerdings einen ETF Sparplan normalerweise sehr langfristig nutzen, beispielsweise von der Geburt Ihres Kindes an bis zum 18. Lebensjahr, ist das Risiko von Verlusten durchschnittlich eher gering. Sie können insoweit darauf Einfluss nehmen, als dass Sie sich zum Beispiel für Indexfonds entscheiden, die große und bekannte Indizes als Basis haben, wie zum Beispiel:

  • Deutscher Aktienindex
  • Dow Jones Indexfonds
  • EuroStoxx 50 Index
  • MSCI World Index

Bei einer Mindestspardauer von zehn Jahren ist es statistisch bisher selten vorgekommen, dass Sie zum Beispiel mit DAX-Aktien und einem Investment in den Deutschen Aktienindex Verluste erlitten haben. Zudem trägt die automatische Diversifikation dazu bei, das Risiko zu reduzieren. Der Grund ist, dass der Indexfonds zum Beispiel in 40 DAX Aktien investiert, also eine gute Risikostreuung des entsprechenden Kapitals vornehmen wird. Einige Aspekte führen dazu, dass das Risiko bei ETFs ab einem bestimmten Zeitraums des Sparens eher als niedrig zu bewerten ist.

Welche Alternativen gibt es zum ETF-Sparplan für Kinder?

Auf der einen Seite empfehlen mittlerweile viele Experten auch für Kinder das ETF-Sparen, insbesondere aufgrund der zuvor genannten Vorteile. Auf der anderen Seite stehen natürlich nach wie vor andere Finanzprodukte zur Verfügung, mit denen ein Vermögensaufbau für Kinder ebenfalls gut möglich ist. Dazu zählen zum Beispiel:

  1. Banksparplan
  2. Private Rentenversicherung
  3. Kapitallebensversicherung
  4. Aktiensparplan
  5. Edelmetallsparplan
  6. Bausparvertrag
  7. Fondssparplan

Allerdings sollten Sie sich die Alternativen genauer betrachten, denn die meisten davon haben gegenüber dem ETF-Sparplan durchaus Nachteile. Das gilt zum Beispiel für einen Banksparplan, denn dieser hat eine deutlich geringere Rendite. Gleiches gilt mittlerweile für die Kapitallebensversicherung und auch die private Rentenversicherung, zumal hier oft höhere Kosten in Form der Abschussgebühren und laufenden Verwaltungskosten zu berücksichtigen sind.

Edelmetall- und Aktiensparpläne können zwar von der Rendite her oft mit dem ETF-Sparplan mithalten. Das Problem besteht dann allerdings darin, dass das Risiko (deutlich) höher ist. Der Fondssparplan ist mit ETF-Sparen ungefähr gleichzusetzen. Hier profitieren Sie und damit Ihre Kinder allerdings beim ETF-Sparplan davon, dass eben die Gesamtkostenquote (deutlich) geringer ist. Selbst wenn die reine Performance von ETFs und Aktienfonds relativ gleich ist, schlägt sich der Kostenvorteil der ETFs positiv in der Rendite nieder.

Fazit zum ETF-Sparplan für Kinder

In unserem Beitrag konnten wir erläutern, dass das ETF-Sparen für Kinder eine sehr gute Möglichkeit ist, um regelmäßig Vermögen aufzubauen. Die meisten anderen Sparpläne haben in der Summe gegenüber dem ETF-Sparplan Nachteile. Das ist zum Beispiel bei Aktien- und Edelmetallsparplänen die geringere Sicherheit, während Banksparpläne und die private Rentenversicherung mit einer (deutlich) geringeren Rendite ausgestattet sind. Zudem ist das ETF-Sparen sehr einfach, sodass auch Eltern und Großeltern dieses Finanzprodukt leicht verstehen werden, wenn sie sich für den Vermögensaufbau für Ihre Kinder in dieser Form entscheiden.

Weitere Beiträge aus dieser Kategorie

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.