NFT-Kunstszene – Kunst trifft Krypto

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Die NFT-Kunstszene ist ein aufstrebendes Phänomen, bei dem Kryptowährungen und Blockchain-Technologie auf die Kunstwelt treffen. NFTs (Non-Fungible Tokens) sind digitale Vermögenswerte, die Einzigartigkeit und Besitz von digitalen Kunstwerken, Sammlerstücken oder anderen digitalen Gütern repräsentieren. Sie verwenden Blockchain-Technologie, um Echtheit, Provenienz und Transaktionsverlauf nachzuverfolgen, was den traditionellen Kunstmarkt revolutioniert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kryptowährungen, wie Bitcoin oder Ethereum, sind NFTs eindeutig identifizierbare Datensätze, deshalb einzigartig und können nicht ausgetauscht oder dupliziert werden. Jedes NFT repräsentiert ein spezifisches Kunstwerk oder digitales Gut und ist immer ein Unikat. Von der wachsenden Beliebtheit dieser innovativen digitalen Währung profitieren Künstler und Sammler. 

Grundlagen NFT-Kunstszene

NFTs sind in der digitalen Welt ein beliebtes Thema und spielen eine wichtige Rolle im Bereich der Kunst. Abkürzungen wie NFT, FOMO, FUD, GAS, DROP und HODL sind Teil der Fachsprache und sind für Einsteiger anfangs verwirrend. Doch diese Begriffe und ihr Zusammenhang mit der Kunstwelt sind schnell erklärt:

NFT (Non-fungible Token)

NFTs sind digitale Vermögenswerte, die Einzigartigkeit und Besitz von digitalen Kunstwerken oder anderen digitalen Gütern repräsentieren. Jedes NFT ist einzigartig und kann nicht gegen ein anderes ausgetauscht werden. 

MINING

Mining ist ein energie- und rechenintensiver Prozess, der einen erheblichen Stromverbrauch mit sich bringt. Daher gibt es Bedenken hinsichtlich des Umweltaspekts des Minings. Infolgedessen erforschen einige Blockchain-Plattformen alternative Konsensmechanismen, um den Energieverbrauch zu reduzieren.

MINTING

Minting, im Deutschen auch als „Prägen“ bezeichnet, ist der Prozess der Erstellung und Registrierung eines Non-fungible Tokens (NFT) in einer Blockchain. Es ist der Schritt, bei dem ein Künstler oder eine Institution ein Kunstwerk oder ein digitales Objekt in die Blockchain hochlädt, wo es als eindeutiger Datensatz gespeichert wird. Beim Minten wird es in einen einzigartigen, nicht austauschbaren Token auf einer Blockchain-Plattform umgewandelt. Der Token repräsentiert das Eigentum, die Echtheit und die Herkunft des digitalen Objekts und ermöglicht dessen Handel auf NFT-Marktplätzen.

Wie der Mining-Prozess umfasst auch der Minting-Prozess mehrere Schritte. Im ersten Schritt erstellt der Künstler oder Urheber das digitale Objekt, wie z.B. ein digitales Kunstwerk, Musik, ein Video, eine Sammelkarte oder einen virtuellen Gegenstand. Danach folgt die Festlegung und Speicherung der Metadaten des digitalen Objekts, wie z.B. der Name des Werks, der Künstler, das Erstellungsdatum und weitere Informationen. In vielen Fällen wird das digitale Objekt selbst nicht direkt in der Blockchain gespeichert, sondern auf einer externen Plattform wie IPFS, und die Blockchain speichert lediglich einen Verweis auf das Objekt. Es folgt die Erstellung des Smart Contracts.

Ein Smart Contract ist ein programmierbarer Vertrag, der auf einer Blockchain-Plattform wie Ethereum läuft. Der Smart Contract legt die Regeln und Eigenschaften des NFTs fest, wie z.B. die Möglichkeit, den Token zu handeln oder zu übertragen, und die Verteilung von Tantiemen an den Künstler bei jedem Weiterverkauf. Der Künstler oder Urheber interagiert mit dem Smart Contract, um den NFT offiziell zu erstellen und in der Blockchain zu registrieren. Dieser Schritt wird als Tokenprägung bezeichnet und erfordert die Zahlung von Gas-Gebühren, die in der jeweiligen Kryptowährung der Blockchain (z.B. Ethereum) entrichtet werden. Nachdem ein NFT geprägt wurde, kann es auf NFT-Marktplätzen gelistet, gehandelt und verkauft werden. Das Token repräsentiert das digitale Eigentum am Werk und ermöglicht eine nachprüfbare Authentizität und Herkunft.

GAS

Beim Hochladen (Minting), Kaufen und Wiederverkaufen von NFTs fallen Gebühren an, die als GAS bezeichnet werden. Diese Gebühren werden von den Betreibern der Blockchain-Plattformen erhoben und richten sich nach dem Rechenaufwand, der für die Transaktionen erforderlich ist. Da diese Prozesse in der Regel mit einem immensen Stromverbrauch verbunden sind, kann es passieren, dass die Kosten dafür den Marktwert mancher NFTs übersteigen und die Gebühren so zu einer bösen Kostenfalle werden.

GAS ist keine Abkürzung, sondern ein Begriff, der sich von der Analogie ableitet, dass Rechenleistung und Ressourcen benötigt werden, um Transaktionen und Smart Contracts „anzutreiben“, ähnlich wie ein Fahrzeug Benzin oder Gas benötigt, um zu funktionieren.

In diesem Sinne ist GAS eine Metapher, die auf die benötigte Energie und die damit verbundenen Kosten für die Durchführung von Aktivitäten auf einer Blockchain-Plattform verweist, wie zum Beispiel das Erstellen (Minting), Kaufen, Verkaufen oder Übertragen von NFTs. GAS-Gebühren werden in der Regel in der jeweiligen Kryptowährung der Blockchain-Plattform, wie zum Beispiel Ethereum, entrichtet.

DROP

Droppen bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein neues Non-fungible Token (NFT) oder eine Serie von NFTs auf einem Marktplatz oder einer Plattform wie OpenSea, Rarible oder Foundation veröffentlicht und angeboten wird. Das Wort Droppen leitet sich vom englischen Begriff „to drop“ ab, der in diesem Kontext bedeutet, etwas freizugeben oder zu veröffentlichen.

Bei einem NFT-Drop stellt ein Künstler oder ein Projekt seine neu geschaffenen NFTs der Öffentlichkeit zur Verfügung, oft mit einer begrenzten Anzahl an verfügbaren Exemplaren oder einer festgelegten Verkaufszeit. Ein Drop kann als Verkaufsaktion, als Auktion oder als Teil einer Sammlung stattfinden. Drops ziehen oft Sammler und Käufer an, die daran interessiert sind, diese neuen und oft exklusiven NFTs zu erwerben.

NFT-Drops können auch als Marketingstrategie eingesetzt werden, um Aufmerksamkeit und Interesse für ein Projekt, einen Künstler oder eine Sammlung von NFTs zu erzeugen. Sie erzeugen oft einen Hype und können zu einem Wettbewerb unter Käufern führen, die versuchen, die begehrten NFTs zu erwerben, bevor sie ausverkauft sind oder ihr Wert auf dem Sekundärmarkt steigt.

FOMO (Fear of Missing Out)

FOMO beschreibt die Angst, einen möglichen Hype oder eine Chance zu verpassen. Diese Angst kann dazu führen, dass NFT-Interessenten impulsiv kaufen, ohne die tatsächliche Qualität oder den Wert eines Kunstwerks zu berücksichtigen.

FUD (Fear, Uncertainty, Doubt)

FUD bezieht sich auf die Angst vor einem plötzlichen Wertverlust von NFTs oder Kryptowährungen. Unsicherheit und Zweifel können Anleger dazu veranlassen, impulsiv zu verkaufen.

HODL

HODL ist aus einem Tippfehler des Wortes „Hold“ hervorgegangen und bedeutet, NFTs oder Kryptowährungen langfristig zu halten, anstatt auf kurzfristige Kursschwankungen zu reagieren. Langfristige Investitionen in NFT-Kunst können dazu beitragen, die Auswirkungen von Marktschwankungen abzumildern.

Die Suche nach interessanten Kunstwerken, die sowohl die Sammelleidenschaft eines Kunstkenners befriedigen als auch ein Potenzial zur Wertsteigerung haben, erfordert Zeit und Geduld. Es ist wichtig, sich über verschiedene Künstler, Stile und Trends zu informieren, um fundierte Entscheidungen sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf von NFT-Kunstwerken zu treffen.

Wichtige Aspekte der NFT-Kunstszene

Die NFT-Kunstszene hat die Krypto-Kunst hervorgebracht, eine neue Kunstform, die interaktive, algorithmische und generative Aspekte beinhaltet. Krypto-Künstler können nun in ihren Werken auf einzigartige Weise mit Technologie und Kryptowährungen experimentieren. Sie nutzen die Möglichkeiten von NFTs und Blockchain, um ihre digitalen Kunstwerke zu erstellen, zu vermarkten und direkt an Sammler zu verkaufen, ohne auf traditionelle Galerien oder Auktionshäuser angewiesen zu sein. Dadurch können sie einen größeren Anteil am Verkaufspreis behalten und gleichzeitig ihre Reichweite und Sichtbarkeit erhöhen.

NFTs werden auf spezialisierten Plattformen und Marktplätzen wie OpenSea, Rarible, SuperRare, Foundation usw. gehandelt. Diese Plattformen bieten Künstlern und Sammlern eine zentrale Anlaufstelle für den Kauf, Verkauf und Tausch von digitalen Kunstwerken.

Sammler erwerben beim Kauf eines NFTs die Besitzrechte an dem digitalen Kunstwerk. Ihnen ermöglicht die Blockchain-Technologie, die Echtheit und Provenienz von Kunstwerken sicher und transparent nachzuverfolgen, was den Handel auf globaler Ebene erleichtert.

Trotz des Erfolgs und der Innovationen in der NFT-Kunstszene gibt es aber auch Kritik und Kontroversen. Dazu gehören Umweltbedenken im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch von Blockchain-Technologien sowie Fragen bezüglich der Wertbeständigkeit und Nachhaltigkeit des NFT-Marktes.

Wie sicher sind NFTs?

NFTs basieren auf der Blockchain-Technologie, die Transparenz, Nachverfolgbarkeit und Fälschungssicherheit bietet. Diese Merkmale machen NFTs sicherer als herkömmliche digitale Assets und tragen dazu bei, das Risiko von Betrug und Fälschungen zu reduzieren. Sie werden durch Smart Contracts gesteuert, die auf der Blockchain ausgeführt werden und gewährleisten, dass Transaktionen und Besitzverhältnisse transparent und sicher sind, ohne dass ein Vermittler erforderlich ist. 

Doch wie bei jeder Technologie gibt es auch bei NFTs das Risiko von Phishing-Angriffen und Betrug. Kriminelle können gefälschte Websites oder gefälschte NFTs erstellen, um ahnungslose Benutzer auszutricksen und ihre Kryptowährungen oder NFTs zu stehlen. Es ist deshalb immens wichtig, vorsichtig zu sein und nur auf vertrauenswürdigen Plattformen und Marktplätzen zu handeln.

Da NFTs oft anonym gehandelt werden können und hohe Geldsummen involviert sein können, besteht das Risiko, dass sie für Geldwäsche oder andere kriminelle Aktivitäten verwendet werden. Regulierungsbehörden arbeiten aktuell daran, weitere Richtlinien und Kontrollmechanismen einzuführen, um solche Aktivitäten zu verhindern. Bei Online-Verkäufen im Wert von über 15.000 Euro ist zwar mittlerweile ein Legitimationsnachweis vorgeschrieben, doch wer wirklich betrügen will, lässt sich davon kaum abschrecken. Kriminelle kennen die Schwachstellen des digitalen Marktplatzes und locken gutgläubige NFT-Sammlern in ihre Fallen. 

Mögliche Gefahren

Der Käufer eines NFT sollte auf jeden Fall immer prüfen, ob der Herausgeber auf der Blockchain wirklich der Inhaber der entsprechenden Rechte ist. Ein digitales Kunstwerk kann vergleichsweise einfach kopiert und als vermeintliches Original auf einer NFT-Plattform angeboten werden. 

Spekulation und Marktmanipulation auf den NFT-Märkten können zu künstlichen Preisschwankungen führen. Beim sogenannten Wash Trading kauft und verkauft ein Investor ein NFT gleichzeitig. Dadurch erscheint das Produkt begehrt und wertvoll, was den Preis nach oben treibt. Für den Käufer kann das später fatale Folgen haben, wenn er nämlich feststellen muss, dass er für sein NFT keinen neuen Abnehmer findet, weil ihm der vermeintlich hohe Wert nur vorgegaukelt wurde. 

Quantencomputer stellen noch keine aktuelle Bedrohung dar, aber wer NFTs handelt, sollte sich dessen bewusst sein, dass diese derzeit noch hypothetische Gefahr irgendwann real werden könnte. Ein Quantencomputer könnte nämlich, wenn die Blockchains nicht rasch genug nachgerüstet werden, die digitalen Identifikatoren knacken und dann wäre die Sicherheit der NFTs nicht mehr länger gewährleistet.

Fazit

Die NFT-Kunstszene hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Kunst geschaffen, verkauft und gesammelt wird, grundlegend zu verändern. Sie eröffnet neue Möglichkeiten für Künstler und Sammler, liefert gleichzeitig aber auch Herausforderungen und Kritikpunkte.

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