Škoda feiert Rekordjahr, VW-Kernmarke unter Druck

Die Volkswagen-Tochter Škoda hat 2024 das erfolgreichste Jahr ihrer Firmengeschichte erlebt. Der Betriebsgewinn stieg um beeindruckende 30 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Während Škoda weiter wächst, steckt die Kernmarke VW in der Krise und muss ihre Rentabilitätsziele nach hinten verschieben.

Škoda mit starkem Gewinnwachstum

Der tschechische Autobauer hat sich im vergangenen Jahr als Vorzeigemarke innerhalb des Volkswagen-Konzerns etabliert. Die Anzahl der ausgelieferten Fahrzeuge stieg um 6,9 Prozent auf 926.600 Einheiten. Besonders stark war das Wachstum in Spanien, Polen und der Türkei. In Europa erreichte Škoda erstmals Platz vier der meistverkauften Automarken. Die Hauptmärkte blieben Deutschland, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.

Vorstandschef Klaus Zellmer betont die Vorteile niedrigerer Lohn- und Energiekosten in Tschechien. Als Hauptgrund für den Erfolg nennt er jedoch das breite Produktportfolio: Škoda bietet Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zum SUV, mit Antriebsoptionen von Diesel über Plug-in-Hybrid bis zum Elektroauto.

VW-Kernmarke mit Gewinnrückgang

Im Gegensatz dazu musste die Kernmarke VW massive Einbußen hinnehmen. Der Gewinn aus dem Pkw-Geschäft sank um ein Viertel, die Umsatzrendite fiel von 4,1 Prozent auf 2,9 Prozent. Rabattaktionen für Elektroautos, hohe Investitionen in neue Modelle und ein kostspieliges Abfindungsprogramm belasteten das Ergebnis.

VW plant langfristig, die Profitabilität zu steigern. Das Ziel einer Umsatzrendite von 6,5 Prozent wurde jedoch um drei Jahre auf 2029 verschoben. Finanzvorstand David Powels begründet dies mit veränderten Marktbedingungen, insbesondere in China und den USA. Trotz allem wuchs der Absatz von VW-Pkw außerhalb Chinas leicht an.

Herausforderungen auf dem Weltmarkt

Volkswagen steht vor großen Herausforderungen. Der Wettbewerb in China nimmt zu, während in den USA veränderte Marktbedingungen Anpassungen erforderlich machen. Die Kernmarke VW hat sich daher mit IG Metall und dem Betriebsrat auf ein Sparprogramm geeinigt: Bis 2030 sollen in Deutschland 35.000 Stellen abgebaut werden. Im Gegenzug verzichtet das Unternehmen auf betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen.

Die Situation bei Škoda und VW zeigt die unterschiedlichen Entwicklungen innerhalb des Volkswagen-Konzerns. Während die tschechische Tochter floriert, muss die Kernmarke grundlegende Reformen umsetzen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

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