Weniger Kosum – nicht nur wegen guter Vorsätze

Nach den üppigen Festtagen im Dezember folgt traditionell ein deutlicher Rückgang im Konsum bestimmter Genussmittel: Im Januar sinken die Verkaufszahlen von Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch in deutschen Supermärkten spürbar. Doch nicht nur Neujahrsvorsätze sind für diese Entwicklung verantwortlich.
Konsumrückgang im Januar besonders ausgeprägt
Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts, basierend auf Kassenscanner-Daten, fiel der Absatz von Süßwaren im Januar 2024 um 59,6 Prozent im Vergleich zum Dezember 2023. Der Verkauf von Alkohol sank um 49,7 Prozent, während Fleisch um 29,4 Prozent weniger nachgefragt wurde. Diese Rückgänge sind im Vergleich zu den Vorjahren noch stärker ausgeprägt.
Einfluss auf Konsum von „Dry January“ und „Veganuary“
Aktionen wie „Dry January“ und „Veganuary“ gewinnen zunehmend an Popularität. Beim „Dry January“ verzichten viele Menschen bewusst einen Monat lang auf Alkohol, während „Veganuary“ den veganen Lebensstil fördert. Beide Trends dürften maßgeblich zu den gesunkenen Verkaufszahlen beigetragen haben.
Doch auch andere Faktoren spielen eine Rolle: Die geringere Anzahl an Feierlichkeiten im Januar sowie Vorräte aus der Weihnachtszeit könnten die Nachfrage zusätzlich dämpfen. Zudem könnten steigende Preise einige Verbraucher dazu veranlassen, bewusster oder sparsamer einzukaufen.
Höchster Absatz im Dezember
Der Dezember ist traditionell der Monat mit dem höchsten Absatz von Genussmitteln. Die Adventszeit, Weihnachtsfeiern, Silvesterpartys und Familienzusammenkünfte sorgen für einen regelrechten Konsumboom. So lag der Absatz von Fleisch im Dezember 2023 um 24,0 Prozent über dem Jahresdurchschnitt, bei Alkohol waren es 35,3 Prozent mehr und bei Süßigkeiten sogar 42,4 Prozent.
Im direkten Vergleich war der Januar 2023 der schwächste Verkaufsmonat: Fleisch wurde 12,5 Prozent weniger verkauft als im Jahresschnitt, bei Alkohol lag das Minus bei 26,8 Prozent und bei Süßwaren bei 34,8 Prozent.
Bewusstes Konsumverhalten nimmt zu
Die wachsende Sensibilität für Ernährung und Gesundheit, verstärkt durch gesellschaftliche Trends und Initiativen, zeigt sich auch im Einkaufsverhalten der Deutschen. Während der Dezember für Genuss und Fülle steht, ist der Januar von Mäßigung geprägt – eine Entwicklung, die sich Jahr für Jahr stärker abzeichnet.
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