Kein Crash der Aktienmärkte im September – trotz schlechtem Sentiment
Der September gilt traditionell als schwieriger Börsenmonat und auch in diesem Jahr war die Furcht vor einem Aktienmarktcrash groß. Schließlich war das allgemeine Sentiment nicht das Beste. Doch in diesem Jahr kam es keineswegs zu einem deutlichen Rücksetzer. Das Gegenteil war der Fall: Vor allem dank der großzügigen Fed-Leitzinssenkung gingen DAX, Dow Jones, S&P 500 & Co. auf Rekordjagd und trotzten der zeitweise eingetrübten Stimmung. Das könnte der perfekte Nährboden für eine breite Aufwärtsbewegung sein.
Die Bullen dürfen sich jedenfalls freuen: Eine Mega-Jahresendrallye ist möglich. Auch eine kürzlich veröffentlichte Analyse zum Börsensentiment der vergangenen Wochen dürfte den Bullen, die derzeit ohnehin dominieren, weiteren Auftrieb bringen.
Starke Börsenentwicklung: Dieser September ist anders
Die vermeintliche Pechsträhne war nur von kurzer Dauer. Die Wall Street zeigte sich jüngst von ihrer starken Seite. Nach einem schwachen Start in den September legten die Aktienkurse deutlich zu. Grund dafür waren steigende Technologiewerte und fallende Anleiherenditen. Auf die am 18. September getroffene Entscheidung der Fed, die Leitzinsen um einen großen Zinsschritt von 50 Basispunkten zu senken, folgte nachhaltiges Kaufinteresse.
Stimmung bei den Anlegern gespalten
Die Anlegerstimmung zeigt interessanterweise einen anderen Verlauf. Eine Studie des bekannten Analysehauses Bespoke Investment zeigt, dass sich die bullishe Stimmung unter den Privatanlegern trotz des Marktanstiegs abgeschwächt hat. Eine aktuelle Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) macht deutlich, dass der Anteil der Optimisten, der kürzlich noch bei über 50 Prozent lag, mittlerweile auf 39,8 Prozent gesunken ist.
Analysten kommen zu der Erkenntnis, dass im Nachhinein betrachtet, das Tief in der Stimmung tatsächlich der beste Zeitpunkt für Anleger war, um optimistisch zu sein. Dies beweist, dass Stimmungsmessungen auch als konträre Indikatoren verstanden werden sollten. Wenn der Markt schwächelt, neigen Anleger häufig dazu, sehr pessimistisch zu werden. Wenn er sich stark zeigt, reagieren sie hingegen mit übertriebenem Optimismus. Ein schwaches Sentiment lässt die Kurse entlang der „Wall of Worry“ steigen. Das war in den vergangenen Wochen zu beobachten, als die Aktienkurse langsam, aber stetig nach oben kletterten, obwohl die Angst vor einer Rezession immer größer wurde.
September-Phasen sind langfristige Chancen
Ein Blick auf die historischen Daten zeigt eindeutig: Der September ist traditionell ein schwieriger Monat für Aktien. Die Analysen machen deutlich, dass im September im Vergleich zu anderen Monaten die geringste Differenz zwischen bullischen und bearishen Stimmungswerten zu verzeichnen ist. Diese Schwäche sollte aber kein Grund zur Sorge sein. Die Schwäche im September sollte vielmehr als günstiger Zeitpunkt gesehen werden, um die Aktienallokation zu erhöhen. Sie ist kein Grund für Pessimismus, meinen Experten. Diese Empfehlung wird offensichtlich bereits gelebt: Viele Anleger griffen beherzt zu, obwohl sich das Stimmungsbild merklich eintrübte. Diese Beobachtung lässt Analysten vermuten, dass Aktionäre sich möglicherweise auf eine starke Jahresendrally freuen dürfen.
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