Im letzten Moment: Neues Angebot für Übernahme von Paramount Global

Neue Wendung im Krimi um die Übernahme von Paramount Global: Am Montag, gerade noch rechtzeitig vor Ablauf der „Go-Shop“-Frist, wurde ein neues milliardenschweres Angebot für den Medienkonzern vorgelegt. Gerät der Deal mit Skydance nun ins Wanken? Entbrennt ein heißer Bieterkampf? Die Frist endet heute.
Deal doch noch nicht in trockenen Tüchern
Eigentlich sah schon alles danach aus, als hätte man endlich den richtigen Käufer für Paramount Global gefunden: Der Sonderausschuss des Verwaltungsrats hatte im Juli einstimmig einer Vereinbarung zugestimmt, in der die Fusion zwischen dem Medienkonzern und der Filmproduktionsfirma Skydance von David Ellison geregelt ist. Dieser Deal sieht vor, dass der Sohn des Oracle-Gründers Larry Ellison die Paramount-Mehrheitseigentümerin National Amusements für 2,4 Milliarden Dollar in bar übernimmt und 1,5 Milliarden Dollar Eigenkapital in die Bilanz von Paramount einbringt. Außerdem sollen Skydance und Paramount Global zum neuen Unternehmen New Paramount fusionieren und David Ellison dessen Leitung übernehmen.
Doch dieser Deal könnte noch platzen. Wie Reuters berichtet, liegt seit Montag ein Konkurrenzangebot für Übernahme von Paramount Global auf dem Tisch. Der erfahrene Medienmanager Edgar Bronfman Jr. soll rund 4,3 Milliarden Dollar für den Medienkonzern geboten haben.
Milliarden-Angebot von Edgar Bronfman Jr.
Reuters berichtet, dass Edgar Bronfman Jr., der früher Universal und die Warner Music Group leitete, nach langem Zögern am Montag ein Angebot für Paramount Global vorgelegt hat. Es ähnelt dem von Skydance. Bronfman möchte National Amusements ebenfalls für 2,4 Milliarden US-Dollar übernehmen. Die Summe soll aus Krediten und Eigenkapital stammen. So wie Skydance will auch er 1,5 Milliarden US-Dollar in die Bilanz von Paramount Global einbringen. Zusätzlich enthält sein Angebot die Übernahme der Abfindung, die Paramount an Skydance zahlen muss, wenn ein anderes Übernahmeangebot zum Zuge kommt. Das sind weitere 400 Millionen US-Dollar. Insgesamt würde ihn der Deal somit rund 4,3 Milliarden US-Dollar kosten.
Insidern zufolge soll Bronfman damit argumentieren, dass sein Übernahmeangebot dem von Ellison überlegen sei, da es keine Fusion von Paramount mit einem anderen Konzern vorsehe. Das macht es in seinen Augen zum besseren Deal. Ob Paramount Global das auch so sieht, wird sich zeigen. Allerdings könnte nun ein Bieterwettstreit zwischen Edgar Bronfman Jr. und David Ellison entbrennen.
Angebot gerade noch rechtzeitig
Wie Reuters erfahren haben will, begann Bronfman bereits vor dem Deal zwischen Paramount Global und Skydance, eine Übernahme zu sondieren. Sein Angebot konnte er nun wohl gerade noch rechtzeitig vorlegen. Die Fusionsvereinbarung zwischen Paramount und Skydance sieht nämlich eine 45-tägige „Go-Shop“-Periode vor, die es dem Medienkonzern erlaubt, aktiv alternative Übernahmeangebote einzuholen und zu prüfen. Diese Frist endet dem Vernehmen nach heute, am 21. August. Damit genügend Zeit ist, um das neue Angebot gründlich zu studieren, könnte sie möglicherweise bis zum 5. September verlängert werden. Im ersten Schritt aber soll heute ein Komitee bei Paramount zusammenkommen und prüfen, ob Bronfmans Offerte überhaupt Erfolgschancen hat.
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