Künstliche Intelligenz gefährdet Googles Klimaziele
Eigentlich wollte Google spätestens 2030 klimaneutral sein, doch nun schießen die Treibhausgasemissionen des Konzerns in die Höhe. Schuld daran ist die Künstliche Intelligenz – sie gefährdet Googles selbstgesteckte Klimaziele.
Googles Klimaziele noch erreichbar?
Um die riesigen Datenmengen von KI-Anwendungen verarbeiten zu können, arbeiten im Hintergrund der künstlichen Intelligenzen gigantische Rechenzentren. Sie bilden die Basisinfrastruktur und dienen der Datenspeicherung, der Datenverarbeitung und der Sicherheit. Für diese unvorstellbare Rechenleistung wird rund um die Uhr eine enorme Menge an Energie benötigt. Zudem müssen die Rechenzentren während ihres Betriebs gut gekühlt werden, was ebenfalls massiv Energie verbraucht.
Eben diese Rechenzentren kosten den Tech-Giganten Google nun wohl das Erreichen der selbst gesteckten Klimaziele: Die geplante Klimaneutralität bis spätestens 2030 scheint immer weiter in die Ferne zu rücken. Dennoch erklärt Google in seinem jährlichen Umweltbericht, dass der Konzern an diesem Ziel weiter festhält. Man ist sich dessen bewusst, dass das Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2030 ein extrem ehrgeiziges Ziel ist und dass es nicht einfach sein wird, das zu schaffen. Dem steht allerdings der enorme Zuwachs an Treibhausgasemissionen gegenüber, die seit 2019 um 48 Prozent angestiegen sind. Für das Jahr 2023 wurde ein Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Und auch für die Zukunft rechnet man mit weiter steigenden Zahlen.
Google ist nicht alleine
Nicht nur Google ist von diesem Phänomen betroffen. Microsoft und Amazon stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Laut heise.de sollen die Treibhausgasemissionen von Microsoft allein in den letzten drei Jahren um 40 Prozent gestiegen sein.
KI ist mittlerweile aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Der Einsatz von KI ist die neue Normalität für Unternehmen und Regierungen. Mit Hilfe der künstlichen Intelligenz verbessern sie ihre Entscheidungsfindung, steigern sie ihre Produktivität und senken sie ihre Kosten. Gerade deshalb ist es so wichtig, geeignete Lösungen zu finden. Doch das könnte ein mühsames Unterfangen werden. Sam Altman, der CEO von OpenAI, bestätigte auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos, die jahrelangen Warnungen vieler Forscher: Die KI-Industrie bewegt sich auf eine Energiekrise zu. Die Menschheit ist deshalb gezwungen, einen Durchbruch zu erzielen.
KI soll unterstützen
Dass die Skalierung und Nutzung von KI zur Beschleunigung des Klimaschutzes ebenso wichtig ist wie die Bewältigung der damit verbundenen Umweltauswirkungen, dessen ist sich Google bewusst. In diesem Sinne sucht der Konzern nach Möglichkeiten, seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren und KI auch für den Klimaschutz zu nutzen.
Eine Maßnahme besteht im Einsatz effizienter Infrastruktur wie Trillium – einer Tensor Processing Unit (TPU) der sechsten Generation.
Andere Maßnahmen beziehen KI direkt mit ein, weil sie das Potenzial hat, bis 2030 fünf bis zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen einzusparen. So verringerte zum Beispiel die kraftstoffsparende Routenplanung dank KI die Treibhausgasemissionen bereits um rund 2,9 Millionen Tonnen. Das entspricht etwa 650.000 Autos im Verkehr.
Eine weitere denkbare Möglichkeit ist die Reduzierung des Stop-and-Go-Verkehrs an Ampeln. Mit Hilfe von KI optimierte Ampelschaltungen könnten die Emissionen an Kreuzungen um bis zu zehn Prozent reduzieren.
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