Zinsfantasie an der Wall Street entfacht Rallye

Die Zinsfantasie an der Wall Street ist zurück – und diesmal mit deutlichem Kursfeuerwerk. US-Notenbankchef Jerome Powell hat in seiner Rede auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole Zinssenkungen erstmals in Aussicht gestellt. Die Märkte reagierten prompt: Der Dow Jones erreichte ein neues Rekordhoch, der S&P 500 sowie die Nasdaq legten kräftig zu.
Powells Signal für eine mögliche Zinssenkung im September wurde von Marktteilnehmern als klare Botschaft verstanden. Bereits zuvor hatten Investoren eine geldpolitische Lockerung erwartet – doch zuletzt waren Zweifel gewachsen. Die neue Zinsfantasie an der Wall Street setzte daraufhin frische Impulse.
Aktien, Anleihen und Euro profitieren – Dollar unter Druck
Neben den großen US-Indizes profitierten auch andere Anlageklassen von der Zinsfantasie an der Wall Street. Die US-Renditen gaben nach, während der Euro im Gegenzug kräftig zulegte und über 1,17 Dollar stieg. Der Dollar geriet im Zuge der erwarteten Zinssenkung unter breiten Abgabedruck.
Auch Kryptowährungen wie Bitcoin reagierten positiv. Die Hoffnung auf ein lockeres geldpolitisches Umfeld beflügelte risikofreudige Anlagen ebenso wie zinssensitive Sektoren.
Intel, Boeing, Zoom – Einzelwerte im Fokus
Einzelne Aktien standen zusätzlich im Rampenlicht: Intel profitierte vom angekündigten Einstieg der US-Regierung mit zehn Prozent Beteiligung. Die Aktie legte um über fünf Prozent zu.
Boeing konnte mit Gerüchten um einen Großauftrag aus China punkten. Die Hoffnung auf eine handelspolitische Entspannung beflügelte die Papiere des Flugzeugbauers. Auch Zoom überraschte mit einem positiven Ausblick und verzeichnete einen Kursanstieg von über zwölf Prozent.
Diese Entwicklungen unterstreichen die breite Marktstimmung, die von Zinsfantasie an der Wall Street getrieben wird.
DAX schließt im Plus – Rückenwind aus den USA
Auch der deutsche Aktienmarkt wurde von den Entwicklungen an der Wall Street beeinflusst. Der DAX legte zum Wochenschluss moderat zu, nachdem er sich über Tage hinweg seitwärts bewegt hatte. Die psychologisch wichtige Marke von 24.500 Punkten rückt nun in den Fokus der Analysten.
Rüstungswerte wie Rheinmetall und Hensoldt setzten ihre Erholung fort, beflügelt durch geopolitische Unsicherheit. Die Aufwertung dieser Titel zeigt, dass neben Zinsen auch globale Spannungen an den Märkten eine Rolle spielen.
Commerzbank unter Druck – DHL mit Einschränkungen
Im Gegensatz zur allgemeinen Euphorie zeigte sich die Commerzbank schwächer. Grund waren geplante Steuererhöhungen in Polen, die die Tochter mBank belasten.
DHL kündigte zudem an, den Paketversand in die USA einzuschränken. Neue Zollvorgaben lassen nur noch Sendungen bis 100 Dollar als Geschenk durch – ein Schritt mit direkten Auswirkungen auf den transatlantischen Versandhandel.
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