US-Börsen starten verhalten in die Woche

Die US-Börsen haben zu Wochenbeginn keine klare Richtung gefunden. Anleger hielten sich angesichts einer Reihe wichtiger politischer und wirtschaftlicher Termine zurück. Im Fokus standen sowohl die anstehenden US-Inflationsdaten als auch neue Nachrichten zu Exportabgaben für KI-Chips.

Dow, S&P und Nasdaq uneinheitlich

Nach kräftigen Gewinnen in der Vorwoche zeigte sich der Dow Jones schwächer und schloss 0,4 Prozent im Minus bei 43.975 Punkten. Der S&P 500 verlor 0,3 Prozent auf 6.373 Punkte. Der Nasdaq-Index erreichte zwischenzeitlich ein Rekordhoch bei rund 21.550 Zählern, gab aber die Gewinne wieder ab und beendete den Handel ebenfalls 0,3 Prozent schwächer bei 21.385 Punkten.

Analysten sehen die Zurückhaltung der Anleger vor allem in den erwarteten Konjunkturdaten und geopolitischen Risiken begründet. Besonders die am Dienstag anstehenden US-Inflationszahlen könnten den Zinskurs der Federal Reserve maßgeblich beeinflussen.

Exportabgaben für KI-Chips belasten Chipwerte

Im Mittelpunkt standen die Exportabgaben für KI-Chips der US-Hersteller Nvidia und AMD. Die US-Regierung wird künftig 15 Prozent der Einnahmen aus Verkäufen nach China einbehalten. Diese Entscheidung gilt als ungewöhnlich und könnte die Margen der Unternehmen beeinträchtigen. Marktbeobachter werten die Exportabgaben für KI-Chips zugleich als möglichen Präzedenzfall für andere strategisch wichtige Technologien.

Während dies die Kurse der Chiphersteller belastete, werteten einige Investoren die Maßnahme als Zeichen, dass die USA zwar Exportkontrollen aufrechterhalten, aber den Handel nicht vollständig unterbinden wollen.

Zollstreit mit China entspannt sich leicht

Positive Impulse für die internationalen Märkte kamen von der Nachricht, dass neue US-Zölle gegen China um weitere 90 Tage verschoben werden. Ursprünglich wären beiderseits Importaufschläge von über 100 Prozent in Kraft getreten. Beobachter sehen die Zollpause als Signal für eine mögliche Annäherung im Handelskonflikt.

Europäische Märkte im Minus, DAX schwächer

Auch der deutsche Aktienmarkt startete verhalten in die Woche. Der DAX schloss 0,34 Prozent tiefer bei 24.081 Punkten, nachdem er sich zuletzt einem Rekordhoch genähert hatte. Vor dem geplanten Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin zeigten sich Anleger vorsichtig. Besonders Rüstungswerte standen unter Druck, allen voran Rheinmetall mit einem Minus von 4,6 Prozent.

Rohstoffe und Währungen unter Druck

Am Rohstoffmarkt gaben Ölpreise zeitweise nach, stabilisierten sich aber später. Gold verlor 1,6 Prozent auf 3.345 Dollar je Feinunze, während der Euro auf 1,1612 Dollar fiel.

Im Kryptomarkt setzte der Bitcoin seinen Aufwärtstrend fort und legte zwei Prozent auf 120.728 Dollar zu. Marktteilnehmer sehen darin eine Reaktion auf geopolitische Entspannungserwartungen und ein positives Umfeld für digitale Assets.

Unternehmensnachrichten sorgen für Bewegung

Zahlreiche Unternehmen sorgten mit Ankündigungen für Schlagzeilen:

  • VW und Bosch planen, ab 2026 automatisiertes Fahren in Serienfahrzeugen zu ermöglichen.

  • Zalando treibt die vollständige Übernahme von About You voran.

  • Prosus erhielt grünes Licht für die Übernahme von Just Eat Takeaway, unter Auflagen der EU.

  • Ford will ab 2027 erschwinglichere Elektroautos anbieten.

  • Rumble prüft die Übernahme des deutschen Cloud-Anbieters Northern Data.

Anleger richten nun den Blick auf die US-Inflationsdaten, die maßgeblich bestimmen könnten, ob die Federal Reserve im September den Leitzins senkt.

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