Türkische Lira und Aktienmarkt stürzen nach Imamoglus Festnahme ab

Die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu sorgt für Unruhen an den Finanzmärkten. Die politische Krise in der Türkei setzt die Landeswährung und die Börse erheblich unter Druck. Die Türkische Lira und der Aktienmarkt erleben starke Verluste.

Politische Unsicherheit drückt auf die Türkische Lira

Nach der Festnahme von Imamoglu, einem zentralen Oppositionspolitiker und potenziellen Herausforderer von Präsident Recep Tayyip Erdogan, geriet die Türkische Lira unter massiven Abwertungsdruck. Die Währung fiel auf ein Rekordtief von über 40 Lira pro US-Dollar und 43 Lira pro Euro. Dies entspricht einem Wertverlust von bis zu 12 Prozent gegenüber dem Dollar und über 8 Prozent gegenüber dem Euro.

Aktienmarkt bricht ein

Parallel zur Abwertung der Türkischen Lira musste auch die Börse in Istanbul massive Verluste hinnehmen. Der Leitindex Borsa Istanbul 100 verlor fast sieben Prozent, während der Bankenindex sogar um neun Prozent einbrach. Die Handelsaufsicht sah sich gezwungen, den Handel zeitweise auszusetzen, um noch größere Verwerfungen zu verhindern. Auch türkische Staatsanleihen wurden in großem Stil verkauft, da Investoren sich aus dem Markt zurückziehen.

Anleger meiden türkische Werte

Der politische Eingriff in den Wahlprozess erhöht das Risiko für Investoren. Viele Anleger hatten sich zuletzt wieder in türkische Aktien und Anleihen engagiert, insbesondere nach Zinssenkungen und Hoffnungen auf engere Beziehungen zur EU. Diese Entwicklung könnte jedoch durch die aktuelle Krise zunichtegemacht werden. Internationale Investoren reagieren auf die politischen Turbulenzen mit einem Rückzug aus dem türkischen Finanzmarkt.

Hintergründe der Festnahme

Imamoglu wurde gemeinsam mit Hunderten weiteren Personen, darunter Journalisten und Unternehmer, verhaftet. Ihm wird laut staatlichen Stellen die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und Korruption vorgeworfen. Die Opposition bezeichnet die Anschuldigungen als politisch motiviert und spricht von einem „Staatsstreich“. Die Festnahme könnte einen möglichen Wahlantritt Imamoglus bei den Präsidentschaftswahlen 2028 verhindern.

Blick auf die Zukunft der Türkischen Lira

Der Währungsmarkt bleibt nervös. Die Türkische Lira steht weiter unter Druck, da die Unsicherheit über die politische Entwicklung und das Investitionsklima anhält. Experten erwarten, dass sich die Volatilität der Lira in den kommenden Tagen fortsetzen könnte. Sollten die politischen Spannungen nicht abnehmen, drohen der Währung und dem Aktienmarkt weitere Verluste.

Weitere Beiträge aus dieser Kategorie

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.