Stellantis reagiert auf schwachen Automarkt in Europa

Der Autokonzern Stellantis passt seine Produktion in mehreren europäischen Werken an die Marktbedingungen an. Grund ist die anhaltend geringe Nachfrage. Auch in Deutschland ist der Konzern betroffen: In Eisenach wird die Fertigung des SUV-Modells Opel Grandland zeitweise gestoppt. Der Produktionsstopp bei Stellantis ist Teil eines umfassenderen Maßnahmenpakets zur Reduktion der Lagerbestände.

Werke in mehreren Ländern betroffen

Insgesamt betrifft der Produktionsstopp bei Stellantis Werke in Frankreich, Italien, Spanien, Polen und Deutschland. Während in Frankreich ein Werk bei Paris zwei Wochen lang stillsteht, pausiert die Produktion in Italien für eine Woche. Auch im polnischen Werk Tychy ist eine neuntägige Unterbrechung geplant. In Spanien sollen Werke in Saragossa und Madrid über mehrere Tage hinweg die Bänder anhalten. Die Maßnahme ist konzernweit abgestimmt und dient laut Unternehmensangaben dazu, die Fertigung flexibler auf den Absatzmarkt auszurichten.

In Eisenach wird das Werk für zwei Tage geschlossen. Opel nennt die schwache Nachfrage in Europa als Auslöser. Die Ausfallzeiten sollen über Arbeitszeitkonten der Belegschaft abgefedert werden.

Markt unter Druck – auch bei VW

Nicht nur Stellantis reagiert mit Werksschließungen. Auch Volkswagen kündigte an, seine Produktion im Werk Hannover vorübergehend auszusetzen. Während der Herbstferien sollen dort keine leichten Nutzfahrzeuge gefertigt werden. Der europäische Markt für Verbrenner schwächelt, während der Absatz elektrischer Modelle hinter den Erwartungen zurückbleibt. Der Produktionsstopp bei Stellantis spiegelt somit eine branchenweite Entwicklung wider.

Globale Herausforderungen belasten Hersteller

Stellantis hatte bereits im Juli einen hohen Halbjahresverlust gemeldet. Gründe sind unter anderem geopolitische Unsicherheiten, Handelsbarrieren und sinkende Absatzzahlen. Die Konkurrenz aus China im Bereich Elektromobilität verschärft die Lage zusätzlich. Viele Hersteller sehen sich gezwungen, ihre Fertigung stärker zu flexibilisieren, um auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können.

Der Produktionsstopp bei Stellantis ist vor diesem Hintergrund weniger eine Ausnahme als vielmehr ein strategischer Schritt zur Anpassung an veränderte Marktverhältnisse. Weitere Produktionsanpassungen in der Branche dürften folgen, wenn sich die Nachfrage nicht stabilisiert.

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