SAP Cloud Geschäft sorgt für Gewinnsprung im zweiten Quartal

Das SAP Cloud Geschäft hat dem Walldorfer Softwarekonzern im zweiten Quartal 2025 einen deutlichen Schub gegeben. Europas größter Anbieter von Unternehmenssoftware konnte seinen bereinigten operativen Gewinn um 32 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro steigern. Dabei erwies sich der kontinuierliche Ausbau des Cloud-Segments als zentraler Wachstumsmotor.
Cloud-Umsatz als stabiler Wachstumstreiber
Das SAP Cloud Geschäft verzeichnete im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Plus von 24 Prozent. Der wachsende Vertragsbestand für die kommenden zwölf Monate schafft zusätzliche Planungssicherheit. Besonders gefragt sind Abo-Lösungen, die Unternehmen flexible Nutzung und schnelle Skalierung ermöglichen. Laut Branchenbeobachtern ist dies ein entscheidender Faktor, um langfristig unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen zu werden.
Starke Umsatzentwicklung trotz globaler Unsicherheiten
Insgesamt stieg der Quartalsumsatz von SAP um neun Prozent auf 9,03 Milliarden Euro. Der Nettogewinn verdoppelte sich nahezu auf 1,75 Milliarden Euro. Neben der starken Cloud-Nachfrage profitierte der Konzern von geringeren Kosten im Tagesgeschäft und einem vorübergehenden Einstellungsstopp. Finanzchef Dominik Asam betonte, dass Sonderfaktoren wie reduzierte aktienbasierte Vergütungen zusätzlich positive Effekte brachten.
SAP hält am Jahresausblick fest
Trotz der Erfolge bleibt SAP bei seiner bisherigen Jahresprognose. Grund sind anhaltende Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik, die vor allem im öffentlichen Sektor und in Industrieunternehmen längere Entscheidungsprozesse verursachen. Auch Analysten hatten teils auf eine Anhebung der Gewinnprognose gehofft, die jedoch ausblieb.
Wechselkursrisiken belasten das Cloud-Wachstum
Das SAP Cloud Geschäft steht in den USA vor einer besonderen Herausforderung: Die Dollar-Schwäche aufgrund der Zollpolitik führt zu geringeren Euro-Einnahmen. Im ersten Halbjahr lag der Dollar bei durchschnittlich 1,08 je Euro, inzwischen bei über 1,17. Laut Unternehmensangaben bedeutet eine einprozentige Abwertung des Dollars einen Rückgang des Wachstums um rund 0,5 Prozentpunkte.
Bleiben die Wechselkurse auf diesem Niveau, könnte das Cloud-Umsatzwachstum um 3,5 Prozentpunkte und das operative Ergebnis um 3,0 Prozentpunkte sinken. Dennoch rechnet SAP währungsbereinigt weiterhin mit einem Zuwachs von 26 bis 28 Prozent im Cloud-Bereich.
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