NVIDIA-Konkurrent Broadcom plant ebenfalls Aktiensplit

Am Montag wurden die Aktien des KI-Riesen NVIDIA erstmals nach dem 1:10-Aktiensplit gehandelt. Gestern Abend, nach US-Börsenschluss, legte Konkurrent Broadcom seine überzeugende Bilanz vor und gab bei dieser Gelegenheit bekannt, ebenfalls einen Aktiensplit zu planen. Diese News gaben der Broadcom-Aktie frischen Schwung. Sie markierte heute mit 1.735,80 US-Dollar einen neuen Höchststand und wird aktuell bei 1.690,00 US-Dollar gehandelt.

Beachtliche Quartalsergebnisse

Am Mittwochabend, als die US-Börsen bereits geschlossen hatten, präsentierte Broadcom seine Quartalsergebnisse. In den letzten Monaten konnte der Software- und Halbleiterspezialist, wie so manch anderer auch, stark vom KI-Boom profitieren. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent auf 12,49 Milliarden US-Dollar. Experten hatten 12,06 Milliarden US-Dollar erwartet und waren deshalb positiv überrascht. Treibende Kraft für das Wachstum waren Chips und Software für Cloud- und KI-Anwendungen. Das bereinigte EBITDA erreichte 7,4 Milliarden US-Dollar. Das entspricht, verglichen mit dem zweiten Quartal 2023, einem Plus von 31 Prozent.

Doch damit nicht genug der Good News. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Palo Alto erhöhte darüber hinaus die Prognose für das Gesamtjahr 2024. Seine Umsatzerwartungen liegen nun nicht mehr bei 50 Milliarden US-Dollar, sondern bei 51 Milliarden US-Dollar. Die Prognose für die bereinigte EBITDA-Marge stieg auf 61 Prozent an.

Broadcom tut es NVIDIA gleich und plant einen Aktiensplit

NVIDIAs Papiere wirken nach dem Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 10, der erst vor wenigen Tagen erfolgt war, mit rund 125 US-Dollar pro Anteilsschein optisch deutlich günstiger als zuvor und erscheinen somit vor allem für Kleinanleger attraktiver. Die Broadcom-Aktie wirkt daneben wesentlich teurer, weshalb das Unternehmen es nun NVIDIA gleichtun möchte.

In einem Monat soll es bei Broadcom ebenfalls einen 1:10-Aktiensplit geben. Geplant ist, dass er am 12. Juli nach US-Börsenschluss durchgeführt und zum Handelsstart am 15. Juli wirksam wird. Anleger, die am 11. Juli Broadcom-Aktien in ihrem Depot haben, bekommen nach Sitzungsende am 12. Juli für jeden Anteilsschein neun weitere hinzugebucht. Die Entscheidung für den Split begründete CFO Kirsten Spears damit, dass der Zugang zu Broadcom-Aktien für Investoren und Mitarbeiter vereinfacht werden soll.

Broadcom macht Tech-Anlegern Freude

Aktuell wird die Broadcom-Aktie um 1.700,00 US-Dollar gehandelt. Damit ist sie sogar wesentlich teurer als die NVIDIA-Aktie vor dem Aktiensplit, die bei rund 1.200 US-Dollar notierte. Im vorbörslichen NASDAQ-Handel schossen die Broadcom-Papiere heute zeitweise sogar auf 1.697,27 US-Dollar hoch, was den Weg für ein neues Rekordhoch während des offiziellen Donnerstagshandels ebnete.

Analysten von Quartalszahlen begeistert

Die Analysten konnten die Quartalszahlen auf jeden Fall begeistern. Umsatz und Ergebnis je Aktie haben die Schätzungen übertroffen. Plus die angehobenen Umsatzerwartungen, die nun ebenfalls über der Prognose der Experten liegt – das stimmt den Markt positiv. Zwar erscheint Broadcoms Vorhersage für die Erlöse mit KI-Produkten manchen Experten immer noch zu konservativ, aber immerhin ist sie jetzt optimistischer als bisher. Dass das Kerngeschäft sich nun langsam erholen wird, das denken viele im Markt.

Kursziele von 1.950 US-Dollar bis 2.000 Dollar stehen aktuell im Raum. Die Wachstumssignale im KI-Bereich untermauern, dass der Halbleiterkonzern mit zu den größten Profiteuren Im KI-Geschäft gehört. Das dürfte die vorherrschende Meinung am Markt sein.

Wechsel bei den “Magnificent Seven”?

Der Börsenwert von Broadcom liegt aktuell um 800 Milliarden Dollar. Damit steht der Konzern unverändert auf Platz 7 der Liste der wertvollsten Tech-Unternehmen der USA. Der Abstand zur Facebook-Mutter Meta, die den 6. Platz belegt, wird kleiner. Metas Börsenwert beträgt derzeit rund 1,29 Billionen Dollar.

Auf Platz 8 der Liste liegt der Autohersteller Tesla, der zwar noch zu den „Magnificent Seven“ gehört, aber seit einigen Monaten schwächelt. Dieser Platz in der Gruppe der sieben bedeutendsten Technologiewerte aus den USA stünde mittlerweile eigentlich Broadcom zu.

Mit den starken Quartalszahlen bestätigt Broadcom die Hausse der US-Tech-Schwergewichte. Es gilt derzeit als wahrscheinlich, dass die technologielastige US-Börse Nasdaq ihre Rekordrallye fortsetzen wird. Der NASDAQ 100 dürfte sich der 20.000-Punkte-Marke weiter annähern. 

Apple und Microsoft stehen noch an der Spitze des Rankings der weltweit wertvollsten Börsenunternehmen. Je nach Aktienkurs rangiert mal der Eine und mal der Andere an erster Stelle. Die beiden geben sich immer wieder mal die Klinke in die Hand. Dank seiner führenden Rolle beim Boom-Thema KI befindet sich der Chiphersteller NVIDIA auf dem dritten Platz. Und auch er schickt sich an, die beiden Giganten schon bald von ihrem Thron zu verdrängen. 

Weitere Beiträge aus dieser Kategorie

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.