Neuer Tesla-Konkurrent: Toyota plant erstes selbstfahrendes Elektroauto für 2025
In der Automobilindustrie geht es immer öfter um autonomes Fahren. Etliche Hersteller arbeiten an eigenen autonomen Fahrsystemen, allen voran Tesla. Nun ist mit Toyota ein neuer Tesla-Konkurrent auf den Plan getreten.
Teslas FSD
Die Bestrebungen von Tesla, ein eigenes „Full Self-Driving“ voranzutreiben, werden seit Jahren immer wieder thematisiert. In der Vergangenheit gab es wiederholt Meldungen über Probleme, die beim teilweise verfügbaren autonomen Fahren auftraten. Vor kurzem machte Elon Musks Unternehmen aber einen riesigen Schritt nach vorne. Musk reiste für einen Kurzbesuch nach China und erhielt im Anschluss die Zulassung für Teslas FSD im Reich der Mitte. Ausschlaggebend war wohl der Navigations- und Kartendeal mit dem chinesischen Online-Riesen Baidu. Das genügte den chinesischen Behörden, um grundsätzlich grünes Licht für den Start der neuen „Autopilot“-Version zu geben.
“Full Self-Driving” nicht komplett autonom
„Full Self-Driving“, so lautet der Name der neuen „Autopilot“-Version, soll unter anderem in der Lage sein, Ampelsignale und Vorfahrtsregeln zu erkennen. Tesla räumt allerdings ein, dass die Software das Auto noch nicht komplett autonom macht und der Fahrer jederzeit eingreifen können muss – auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt.
Die Aktionäre des E-Auto-Pioniers nahmen die Nachricht, dass Tesla mehr autonome Fahrfunktionen nach China bringen wird, sehr positiv auf. Der Kurs der Tesla-Aktie stieg daraufhin sprunghaft an und legte an nur einem Tag sagenhafte 15,31 Prozent zu.
Kritische Stimmen warnten aber auch, dass die Begeisterung über den Erfolg von FSD übertrieben ist. So revolutionär, wie die Börse denkt, ist die Einführung von Teslas fortschrittlichen Fahrerassistenzfunktionen in China nämlich nicht. Die Kritiker weisen auf schwache Fundamentaldaten für Tesla hin und denken, dass Musks Unternehmen noch Jahre von wirklich autonomen Fahrzeugen entfernt ist. Bei den Fahrerassistenzsystemen hat Tesla in ihren Augen lediglich mit der Konkurrenz in China gleichgezogen. Sie kritisieren, dass die sogenannte „volle Autonomiefähigkeit“ in Wirklichkeit nur die Fähigkeit zum assistierten Fahren ist. Und die ist in den USA oder in Großbritannien bereits im Einsatz.
Chinesische Konkurrenz
In China muss ich Tesla zunehmend gegen die Konkurrenz von einheimischen Elektroautobauern behaupten. BYD konnte Tesla bei den weltweiten Auslieferungen mittlerweile schon überholen. Und die chinesische Konkurrenz verfügt über funktionierende Fahrerassistenzsystemen. Tesla musste auf diesem Gebiet bislang mit Einschränkungen leben.
BYD und NIO dürfen ihre automatisierte Fahrtechnologie in China auf der Straße testen. Insgesamt neun Autohersteller dürfen aktuell die Self-Driving-Funktionen in abgegrenzten Gebieten von sieben Städten verwenden, unter anderem in den Metropolen Peking, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen. Der Praxistest der automatisierten Fahrtechnologien der Stufen 3 („Hochautomatisiertes Fahren“) und 4 („Vollautomatisiertes Fahren“) muss aber noch warten. Davor sind noch einige Tests und Sicherheitsbewertungen nötig, zitiert „DER AKTIONÄR“ aus einer Mitteilung des Ministeriums.
Toyota plant Präsentation eines eigenen autonomen Elektroautos
Der jüngste Konkurrent, der sich mit Teslas FSD-Initiative messen oder sie übertreffen möchte, ist der japanische Autohersteller Toyota. Das Unternehmen will Berichten zufolge die Lücke zu Tesla und anderen führenden Elektroautoherstellern schließen und sein erstes eigenes Elektroauto mit einem fortschrittlichen autonomen Fahrsystem präsentieren. Toyotas Joint Venture GAC Toyota erklärte, dass geplant sei, im nächsten Jahr in China ein Elektroauto auf den Markt zu bringen, das über ähnliche Fähigkeiten zum autonomen Fahren verfügt wie die Teslas. Genaugenommen ist GAC Toyota ist ein Joint Venture, bei dem Toyota Motor und die chinesischen Guangzhou Automobile Group (GAC) sich zu je 50 Prozent beteiligen.
Das japanisch-chinesische Joint-Venture will im kommenden Jahr mit dem SUV Bozhi 3X das erste Elektrofahrzeug mit autonomer Fahrtechnologie auf den Markt bringen. Das Fahrzeug wird über fortschrittliche Fahrerassistenzfunktionen, ganz ähnlich dem FSD von Tesla verfügen: Fahren auf der Straße, Vermeiden von Hindernissen, Einparken.
Technologie von Momenta
Toyota zählte zu den Hauptinvestoren in der Finanzierungsrunde C von Momenta, einem Pekinger Start-up für autonome Fahrzeuge, im Jahr 2021. Die Technologie im Bozhi 3X ist nun das Ergebnis einer neuen Partnerschaft mit Momenta.
Die intelligente Fahrlösung basiert nach Angaben der Unternehmen auf Momentas datengetriebenem, KI-gestütztem Flywheel. Es soll Nutzern ein sicheres und zuverlässiges intelligentes Fahrerlebnis in allen Szenarien bieten. Die auf Algorithmusebene auf dem Flywheel von Momenta basierende Lösung verwendet massives Feedback aus Produktionsdaten für Selbstlernen und schnelle Iterationen. Das soll dazu beitragen, die Systemleistung durch OTA-Updates (Over-the-Air) kontinuierlich zu verbessern. Das System unterstützt intelligentes Fahren sowohl im Stadtverkehr als auch auf Autobahnen, und intelligentes Parken. Darüber hinaus verfügt es über ein End-to-End-Großraummodell, das auf dem Algorithmus 5.0 von Momenta basiert und somit nicht auf hochpräzise Karten angewiesen ist.
Hinsichtlich der Hardware sollen die Fahrzeuge mit einem 126-Zeilen-LiDAR und der NVIDIA Orin X-Plattform ausgestattet werden. Die Rechenleistung beträgt 254 TOPS. Dank dieser Lösung soll das Fahrzeug die intelligente Fahrfunktion auf jeder beliebigen Straße aktivieren können, in der Lage sein, Hindernissen auszuweichen und an geeigneten Plätzen parken können.
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