Microsoft überholt Apple – Börsenrangliste neu sortiert

Apple verliert Börsenkrone: Zum ersten Mal seit Jahren ist der iPhone-Konzern nicht mehr das wertvollste Unternehmen an den US-Börsen. Auf den ersten Platz ist stattdessen Microsoft gerückt – mit einem beeindruckenden Marktwert von rund 2,64 Billionen Dollar. Der Kursverfall der Apple-Aktie um mehr als 20 Prozent in wenigen Tagen wirft ein Schlaglicht auf die Auswirkungen der neuen Zollpolitik unter US-Präsident Donald Trump.

Zölle sorgen für Milliardenverluste bei Apple

Die neue Handelsstrategie Washingtons trifft vor allem Unternehmen mit starken Produktionsverflechtungen mit China. Apple steht dabei im Zentrum der Kritik – nicht zuletzt wegen seiner umfassenden Fertigungskapazitäten in der Volksrepublik. Seit dem 9. April gelten auf Importe aus China Zölle in Höhe von bis zu 104 Prozent. Eine Zahl, die nicht nur Anleger, sondern auch das Management von Apple beunruhigt. Die Folge: Apple verliert Börsenkrone – und das in einem Moment, in dem der globale Smartphone-Markt ohnehin unter Druck steht.

Verlagerung nach Indien – ein unvollständiger Ausweg

Apple versucht gegenzusteuern: Teile der Produktion wurden bereits nach Indien verlegt. Doch die Umstellung läuft schleppend. Bisher wurden rund 14 Prozent der iPhones in Indien gefertigt – eine Quote, die Apple in drei Jahren erreicht hat. Während auf Produkte aus Indien lediglich 27 Prozent Zoll anfallen, ist dieser Wert noch immer eine erhebliche Belastung. Der Plan, künftig verstärkt indische iPhones in die USA zu exportieren, bleibt riskant – auch weil das Produktionsvolumen nicht ansatzweise reicht, um den Bedarf zu decken.

US-Produktion: Realität oder Illusion?

In Trumps Regierungskreisen wird die Idee einer Rückverlagerung der iPhone-Produktion in die USA offensiv propagiert. Handelsminister Lutnick schwärmt bereits von einer neuen „industriellen Armee“, die in US-Fabriken iPhones zusammenschrauben soll. Die Vision: Millionen Jobs, ermöglicht durch Automatisierung und Robotik. Doch Branchenkenner winken ab. Die Komplexität der Apple-Lieferkette, der Fachkräftemangel in den USA und die enormen Investitionen, die nötig wären, machen eine Umsetzung kurzfristig unmöglich – selbst wenn Apple wollte.

Ein iPhone „Made in USA“ für 3.500 Dollar?

Marktanalysten warnen vor massiven Preissteigerungen. Sollte Apple zehn Prozent seiner Lieferkette in die USA verlegen, wären Investitionen von rund 30 Milliarden Dollar notwendig. Der Preis eines iPhones könnte auf bis zu 3.500 Dollar steigen – eine Summe, die selbst Premiumkunden abschrecken dürfte. Apple verliert Börsenkrone – und eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Stattdessen steht das Unternehmen vor einer Phase der strategischen Neuorientierung.

Langfristige Investitionen – kurzfristige Unsicherheiten

Apple hat über Jahrzehnte hinweg in seine globalen Lieferketten investiert – mit besonderem Fokus auf Asien. Diese Strukturen lassen sich nicht einfach kopieren oder verlagern. Das betrifft nicht nur Gebäude, Maschinen oder Transportwege, sondern vor allem qualifiziertes Personal und eingespielte Prozesse. Apple verliert Börsenkrone – doch der größere Verlust droht im Vertrauen der Anleger, wenn keine überzeugenden Antworten auf die aktuelle Krise folgen.

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