Italienische Regierung gibt Lufthansa grünes Licht für den Einstieg bei ITA
Es waren zähe Verhandlungen mit der italienischen Regierung. Doch am Ende hat man sich über den Kaufpreis geeinigt und nun steht die Lufthansa kurz davor, die italienische Fluggesellschaft ITA zu übernehmen. Was allerdings noch fehlt, ist die Zustimmung der EU-Kommission.
Differenzen beigelegt
Laut einer Meldung des italienischen Wirtschaftsministeriums haben die Deutsche Lufthansa und die Regierung in Rom ihre Differenzen bezüglich des Einstiegs bei der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways beigelegt. Der Weg für die ITA-Übernahme durch die Lufthansa ist somit geebnet. Das Finanzministerium in Rom teilte gestern Abend mit, dass die erforderlichen Unterlagen fristgerecht der EU-Wettbewerbsbehörde in Brüssel zugeleitet wurden. Die beiden Parteien warten nun mit Zuversicht auf die endgültige Genehmigung der Europäischen Kommission, damit sie die Transaktion bald abschließen können.
Vollständige Übernahme in Planung
Die italienische Regierung und die deutsche Airline waren sich zwar grundsätzlich längst einig, doch die Verhandlungen waren in den vergangenen Tagen abermals ins Stocken geraten. Die italienische Presse berichtete über Uneinigkeit bezüglich des endgültigen Preises. Die wirtschaftlichen Bedingungen der bereits unterzeichneten Vereinbarung sind unverändert gültig. Darin haben die beiden Vertragsparteien beschlossen, dass die Lufthansa für eine Kapitaleinlage von 325 Millionen Euro zunächst 41 Prozent der Anteile an ITA übernimmt. Im Laufe der nächsten Jahre kann sie von der Möglichkeit Gebrauch machen, die ehemalige Alitalia für mehr als 800 Millionen Euro komplett zu übernehmen.
Moderne, schlanke Flotte
Nach über einem Jahr sind die Verhandlungen über den Einstieg von Europas umsatzstärkstem Luftverkehrskonzern bei der bisherigen italienischen Konkurrenz nun abgeschlossen. Die Italia Trasporto Aereo (ITA) wurde im Jahr 2020 als staatliche Fluglinie aus der bisherigen italienischen Fluggesellschaft Alitalia ausgegliedert, die wiederholt mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Nach jüngsten Angaben beschäftigt das Unternehmen aktuell knapp 4.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr betonte, dass ITA nicht Alitalia ist. ITA verfügt über eine moderne, schlanke Flotte von 95 Flugzeugen, die überwiegend dem neuesten Stand der Technik entsprechen.
Zustimmung der EU-Kommission an Bedingungen geknüpft
Vor dem endgültigen Abschluss der Transaktion und der Integration der ITA in die Lufthansa-Gruppe muss die EU-Kommission final ihr Einverständnis erklären. Bei der Lufthansa geht man davon aus, dass die Zustimmung zu Beginn des kommenden Jahres erfolgt.
Die EU-Kommission hat dem Einstieg bereits grundsätzlich zugestimmt, jedoch einige Bedingungen genannt. Eine davon ist beispielsweise die Abgabe von Start- und Landerechten an Konkurrenten, vor allem auch welche mit attraktiven An- und Abflugzeiten am Flughafen Mailand Linate. Die letzte Frist zur Anerkennung der Bedingungen ging am 4. November zu Ende. Das italienische Wirtschaftsministerium hat bestätigt, dass diese eingehalten wurde.
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