Hexensabbat an den Börsen sorgt für Nervosität

Am heutigen großen Verfallstag, dem sogenannten Hexensabbat, zeigen sich die Finanzmärkte nervös. Der DAX rutschte nach leichten Anfangsgewinnen ins Minus und notiert aktuell bei 23.628 Punkten. Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet der Hexensabbat erhöhte Vorsicht, da ungewöhnlich starke Kursbewegungen auftreten können.

Was am Hexensabbat passiert

Der Hexensabbat tritt viermal im Jahr auf – jeweils im März, Juni, September und Dezember. An diesem Tag verfallen gleichzeitig Aktienoptionen, Futures und Optionen auf Indizes. Der gleichzeitige Ablauf führt oft zu hektischen Bewegungen an den Börsen, da große Marktteilnehmer versuchen, die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu lenken.

Die Folge: Schwankungen ohne fundamentale Gründe. Für Privatanleger wirkt es so, als ob die Märkte chaotisch und unberechenbar reagieren. Gerade am Nachmittag, wenn die Verfallszeiten gestaffelt eintreten, steigt die Volatilität spürbar.

Ursprung des Begriffs Hexensabbat

Der Begriff hat seinen Ursprung im Bild der tanzenden Hexen. So wie diese in alten Legenden unberechenbare Bewegungen vollführen, scheinen auch die Börsenkurse am Hexensabbat sprunghaft und irrational zu reagieren. Diese Metapher hat sich seit den 1980er-Jahren etabliert und ist bis heute fester Bestandteil des Börsenvokabulars.

Hexensabbat und seine Risiken für Anleger

Während institutionelle Investoren Strategien zur Absicherung nutzen, stehen Privatanleger am Hexensabbat oft vor größeren Risiken. Plötzliche Kursbewegungen können Stop-Loss-Marken auslösen oder geplante Orders durcheinanderbringen. Experten raten deshalb dazu, an diesen Tagen besonders vorsichtig zu agieren oder Investitionsentscheidungen zu verschieben.

Internationale Einflüsse am Verfallstag

Neben dem Hexensabbat prägen heute auch internationale Themen das Marktgeschehen. In den USA warten Anleger gespannt auf das Gespräch zwischen Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping. Handelszölle und die Zukunft der Videoplattform TikTok in den USA stehen dabei auf der Agenda. Schon im Vorfeld halten sich viele Investoren zurück, was die Schwankungen an den Börsen zusätzlich verstärkt.

Französische Renditen und Euro-Schwäche

Unruhe kommt auch aus Europa: Nach der jüngsten Herabstufung der Bonität Frankreichs durch eine Ratingagentur steigen die Renditen für französische Staatsanleihen weiter. Auffällig ist, dass diese zeitweise höher notieren als vergleichbare italienische Anleihen. Der Euro gibt im Mittagshandel leicht nach und notiert 0,2 Prozent tiefer bei 1,1763 Dollar.

Rohstoffe und Edelmetalle im Fokus

Die Ölpreise zeigen sich volatil. Zwar liegt die Nordsee-Sorte Brent aktuell leicht im Minus bei 67,05 Dollar je Barrel, dennoch steuert sie auf den zweiten Wochengewinn in Folge zu. Gold bleibt mit 3.658 Dollar pro Feinunze nur knapp unter seinem Rekordhoch, was die Bedeutung des Edelmetalls als sicherer Hafen unterstreicht.

Unternehmensmeldungen bewegen den Markt

Der Hexensabbat fällt dieses Mal in eine Phase mit zahlreichen Unternehmensnachrichten. Daimler Truck kündigt eine Partnerschaft mit General Dynamics für Militär-Lkw an. Continental vermeldet den geplanten Rücktritt von Wolfgang Reitzle als Aufsichtsratschef im Jahr 2026.

Weitere Meldungen:

  • Uniper verkauft das Kohlekraftwerk Datteln 4 an ResInvest.

  • Ströer senkt seine Jahresprognose wegen globaler Unsicherheiten.

  • Scout24 übernimmt spanische Immobilienplattformen, was bei Anlegern für Zurückhaltung sorgt.

  • Stabilus startet ein Sparprogramm, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Hexensabbat bleibt ein Börsenspektakel

Der Hexensabbat zeigt einmal mehr, wie stark Marktmechanismen von Terminbörsen den Handel beeinflussen können. Für institutionelle Anleger ist er Teil ihrer Strategie, für Privatanleger hingegen eine Herausforderung. Klar ist: Am Hexensabbat gilt besondere Vorsicht.

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