Finanzminister von Baden-Württemberg empfiehlt Aktien zur Altersvorsorge

In Deutschland gibt es immer mehr Politiker, die sich mittlerweile für Aktien als Teil der Altersvorsorge stark machen. Jüngsten Aussagen zufolge trifft das unter anderem ebenfalls auf den Finanzminister Baden-Württembergs, Danyal Bayaz, zu. Er vertritt die Auffassung, dass die Bürger mehr Kapital in Aktien investieren sollten, um eine gute, private Altersvorsorge zu betreiben.

Kritik an der deutschen Aktienkultur des Ministers

Danyal Bayaz sieht durchaus erheblichen Nachbesserungsbedarf, wenn es um die Aktienkultur in Deutschland geht. Diese sei nicht zufriedenstellend, was auch daran liegen würde, dass viele Bürger nur die negativen Seiten eines Investments in Aktien sehen. Das sind insbesondere mögliche Verluste, die allerdings meistens nur kurzfristig auftreten. Stattdessen ist es vielmehr so, dass langfristig betrachtet beim Vermögensaufbau mit den Wertpapieren gute Renditen überwiegen würden. Hier sollte Deutschland einen Blick auf andere Länder werfen, bei denen die Aktienkultur deutlich besser aussieht.

Nachhaltige Indexfonds als gute Option

Die Bürger sollten nicht zwingend in einzelne Aktien zur Altersvorsorge investieren, sondern stattdessen rät der baden-württembergische Finanzminister zu nachhaltigen Indexfonds, die er selbst im Depot haben würde. Diese Anlage sollte man zudem langfristig betrachtet sehen, sodass vorübergehende Verluste keine schlaflosen Nächte bereiten müssen. Ein Investment in einzelne Aktien hingegen wäre nicht unbedingt empfehlenswert, weil es dann höhere Risiken geben würde.

Überdurchschnittlich viele Bürger in Baden-Württemberg haben Aktien

Tatsächlich geht das Bundesland Baden-Württemberg im Hinblick auf die positivere Aktienkultur mit gutem Beispiel voraus. Das belegen zum Beispiel Zahlen aus dem vergangenen Jahr, die vom Statistischen Bundesamt erhoben wurden. Demnach besitzen 18,3 Prozent der Menschen in Deutschland ab einem Alter von 14 Jahren entweder Aktien oder Aktienfonds. BW liegt in dieser Statistik deutlich über dem Durchschnitt, denn dort besitzt fast jeder vierte Bürger, nämlich exakt 24,5 Prozent, Aktientitel oder Fondsanteile (2022). manche Bundesländer, wie zum Beispiel Mecklenburg-Vorpommern, schaffen es nicht einmal auf zehn Prozent.

Private Altersvorsorge aufgrund demographischen Wandels unabdingbar

Insbesondere der demographische Wandel in Deutschland ist dafür verantwortlich, dass eine private Altersvorsorge nahezu unabdingbar geworden ist. Das ist zum Beispiel auf die sehr geburtenstarken Jahrgänge aus den 50er- und 60er-Jahren zurückzuführen, denn diese gehen in den kommenden Jahren auf das Rentenalter zu bzw. sind zum Teil schon im Ruhestand. Zwar gibt es schon seit vielen Jahren durch die Riester-Rente eine Möglichkeit, staatlich geförderten Aufbau der Altersvorsorge zu betreiben. Allerdings sind die entsprechenden Produkte nicht selten kompliziert und zudem teuer, was definitiv ein Manko darstellt.

Stattdessen sieht der Finanzministers Baden-Württemberg deutlich bessere Optionen in Form einer Art Deutschlandrente oder eines Deutschlandfonds. Dabei sollte es sich um ein öffentliches und breit diversifiziertes Produkt handeln, in welches die Sparer schon ab monatlich 30 oder 50 Euro Geld investieren könnten. Diese Variante wäre ein guter Weg, um die gesetzliche Rente durch eine private Altersvorsorge zu ergänzen und vor allem renditestark zu gestalten.

Bundesregierung plant Stabilisierung des Beitragssatzes durch Generationenkapital

Nicht nur in Form des Finanzministers aus Baden-Württemberg gibt es Befürworter, dass Aktien deutlich mehr in die Altersvorsorge eingebunden werden sollten. So plant in den kommenden Wochen die Bundesregierung eine entsprechende Reform auf den Weg zu bringen, durch die Aktien eine deutlich größere Rolle im Hinblick auf die Vorsorge spielen sollen. Man spricht in dem Zusammenhang vom sogenannten Generationenkapital, durch welches der Beitragssatz zur Rentenversicherung stabil gehalten werden soll. Im ersten Schritt sollen dazu zehn Milliarden Euro am Aktienmarkt angelegt werden, die aus öffentlichen Krediten stammen.

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