DAX unter Druck: Zollstreit belastet DAX zu Monatsbeginn

Zum Auftakt des neuen Börsenmonats zeigen sich die Anleger zurückhaltend. Der Zollstreit belastet DAX und sorgt für Unsicherheit an den Märkten. Der deutsche Leitindex fällt zeitweise unter die wichtige Marke von 24.000 Punkten und notiert am Mittag bei 23.855 Zählern – ein Minus von 0,5 Prozent. Auslöser ist vor allem die Ankündigung neuer US-Zölle auf Stahlimporte, die den Handelskonflikt mit China erneut anheizen.

US-Zölle setzen Industrie unter Druck

Die Entscheidung des US-Präsidenten, die Zölle auf Stahlimporte von 25 auf 50 Prozent zu erhöhen, trifft nicht nur internationale Lieferketten, sondern insbesondere deutsche Stahlunternehmen. Zollstreit belastet DAX, und auch Unternehmen wie Thyssenkrupp und Salzgitter spüren den Druck – auch wenn die Kursabschläge bislang moderat ausfallen. Analysten sehen in der Maßnahme ein geopolitisches Signal an China, das jedoch europäische Industriewerte mit in den Abwärtsstrudel zieht.

Entscheidende Marke: 23.500 Punkte im DAX

Für technische Analysten ist die Marke von 23.500 Punkten im DAX derzeit zentral. Ein Rücksetzer auf dieses Niveau könnte laut Experten eine gesunde Korrektur darstellen. Gleichzeitig warnen Marktbeobachter vor einer Ausweitung der Verluste, sollte der Index darunter rutschen. Zollstreit belastet DAX – und sorgt zugleich für einen unsicheren Trendverlauf, der derzeit kaum neue Impulse zulässt.

Wall Street schwächelt saisonal

Auch in den USA startet der Aktienmarkt schwächer. Der Dow-Jones-Future verliert 0,4 Prozent, der Nasdaq-100-Future sogar 0,7 Prozent. In Nachwahljahren zeigt sich der Juni häufig schwach, was zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugt. Die Zollstreit belastet DAX–Dynamik wirkt sich somit auch auf die internationalen Leitmärkte aus.

Rohstoffe trotzen Unsicherheit

Während Aktien unter Druck stehen, zeigen sich Rohstoffe wie Öl und Gold stabil. Die Nordseesorte Brent verteuert sich um 3,3 Prozent, Gold steigt über die Marke von 3.300 Dollar je Feinunze. Marktteilnehmer flüchten verstärkt in sichere Häfen, während die geldpolitische Zukunft der EZB noch offen ist – ein Leitzinsentscheid steht am Donnerstag an.

Euro legt zu – trotz EZB-Spannung

Der Euro kann zum Wochenstart zulegen und steigt auf 1,1425 Dollar. Auch wenn die EZB-Zinsentscheidung bevorsteht, reagieren die Märkte gelassen. Analysten erwarten mehrheitlich keine Überraschungen. Dennoch bleibt die Geldpolitik ein wichtiger Faktor im Gesamtbild, das derzeit stark von geopolitischen Themen wie dem Handelskonflikt beeinflusst wird. Zollstreit belastet DAX und schwächt somit auch das Vertrauen in den Euroraum.

Rüstungsaktien im Aufwind

Ein gegenläufiger Trend zeigt sich bei deutschen Rüstungswerten. Rheinmetall, Hensoldt und Renk markieren neue Allzeithochs. Investoren setzen offenbar auf eine langfristige Aufrüstung Europas, die unabhängig vom kurzfristigen Marktumfeld voranschreitet. Diese Entwicklung steht in Kontrast zur allgemeinen Unsicherheit, die den DAX belastet.

Logistikpreise steigen – DHL erhöht Auslandstarife

DHL hebt zum 1. Juli die Preise für Pakete ins Ausland an. Grund sind steigende Kosten bei Löhnen, Transport und Zustellung. Die Bundesnetzagentur hat die Änderungen bereits genehmigt. Auch diese Entwicklung unterstreicht die allgemeine Inflationstendenz im Logistiksektor – eine Branche, die ebenfalls unter dem Druck des internationalen Handelsumfelds leidet.

Pharma- und Baustoffbranche setzen eigene Akzente

Sanofi will mit der Übernahme von Blueprint Medicines für 9,1 Milliarden Dollar seine Marktposition im Bereich Immuntherapien stärken. Holcim bringt sein Nordamerikageschäft im Juni an die Börse – eine der größten Transaktionen der Baustoffbranche. Beide Deals zeigen: Während der Zollstreit den DAX belastet, gibt es dennoch Wachstumsinitiativen in einzelnen Sektoren.

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