DAX unter Druck: Wo jetzt mögliche Unterstützung wartet

Die Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten nimmt weiter zu. Während Gold ein Rekordhoch erreicht, bleibt die Risikobereitschaft für Aktien gering. Der DAX weitet seine Verluste aus und entfernt sich zusehends von seinen jüngsten Höchstständen. Die zentrale Frage für viele Anleger: Wo kann der DAX Unterstützung finden?

Technische Marken im Blick der Marktteilnehmer

Mit dem Durchbruch unter das Vortagestief bei 22.469 Punkten hat der DAX ein technisches Verkaufssignal ausgelöst. Die nächste potenzielle DAX Unterstützung wird nun im Bereich zwischen 22.200 und 22.300 Punkten erwartet. Sollte auch diese Zone nicht halten, rückt die Region um 21.500 Punkte in den Fokus. Diese Marke fungierte bereits in der Vergangenheit als solide Unterstützungsebene und könnte erneut eine Stabilisierung ermöglichen.

US-Daten als möglicher Impulsgeber

Am Nachmittag richten sich die Blicke auf neue US-Konjunkturdaten, insbesondere auf den PCE-Preisindex – das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank Fed. Sollte dieser erneut über den Erwartungen liegen, könnte das die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen dämpfen. Die Folge wären womöglich weitere Kursrückgänge an den Börsen. In diesem Fall könnte die Suche nach einer belastbaren DAX Unterstützung noch relevanter werden.

Gold als Profiteur geopolitischer Spannungen

Die Furcht vor neuen US-Zöllen treibt Investoren zunehmend in sichere Anlageklassen. Der Goldpreis erreicht mit 3.086 Dollar je Feinunze ein neues Allzeithoch. Diese Kapitalumschichtung unterstreicht das aktuelle Misstrauen gegenüber riskanteren Assets – insbesondere Aktien. Auch dies verstärkt den Druck auf den DAX, der weiterhin anfällig für Abwärtsbewegungen bleibt.

Immobilienwerte profitieren, Banken unter Druck

Einziger Lichtblick im DAX sind Immobilienaktien. Titel wie Vonovia trotzen dem schwachen Gesamtmarktumfeld. Der Hintergrund: Sinkende Anleiherenditen bedeuten niedrigere Finanzierungskosten – ein Pluspunkt für Immobiliengesellschaften. Dagegen geraten Banken wie die Deutsche Bank und Commerzbank unter Druck. Die Aussicht auf stagnierende oder sinkende Zinserträge belastet das Segment zusätzlich.

Autobranche als Verlierer des Zollstreits

Besonders sensibel reagiert der deutsche Aktienmarkt auf die Ankündigung neuer US-Zölle auf Automobile. Laut Deloitte könnten deutsche Autoexporte in die USA um bis zu 29 Prozent zurückgehen. Das trifft vor allem Unternehmen wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz. Der Handelskonflikt könnte somit ein strukturelles Risiko für den DAX darstellen – und die Suche nach einer nachhaltigen DAX Unterstützung noch dringlicher machen.

Einzeltitel unter Druck: Suss Microtec und Energiekontor

Neben dem allgemeinen Marktdruck sorgen firmenspezifische Nachrichten für starke Ausschläge bei einzelnen Aktien. Suss Microtec leidet unter dem Schlagwort „KI-Müdigkeit“ und verliert deutlich an Wert. Auch Energiekontor wird abgestraft – eine gekürzte Dividende nach einem massiven Gewinneinbruch sorgt für deutlichen Verkaufsdruck.

Perspektive für Anleger: Technische Marken entscheidend

In einem Marktumfeld, das von geopolitischen Risiken, Inflationssorgen und geldpolitischer Unsicherheit geprägt ist, rücken technische Marken stärker in den Fokus. Die Suche nach belastbarer DAX Unterstützung bleibt daher für kurzfristig orientierte Anleger zentral. Solange keine klare Stabilisierung eintritt, ist mit anhaltend hoher Volatilität zu rechnen.

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