DAX Kurssturz: Handelskonflikte lösen historische Börsenverluste aus

Ein drastischer DAX Kurssturz eröffnet die neue Handelswoche: Um über zehn Prozent fällt das deutsche Börsenbarometer in den ersten Minuten des Montags. Damit ist der gesamte Jahresgewinn auf einen Schlag verloren. Hintergrund ist eine neue Runde von Strafzöllen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump, die bei Anlegern weltweit Schockwellen ausgelöst hat. Die Angst vor einer Eskalation im internationalen Handel hat sich mit hoher Geschwindigkeit an den globalen Märkten ausgebreitet.
DAX fällt unter psychologisch wichtige Marke
Mit dem Absturz auf 18.489 Punkte durchbricht der DAX die 20.000er-Marke nach unten – ein Niveau, das seit Januar 2025 nicht mehr unterschritten wurde. Noch Mitte März hatte der Index bei 23.476 Punkten ein neues Allzeithoch erreicht. Der DAX Kurssturz beläuft sich damit seit dem Hoch auf rund 21 Prozent. Auch der Vergleich zum Jahresende 2024 zeigt: Vom damaligen Schlussstand bei 19.909 Punkten ging es mittlerweile über sieben Prozent abwärts.
Ein Muster aus der Vergangenheit: Panic Monday
Der aktuelle DAX Kurssturz erinnert viele Marktbeobachter an vergangene Crash-Muster. Nach einem „Black Friday“ folgt nicht selten ein „Panic Monday“ – ein Tag, an dem die Abverkäufe mit hoher Geschwindigkeit fortgesetzt werden. Erst der darauffolgende „Turnaround Tuesday“ bringt in manchen Fällen eine erste Erholung. Doch diesmal ist die Lage besonders angespannt: Mit dem Bruch der 200-Tage-Linie gelten langfristige Aufwärtstrends als verletzt. Viele institutionelle Investoren ziehen sich zurück, Schnäppchenkäufe bleiben bisher aus.
Asienmärkte im freien Fall, Wall Street vor Verlängerung des Abschwungs
Die Börsen in Asien zeigen ein vergleichbares Bild: Der Nikkei verliert 6,7 Prozent, der Hang Seng sogar 12,5 Prozent. Auch die Futures auf Dow Jones und Nasdaq deuten einen weiteren Kurssturz an. Der DAX Kurssturz steht somit nicht isoliert – es ist ein globales Phänomen, ausgelöst durch politische Unsicherheit und protektionistische Maßnahmen. Besonders die Furcht vor einer längeren Rezession treibt Investoren in sichere Anlagen.
Flucht in Anleihen, Öl im Rückwärtsgang, Gold im Aufwind
In unsicheren Zeiten wie diesen zeigen sich klare Kapitalflüsse: Anleger schichten in Staatsanleihen um, was deren Renditen drückt. Deutsche und US-amerikanische Anleihen gelten in Krisenzeiten als sichere Häfen. Gleichzeitig brechen die Ölpreise ein – ein Zeichen für sinkende Wachstumserwartungen. Der Brent-Preis fällt auf 62,71 US-Dollar pro Barrel. Gold hingegen bleibt gefragt und verteuert sich auf über 3.000 US-Dollar je Feinunze.
EU und China reagieren auf US-Maßnahmen
Während Trump weiterhin auf Konfrontation setzt und die Strafzölle verteidigt, berät die EU über mögliche Gegenstrategien. In Luxemburg suchen die Handelsminister der EU-Staaten nach diplomatischen Lösungen, um den Handelsstreit zu entschärfen. China hingegen hat bereits mit Importzöllen auf US-Produkte und Exportbeschränkungen für strategisch wichtige Rohstoffe wie Seltene Erden reagiert. Der DAX Kurssturz wird somit auch zur Folge internationaler Machtspiele, bei denen ökonomische Interessen zunehmend mit geopolitischem Druck verknüpft werden.
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